Kategorie Klima- & Umweltschutz - 30. Januar 2025
Alpenkonferenz nahm Lebensqualität & Naturgefahren in den Alpen unter die Lupe
Die Risiken durch Naturgefahren für die Menschen in den Alpen nehmen aufgrund des Klimawandels zu und beeinträchtigen damit auch ihre Lebensqualität. Die rasche Umsetzung von Maßnahmen zur Minimierung solcher Risiken scheint daher nur logische Konsequenz für die Alpenländer. Diese stand nun auch im Mittelpunkt der XVIII. Alpenkonferenz im slowenischen Brdo.
Fast alle Alpenländer waren in den letzten Jahren von Naturkatastrophen betroffen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger und schwerer werden. So kam es 2023 und 2024 bei mehreren Extremereignissen zu verheerenden Überschwemmungen in den slowenischen, schweizerischen und österreichischen Alpen sowie zu einem großen Felssturz in den französischen Alpen, der eine grenzüberschreitende Zugverbindung für mehr als ein Jahr unterbrochen hat.
Die Besonderheiten der Berge tragen zur hohen Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohnern bei, indem sie natürliche Ressourcen, sauberes Wasser, Erholungsmöglichkeiten und andere Vorteile bieten. Doch diese Landschaften bergen auch ein Risiko für die dort Wohnenden. Naturgefahren wie Lawinen, Erdrutsche, Überschwemmungen, Stürme oder Waldbrände treffen die Alpenbevölkerung ebenso wie die Bevölkerung tiefer gelegener Regionen, wie etwa in der Po-Ebene in Italien. Dort hat ein Mangel an Regen in Verbindung mit dem fehlenden Schnee in den Bergen den Fluss Po stark belastet.
Entscheidend wird künftig die Widerstandsfähigkeit in dieser Region sein, auch durch die Förderung klima-verantwortlicher Lebensstile. Dies erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit und gemeinsame Maßnahmen beim Risikomanagements für Naturgefahren in der Alpenregion. Darum kümmert sich etwa die seit vielen Jahren bestehende Arbeitsgruppe „Naturgefahren“ der Alpenkonvention, deren Expertinnen aus dem gesamten Alpenraum derzeit bewährte Verfahren zur Risikokommunikation austauschen, um die Bevölkerung zu informieren.
„Es wird zunehmend klar, dass technische Maßnahmen zur Bekämpfung von Naturkatastrophen allein nicht ausreichen. In der heutigen Zeit und insbesondere aufgrund des Klimawandels müssen wir uns auf Risikomanagement und den Aufbau von Resilienz konzentrieren. Die Verknüpfung unserer Aktivitäten über Grenzen hinweg und die Stärkung der Zusammenarbeit innerhalb der Alpenkonvention sind ein wichtiger Schritt“, so Jože Novak, slowenischer Minister für Natürliche Ressourcen und Raumplanung.
Die Auseinandersetzung mit Fragen der Lebensqualität war eine Priorität des Slowenischen Vorsitzes der Alpenkonvention, die zum 10. Alpenzustandsbericht über die Lebensqualität in den Alpen führte. Der Bericht stellt ein gemeinsames Konzept der Lebensqualität vor und liefert neue Erkenntnisse darüber. Er identifiziert außerdem Elemente und große Herausforderungen, die die Lebensqualität im Alpenraum beeinflussen, und gibt politische Empfehlungen.
In Verbindung mit der Lebensqualität und einer weiteren Priorität des Slowenischen Vorsitzes steht die Klimawandelbildung, die auch auf der Alpenkonferenz auf der Tagesordnung stand. Das wichtigste Ergebnis war eine Reihe von Empfehlungen zu den verschiedenen Zielen und Auswirkungen der Klimawandelbildung. Diese betonten die Notwendigkeit eines flexiblen Regelungsrahmens, eines aktiven Engagements und von Lernerfahrungen im Freien.
Die Alpen stellen ein bemerkenswertes ökologisches System dar, das sich durch eine vielfältige Flora und Fauna auszeichnet und zahlreiche Ökosystemleistungen bietet. Die Alpenländer diskutierten darüber, wie die Alpenkonvention zur Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens, der dritten Priorität des Slowenischen Vorsitzes, beitragen kann. Grundlage für die Diskussionen war ein Strategiepapier, das Leitlinien für den Prozess der Übertragung der globalen Ziele auf die Alpine Ebene in den Bereichen Erhaltung, Vernetzung, Wiederherstellung und Überwachung enthält.
Ebenfalls im Rampenlicht standen junge Nachwuchsforscher, als die Gewinner des Young Academics Award bekannt gegeben wurden. Der erste Platz ging an Agnese Moroni für ihre Masterarbeit zum Thema „Beschneiung als Fehlanpassung: Auf dem Weg zu einem sozial integrativen und nachhaltigen Wassermanagementkonzept in den Alpen“.
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