Kategorie Mobilität - 15. Januar 2025
E-Mobilität auf Erfolgskurs – erstmals 200.000 Elektroautos in Österreich
Auch 2024 war erneut ein bedeutendes Jahr für die Elektromobilität in Österreich. Erstmals prägten mit Jahresende 200.000 batterieelektrische Pkw und insgesamt 275.000 ansteckbare Fahrzeuge Österreichs Straßen. Zur Erinnerung: 2012 waren hierzulande gerade einmal 1.000 Elektroautos unterwegs, es dauerte zehn Jahre bis die 100.000er Grenze im September 2022 überschritten wurde.
Für die zweiten 100.000 Elektroautos brauchte es nun weniger als zweieinhalb Jahre. Laut Statistik Austria gab es mit 31. Dezember 2024 genau 200.603 E-Pkw in Österreich. Der Anteil dieser am gesamten Pkw-Bestand ist zwar noch niedrig, hat sich aber in den vergangenen zwei Jahren auf fast vier Prozent verdoppelt. Das liegt auch an der E-Mobilitäts-Offensive des Klimaschutzministeriums (BMK), die sowohl den Kauf von E-Autos für Privatpersonen als auch private sowie öffentlich zugängliche Ladeinfrastrukturen fördert.
Konkret wurden voriges Jahr 44.622 Elektroautos neu zugelassen. Auch der Nutzfahrzeugsektor zeigte sein Entwicklungspotenzial und kann inzwischen mit 300 schweren batterieelektrischen Lkw im Einsatz aufwarten. Hinzu kommt ein wachsendes Ladenetz mit inzwischen 25.000 Ladepunkten, darunter 1.500 Ultra-Schnellladepunkte (HPC), die allesamt die Infrastruktur Österreichs stärken und das Ladenetz zu einem der leistungsstärksten der EU machen.
„Die Fortschritte des Jahres 2024 unterstreichen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für den Erfolg der Elektromobilität ist. Es geht nun darum, weiter bestehende Barrieren wahr- und ernst zunehmen und schnellstmöglich abzubauen,“ erklärt Philipp Wieser, Leiter von Österreichs Leitstelle für Elektromobilität (ÓLE), die bei der AustriaTech angesiedelt ist. Die Leitstelle unterstützt im Auftrag des BMK zusammen mit Partnerinnen wie dem Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) die Umsetzung in Österreich.
Auf europäischer Ebene brachten die AFIR-Verordnung und die Europäische Gebäudeeffizienzrichtlinie (EBPD) einheitliche Standards für Ladeinfrastruktur und Vorgaben für Neubauten und Sanierungen. Die AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation) legt die verbindlichen Ziele für den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe wie Strom und Wasserstoff fest, um die Abkehr von fossilen Brennstoffen im Verkehrssektor in der EU voranzutreiben.
In der zweiten Jahreshälfte haben sich die Anteile wieder etwas erhöht, das gab Anlass zur Hoffnung. Die sechs beliebtesten E-Modelle des Jahres:
1⃣ Tesla Model Y: 5.470
2⃣ BYD Seal: 2.383
3⃣ Skoda Enyaq: 2.310
4⃣ BMW X1: 2.291
5⃣ BMW I4: 2.086
6⃣ Tesla Model 3: 2.0773/3
— Christoph Dolna-Gruber 🇪🇺 (@chrigru.bsky.social) 14. Januar 2025 um 13:09
Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw benötigen Elektroautos im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie, verursachen beim Fahren keine Abgase und haben eine deutlich bessere Gesamt-CO2-Bilanz. Zudem machen E-Pkw Österreich unabhängiger von teuren Erdöl-Importen.
Auch für 2025 sehen die Fachleute von BML und AustriaTech neue Impulse für die Elektromobilität. Dazu gehört etwas die Einführung neuer Emissionsstandards für Fahrzeughersteller, die das Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen weiter steigern werden. Auch der Fokus auf kleinere und erschwingliche Modelle europäischer Hersteller wird die Elektromobilität für eine breitere Zielgruppe attraktiver machen. Schlussendlich werden auch Rabattaktionen der Hersteller über ein Kaufinteresse mitentscheiden.
„2025 wird für die Elektromobilität in Österreich ein wichtiges Jahr. Es braucht stabile Rahmenbedingungen und Verlässlichkeit, um die ambitionierten Ziele im Zusammenspiel mit allen Beteiligten zu erreichen – wichtig ist die Planungssicherheit für Konsumentinnen und Anbieterinnen und der Fokus auf zentrale Gestaltungsmaßnahmen des e-Mobilitäts-Marktes,“ so Martin Russ, Geschäftsführer der AustriaTech.
Die Zahl der batterieelektrischen Pkw wird laut ÓLE-Schätzung bis Ende 2025 auf über 250.000 Fahrzeuge steigen, bis zum Ende des Jahrzehnts um mehr als eine halbe Million anwachsen – nicht nur für die Fachleute der AustriaTech ein klares Signal pro Planungssicherheit sowohl für die Industrie als auch für Kaufinteressierte.
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