Kategorie Mobilität - 1. Februar 2016
Parship für die Logistik
Der innerstädtische Warenverkehr steigt und mit ihm steigen die Belastungen für Umwelt und Verkehrssystem. Im Forschungsprojekt „KoLaMBra“ – das Kürzel steht für „Kollaborative Last-Mile-Branchenlogistik“ – haben sich ProjektpartnerInnen von Universität Wien, FH Oberösterreich Logistikum, RISC Software GmbH, Satiamo GmbH und i-LOG Integrated Logistics GmbH zum Ziel gesetzt, ein integriertes Konzept für die Konsolidierung der urbanen Güterströme zu entwickeln.
Das Projekt versucht, die Güterströme durch intuitives Matching zu optimieren und dadurch das Gesamtverkehrsaufkommen zu reduzieren, während der übrige Warenverkehr von mit einem Gütesiegel ausgestatteten ausgewählten StadtlogistikerInnen (sogenannte Preferred Logistics Partner) durchgeführt wird.
„Das Ergebnis ist eine ‚Matchingplattform‘ für die Logistikbranche, also eine Art Partnerbörse für den städtischen Güterverkehr“, sagt Andreas Krawinkler von der Universität Wien, Projektleiter von KoLaMBra.
Durch das Konzept sollen die Auslastung der Lieferfahrzeuge erhöht und der Verkehr im Stadtgebiet reduziert werden. Die Stakeholder in den Städten könnten von einem Logistikstandard und Gütesiegel profitieren.
Einerseits kann der städtische Lieferverkehr effizienter und damit umweltfreundlicher gestaltet werden, andererseits kann das Bewusstsein für die Qualität von Güterverkehrsdienstleistungen durch einen offiziellen Standard gehoben werden. Für die Umsetzung sucht das Konzept nun eine kooperierende Stadt. „Die Stadt Wien würde sich gut dafür anbieten. Erste Kontakte gibt es bereits“, sagt Andreas Krawinkler.
KoLaMBra führt Güterverkehre nach Geschäftszweigen zusammen. Innerhalb einer Branche haben die Kundinnen und Kunden ähnliche Anforderungen an Transportdienstleistungen. Neutrale Logistikpartner können so über die Plattform gebündelte Auslieferungen durchführen. Die Zertifizierung der auf der Plattform angebotenen Leistungen garantiert hohe Qualitäts-Standards bezüglich Fuhrpark, Schadstoffemissionen und Arbeitsverhältnissen der Fahrerinnen und Fahrer. Das Konzept gilt auch als intelligente Alternative zu City-Maut-Systemen.
KoLaMBra zeigt sehr schön, dass Innovationspotenzial nicht nur in der Technologieentwicklung zu finden ist, sondern oftmals auch in Kooperationen liegt. Diese zu aktivieren ist oftmals aufgrund der Vielzahl der Akteurinnen und Akteure und komplexen Zusammenhänge eine große Herausforderung. Wir würden uns daher umso mehr freuen, wenn dieses funktionierende Konzept seinen Weg in die Umsetzung fände“, sagt Sarah Krautsack, Themenverantwortliche für Gütermobilität im bmvit-Programm Mobilität der Zukunft.