Kategorie Klima- & Umweltschutz - 27. Januar 2025
Schwimmende Aufzuchtstation zum Schutz der Störe hat in Wien angelegt
Nachdem die neue Schiffsanlegestelle an der Donauinsel vor kurzem fertiggestellt wurde, konnte jetzt auch das Steintransportschiff MS Negrelli nach dem Umbau in eine schwimmende Aufzuchtstation aus Linz überführt werden. Die Negrelli wird Mutterfischen und jungen Stören ein neues Zuhause im Wiener Donauwasser bieten. Bis 2030 sollen rund 1,6 Millionen Jungfische am Schiff aufgezogen und anschließend in unterschiedliche Donauabschnitte ausgewildert werden.

Verheftung des viadonau Schiffs MS Negrelli © viadonau/Zinner
Das ehemalige Steintransportschiff MS Negrelli von viadonau ist 64 Meter lang und zehn Meter breit und ankert nun an seinem dauerhaften Liegeplatz nahe der Reichsbrücke am donauseitigen Ufer der Donauinsel in Höhe der Inselinfo. Das Schiff wurde eigens für das von der EU geförderte Projekt LIFE-Boat4Sturgeon umgebaut. Es dient zur Haltung von Mutterfischen und der Aufzucht von Jungtieren zur Arterhaltung. Der Liegeplatz verfügt über eine stabile Zugangsbrücke aus Stahl, Anschlüsse für Strom und Frischwasser, einen Brunnen sowie gepflasterte Zufahrtswege. In den kommenden Wochen erfolgen nun noch weitere Umbauarbeiten am Schiff, um es für den Einzug der Fische bereit zu machen.

Der ehemalige Steintransporter wurde in Linz zu einer schwimmenden Aufzuchtstation umgebaut. © viadonau/Zinner
LIFE-Boat4Sturgeon hat das Ziel, die vier verbliebenen Stör-Arten in der Donau vor dem Aussterben zu bewahren. Die sehr kleinen Populationen können sich nicht mehr aus eigener Kraft erholen, weshalb sie Unterstützung durch das Aussetzen donautypischer Stämme und genetisch vielfältiger Jungfische brauchen. Die neue Aufzuchtstation auf der Donauinsel ist eine wegweisende Maßnahme des Projekts. Bis 2030 sind verschiedene Maßnahmen geplant, um die Störarten Sterlet, Waxdick, Sternhausen und Hausen zu retten und wieder heimisch zu machen.
Über das Projekt
Mit dem Projekt LIFE-Boat4Sturgeon verfolgen internationale Projektpartnerinnen und -partner das Ziel, die verbleibenden vier Störarten in der Donau vor dem Aussterben zu bewahren. Von 2022 bis 2030 sind sechs Maßnahmen geplant, um die Störarten Sterlet, Waxdick, Sternhausen und Hausen zu retten. Das Projekt wird mit 67 Prozent des Volumens von der EU über das LIFE-Programme gefördert und von der BOKU Wien geleitet. Weitere Projektpartner sind das österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, viadonau, die Stadt Wien – Wiener Gewässer, WWF Rumänien, WWF Ukraine, WWF Bulgarien, Revivo, MATE AKI HAKI, das Bundesamt für Wasserwirtschaft, der Bezirk Niederbayern und das Haus des Meeres.
LIFE-Boat: So läuft die Rettung bedrohter Störarten in der Donau