Kategorie Mobilität - 1. Juni 2017
Zwei wie Katz und Maus? Fahrrad und Auto im Konflikt
Das Fahrrad erfreut sich wachsender Beliebtheit im Straßenverkehr. Das ist vor allem in Hinblick auf eine umweltfreundliche Verkehrsentwicklung sehr erfreulich. Was leider ebenfalls zunimmt sind Konflikte von Autolenkerinnen und Autolenkern mit Radfahrerinnen und Radfahrern – immer häufiger mit Verletzungs- oder sogar Todesfolge. Die Zahl der bei Unfällen verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer ist von 2013 bis 2016 von 6.335 auf 7.331 um 15 % gestiegen (Statistik Austria – Straßenverkehrsunfälle). Die mediale Aufmerksamkeit diesem Thema gegenüber hat kürzlich, vor allem durch tragische Unfälle von prominenten Radsportlerinnen und Radsportlern, einen traurigen Höhepunkt erreicht. Als jüngst Radrennfahrer Michael Gogl auf Facebook für mehr Respekt gegenüber Radfahrerinnen und Radfahrern appellierte, löste er damit eine Welle wütender Kommentare aus. Das Thema bewegt. Die Fronten sind verhärtet.
Respekt und Rücksichtnahme
Doch ist es zulässig, dabei alle, die mit dem Auto oder eben mit dem Fahrrad unterwegs sind, in einen Topf zu werfen? Auf beiden Seiten gibt es Personen, die Regeln missachten. Ein überwiegender Teil respektiert die Vorgaben aber und verhält sich im Verkehr vorausschauend und verantwortungsbewusst. Nicht auszudenken, wie es auf den Straßen zugehen würde, wäre dem nicht so. Dazu muss man allerdings festhalten: Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sind im Straßenverkehr gegenüber Autos schlicht und einfach die schwächeren, wenn es zu brenzligen Situationen kommt. Wenn eine Konfrontation für eine oder einen der Beteiligten im Krankenhaus enden kann, ist die Gewissheit im Recht gewesen zu sein ein schwacher Trost. Jeder Unfall ist einer zu viel.
Das wichtigste sind Rücksicht, gegenseitiger Respekt und das Einhalten geltender Regeln und Bestimmungen. Die Straße ist für alle da. Das Verhalten muss immer an den potenziell schwächsten Verkehrsteilnehmenden angepasst werden. Das bedeutet für Autofahrerinnen und Autofahrer besondere Achtsamkeit bei einer geteilten Verkehrsfläche mit Radstreifen. Natürlich folgt daraus auch, dass Radfahrerinnen und Radfahrer zum Beispiel auf Radwegen, die Gehwege kreuzen, ihr Verhalten und ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen müssen.
Das eigene Risiko minimieren
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Selbstschutz. Wer Köpfchen hat, schützt es. Das Tragen eines Radhelms kann Leben retten. Und natürlich tragen die richtige Ausstattung und Verkehrstüchtigkeit des Fahrrads sowie eine defensive Fahrweise wesentlich zu einer Minimierung des Unfallrisikos bei.
Wir haben als Hilfestellung für einen gegenseitigen respektvollen Umgang im Straßenverkehr eine kleine Material- und Linksammlung zusammengetragen:
Publikation: „Rücksichtnahme im Straßenverkehr“
Publikation: „Die Straße ist für alle da“
Artikel: „Die Straße ist für alle da. Trainingsfahrten mit Rennfahrrädern“
Artikel: „Helm tragen schützt“