Kategorie Energie - 26. März 2020

Umweltförderung powered Wasserstoffoffensive bei MPREIS in Tirol

Bestes aus der Alpenregion: Beim Tiroler Familienunternehmen MPREIS Warenvertriebs GmbH kommen in puncto Nachhaltigkeit nicht nur regionale Produkte mit viel Tradition in die Verkaufsregale, sondern über die Umweltförderung des BMK auch Innovationen zur nachhaltigen Energieversorgung in den Betrieb. Am Hauptstandort im Tiroler Völs wird eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff errichtet, womit sich massive Einsparungen bei CO2 und eine Entlastung der Umwelt erreichen lassen.

Produktionsbetrieb der unternehmenseigenen Bäckerei Therese Mölk bei der MPREIS Warenvertriebs GmbH in Völs. © MPREIS

257 Supermärkte betreibt MPREIS derzeit im Westen und Süden Österreichs, ihr Logistikzentrum und die unternehmenseigene Bäckerei Therese Mölk befinden sich am Hauptstandort in Völs. Durch Finanzierung der österreichischen Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) sowie durch EU-Fördergelder wird dort nun eine Elektrolyseanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff auf Basis von erneuerbarem Strom errichtet.

Der erzeugte Wasserstoff soll als CO2-freier Ersatz für Erdgas zum Beheizen der Backöfen eingesetzt werden und in weiterer Folge auch als Treibstoff für Brennstoff­zellen-Fahrzeuge dienen. Die 50 Lkw zum Beliefern der einzelnen Märkte können dann über eine betriebseigene Wasserstoff-Tankstelle samt Gasspeicher versorgt werden, womit in absehbarer Zeit der Umstieg der ganzen Flotte des Unternehmens auf emissionsfreie Fahrzeuge und eine CO2-neutrale Belieferung gelingen soll. Wasserstoff ermöglicht durch die Gewinnung mittels Ökostrom absolut saubere Elektromobilität.

 

Um die Energieeffizienz der Wasserstoffproduktion weiter zu steigern, wird die bei der Wasserstoffproduktion im Elektrolyseur anfallende Abwärme nicht an die Umgebung abgegeben, sondern ausgekoppelt und zur Beheizung und Versorgung der Produktionsbetriebe eingesetzt. Somit werden mit dem Betrieb der Anlage effizient und sektorübergreifend fossile Energieträger bei Mobilität und Wärmebereitstellung ersetzt und die CO2-Emissionen in der ersten Projektphase um etwa 104 Tonnen pro Jahr reduziert.

Innovative Architektur: In den 1980er Jahren verabschiedete sich MPREIS von der bis dato vorherrschenden Zweckarchitektur für Supermärkte und begann, in enger Zusammenarbeit mit Architekten individuelle Lösungen für die einzelnen Standorte zu entwickeln. 2012 konnte der erste Passivhaus-Supermarkt Mitteleuropas in Pinswang realisiert werden, weitere folgten bald darauf. Die in Zusammenarbeit mit einheimischen und internationalen Architekten realisierten Bauten erhielten zahlreiche Auszeichnungen. 2004 repräsentierte das Unternehmen Österreich auf der Architektur Biennale in Venedig.

Nach erfolgter Flotten-Umstellung beträgt das CO2-Einsparungspotential des Projektes ca. 5.200 Tonnen CO2 pro Jahr. Diese umweltrelevanten und sektorübergreifenden Investitionen werden im Rahmen der Umweltförderung im Inland als Demonstrationsprojekt gefördert.

Die MPREIS Warenvertriebs GmbH investierte über sechs Millionen Euro in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Vorzeigeprojektes. Rund 1,5 Mio. Euro wurden durch Förderungen aus der Betrieblichen Umweltförderung im Inland bereitgestellt.

INFObox: Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Förderinstrument des Bundes für Investitionen im Klima- und Umweltschutz. Die Förderangebote umfassen Investitionen insbesondere in den Bereichen erneuerbare Wärme, Energieeffizienz sowie klimaschonende Mobilität. Seit 1993 ist die UFI ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft zum Einsatz von klima- und ressourcenschonender Technologie, allein von 1993 bis 2018 wurden mehr als 229.000 Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 34,7 Mrd. Euro gefördert mit beträchtlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung und allein 2018 mit einem Wertschöpfungseffekt von ca. 430 Millionen Euro. Grundlage der Umweltförderung im Inland ist das Umweltförderungsgesetz (UFG) sowie die Förderrichtlinien 2015 für die Umweltförderung im Inland in der Fassung von 2018.