Kategorie Innovation & Technologie - 26. April 2016
Eine digitale Partnerschaft – OMV und Rail Cargo Austria machen die Bahn fit für Industrie 4.0
Die Güterlogistik hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Waren und Güter werden immer öfter zu unterschiedlichen Zeiten, in kleinen Mengen und direkt über mehrere Produktionsstandorte hinweg an die Kundinnen und Kunden geliefert. Diesen Anforderungen der modernen Produktion und Logistik wird der Transport mit Lkw und Kleintransporter viel leichter gerecht als die weniger flexible Eisenbahn. Um diesen Nachteil für den umweltschonenden Schienengüterverkehr auszugleichen, arbeiten OMV und Rail Cargo Austria im Projekt „RTM-O und RTM-O Erweiterung“ (Rail Transport Mobilitäts-Optimierung) an einer unternehmensübergreifenden IT-Plattform. Diese soll die Planung und Durchführung des Gütertransports verbessern und somit auch die Effizienz beider Unternehmen im Bereich Logistik und Produktion steigern.
„Im Projekt wird dafür eine IT-Plattform für eine End to End (e2e) Eisenbahn-Lieferketten-Optimierung entwickelt“, so der Projektleiter Christian Herneth von der OMV. Was heißt das? „Das ist eine digital aufeinander abgestimmte Lieferkette von der Übergabestelle des Versandkunden bis zur Übernahmestelle des Empfängers. Gemeinsames Ziel ist die bessere Auslastung der bestehenden Bahnkapazität von der Raffinerie Schwechat bis zum jeweiligen lokalen Versandlager.“
Im Zuge des Projekts werden die Daten der Eisenbahnunternehmen und der Kundinnen und Kunden in die gemeinsame Plattform integriert und damit der Logistiklauf optimiert. Die Vorteile:
- bessere Auslastung der vorhandenen Trassen und der gesamten Infrastruktur
- weniger Leerwagenbestand
- bessere Auslastung der Loks
- vereinfachte Transportmittelbereitstellung
- bessere Planbarkeit des Personalbedarfs
- optimale Steuerung des Produktflusses zum Kunden
- hohe Flexibilität beim Ausgleich von Transportstörungen
Eine aktuelle vom bmvit finanzierte Untersuchung zum Thema „Industrie 4.0 und ihre Auswirkungen auf die Transportwirtschaft und Logistik“ zeigt, dass es viele offene Fragen dazu gibt, wie die Bahn organisiert werden kann, um sie mit Industrie 4.0 kombinierbar zu machen.
„Immer mehr Arbeitsschritte in der Industrie sind automatisiert und digital miteinander vernetzt. Auf diese Veränderung müssen auch die Eisenbahnunternehmen reagieren. Nicht nur, um die reibungslose Zusammenarbeit zu garantieren, sondern natürlich auch, um die Chance zu nützen und die Zusammenarbeit effizienter zu machen“, so Wolfgang Schwarzbauer von Research Services/RAI der Österreichischen Kontrollbank.
Das Projekt ist ein erster Schritt, die Bahn fit für Industrie 4.0 zu machen. Ist es erfolgreich, kann das Konzept auch für andere Unternehmen und Branchen eingesetzt werden.
Zu den Projekten: Rail Transport Mobilitäts-Optimierung (RTM-O) und Rail Transport Mobilitäts-Optimierung Erweiterung (RTM-O Erweiterung)