Kategorie Klima- & Umweltschutz - 4. September 2024

Heißester Sommer & wärmster August der Messgeschichte

Die Hitze der vergangenen Tage und Wochen hat dazu geführt, dass der gerade vergangene August in Österreich zum wärmsten der Messgeschichte geworden ist. Gleichzeitig hat es in weiten Teilen des Landes zu wenig Niederschlag gegeben.

Die menschengemachte Klimaerwärmung hat sich in den letzten eineinhalb Jahren beschleunigt, es vergeht kaum ein Monat ohne Temperaturhöchstwert. Nach dem Rekordherbst 2023 und dem wärmsten Frühling war auch der Sommer 2024 zumindest in den Niederungen der heißeste seit Messbeginn, wie die ORF-Wetterredaktion zum Ausklang des Augusts konstatierte. Eine Hitzewelle folgte diesen Sommer auf die nächste, kühlere Tage waren die absolute Ausnahme, Tropennächte sorgten auch nachts für extreme Temperaturen.

Temperaturabweichungen der Sommer in Österreichs Messgeschichte. © Geosphere

So hat sich mit dem August 2024 wenig überraschend ein weiterer Monat in die Serie der wärmsten der Messgeschichte eingereiht. Er lag im Tiefland Österreichs um 3,0 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, in den Gipfelregionen um 3,3 Grad, gab die Geosphere in ihrer monatlichen Bilanz bekannt. Der August ist zudem auch der fünfzehnte Monat in Serie, der über dem Durchschnitt liegt. Der letzte relativ kühle Monat war der Mai 2023. Fünf dieser 15 Monate waren von Höchstwerten gekennzeichnet, das ist in der Klimageschichte Österreichs bisher ohne Beispiel und stellt laut Klimaforschenden längst keine „natürliche Schwankung“ mehr dar.

Temperaturabweichungen im August in Österreich. © Geosphere

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, zeigten sich die Abweichungen mit 4,8 Grad im Tiefland und 5,1 Grad auf den Bergen noch extremer.

Extrem war auch die Anzahl der Hitzetage mit mindestens 30 Grad, die heuer zwei bis dreimal häufiger als in einem durchschnittlichen August auftraten. An vielen Stationen wurden so viele Tropennächte, also Nächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad, gemessen wie nie zuvor, etwa in Wien, Eisenstadt, St. Pölten, Linz und Graz. Die Wiener Innenstadt hat mit Ende August mit 46 Tropennächten im Sommer einen neuen Höchstwert erreicht. Nach der beispiellosen Serie an überdurchschnittlich oder sogar rekordwarmen Monaten ist es übrigens nahezu sicher, dass auch das gesamte Jahr 2024 das wärmste seit Messbeginn werden wird.

Einen weiteren bedenklichen Rekord gab es auch in der Höhe, denn beim Sonnblick Observatorium der Geosphere auf über 3.100 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern in Salzburg wurde in diesem August kein Tag mit Temperaturen unter null Grad registriert – und somit wurde es hier der erste frostfreie Monat seit Beginn der Messungen im Jahr 1886.

Der achte Monat des Jahres war geprägt von langen trockenen Phasen, nur abgelöst von einigen schweren Gewittern mit Starkregen, die stellenweise Überschwemmungen und Muren verursachten. In der österreichweiten Auswertung gab es um 29 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen August. Ähnlich trocken war es in diesem Monat zuletzt 2019 (minus 25 Prozent) und noch trockener war 2015 (minus 41 Prozent). Wien lag durch ein außergewöhnliches Starkregenereignis in der Mitte des Monats mit sechs Prozent mehr Regen als in einem durchschnittlichen August als einziges Bundesland im Plus. Die Zahl der Sonnenstunden lag in der österreichweiten Monatsauswertung um zehn Prozent über dem vieljährigen Mittel.

Sonntag war weltweit heißester je gemessener Tag