Kategorie Energie - 12. August 2024

Dieses Jahr kommt Strom in Österreich bisher zu 100% aus Erneuerbaren!

BMK Bericht „Energie in Österreich 2023 schaut auf die Energiewende im Land: Erneut starker Zuwachs bei Erneuerbaren Ausbau und Stromerzeugung aus Erneuerbaren – Rückgang bei fossilem Energieverbrauch setzt sich fort

Das Ziel, bis 2040 die heimische Stromproduktion zu 100 Prozent mit Erneuerbaren zu decken, rückt immer näher. 2023 trugen erneuerbare Energien bereits mit 87,6 Prozent zur gesamten inländischen Energieerzeugung bei. In diesem Jahr konnten bis dato bilanziell sogar 100 Prozent der Stromproduktion aus Erneuerbaren abgedeckt werden. Die Energiewende ist also im vollen Gange und sie ist auch der zentrale Schlüssel für eine klimafreundliche, widerstandsfähige und sichere Energieversorgung. Das Klimaschutzministerium (BMK) veröffentlicht dazu jährlich den Statistikbericht „Energie in Österreich – Zahlen, Daten, Fakten“. Die Zahlen für 2023 zeigen einen weiteren Rekordanstieg der Stromproduktion aus Photovoltaik, aber auch erhebliche Effizienzzuwächse durch sparsamere Technologien.

 

 

„Jedes installierte Sonnenkraftwerk, jede getauschte fossile Heizung und jedes neue Windrad sind ein wertvoller Beitrag für den Klimaschutz“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Die Energiewende macht uns unabhängiger, spart CO2 und erspart uns den Import von fossiler Energie. Damit ist der Ausbau der Erneuerbaren Energie von immenser Bedeutung.“ Leider gäbe es ihrer Meinung nach genug Kräfte die nun wieder zurück in die „fossile Vergangenheit“ wollen. „Da müssen wir gegenhalten und dürfen nicht lockerlassen – für unsere Wirtschaft, unseren Wohlstand, die sichere Energieversorgung in unserem Land und für den Klimaschutz. Der aktuelle Bericht zeigt deutlich: Wir haben ganze Arbeit geleistet, die Energiewende ist auf einem guten Kurs. Ganz nach dem Motto „Raus aus den Fossilen und rein in die Erneuerbaren“ gilt es diesen Weg engagiert fortzusetzen.“

Die Wasserkraft und biogene Brenn- und Treibstoffe gelten seit vielen Jahren als die Konstanten der österreichischen Energieerzeugung. Sie machen aktuell den größten Anteil der inländischen Primärenergieerzeugung aus, wobei der Anteil der Wasserkraft tendenziell leicht rückläufig und der Anteil der Biomasse im Steigen ist. Auch andere erneuerbare Energien, insbesondere die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen und die Energieerzeugung aus Wind und Photovoltaik, nehmen deutlich zu.

Der Beitrag der Windenergie zur heimischen Stromerzeugung ist seit 2005, von rund zwei auf mittlerweile 11,4 Prozent (2023) gestiegen. Die Stromproduktion aus Wind konnte insgesamt erneuet gesteigert werden und ist 2023 im Vergleich zu 2022 um 10,9 Prozent gestiegen. Auch wurden Windkraftanlagen mit einer Leistung von 331 MW neu installiert.

Im Bereich der Sonnenenergie gibt es auch diesmal wieder Rekordzahlen zu verzeichnen. So trägt die Sonnenkraft 2023 bereits 8,7 Prozent (6,6 Prozent 2022) zur heimischen Stromerzeugung bei. Der PV-Boom schlägt sich vor allem bei den Neuinstallationen nieder. Für 2023 erfolgte ein Rekordzuwachs um rund 2.600 MWpeak, die kumulierte Gesamtleistung stieg damit auf 6,4 MWpeak und hat sich damit seit 2019 beinahe vervierfacht.

Die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser über Wärmepumpen zur Raumheizung bzw. Warmwasserbereitung hat sich seit 2005 versiebenfacht. Im Jahr 2022 wurden 61.000 Wärmepumpen installiert, 2023 waren es 57.100 Anlagen.  Insgesamt sind nunmehr mehr als 491.000 Wärmepumpen (+11,4 Prozent im Vergleich zu 2022) in Österreich in Betrieb.

Durch die hohe heimische Stromerzeugung sowie den Rückgang des Stromverbrauches und damit verbunden stark reduzierte Importe an elektrischer Energie wurde im Jahr 2023 erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder mehr Strom exportiert als importiert.

Die heimische Energieerzeugung zeigt für 2023 im Vergleich zu 2022 eine erneute starke Reduktion fossiler Energien und gleichzeitig einen starken Anstieg bei der Produktion von Energie aus Erneuerbaren. Während 2023 die Energieerzeugung im Vergleich zu 2022 aus Gas um 11,2 Prozent und Öl um 9,7 Prozent deutlich zurückging, wurde im Vergleich zum Vorjahr aus Sonnenstrom um 60,7 Prozent, aus Windkraft um 10,9 Prozent und über Wärmepumpen um 9,7 Prozent mehr Energie erzeugt. Damit konnten 2023 die Werte der Erneuerbaren Energieerzeugung im Vergleich zu 2022 nochmals erheblich gesteigert werden.

Beim heimischen Energieverbrauch ist ein weiter anhaltender Rückgang bei fossilem Gas im Vergleichszeitraum 2022-2023 erkennbar. So wurde 2023 14,5 Prozent weniger Gas zur Deckung des Energieverbrauchs eingesetzt. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Österreich

SERVICE: Der vollständige Bericht „Energie in Österreich – Zahlen, Daten, Fakten“ ist unter https://www.bmk.gv.at/themen/energie/publikationen/zahlen.html abrufbar