Kategorie Klima- & Umweltschutz - 31. Januar 2025

Umweltförderung im Inland: Ausbau der Fernwärme im burgenländischen Strem

Seit 2003 versorgt die ÖKO Energie Strem regGenmbH die Gemeinde Strem im Bezirk Güssing im südlichen Burgenland mit umweltfreundlicher Wärme. Auf einer Trassenlänge von knapp 5,5 Kilometern werden rund 150 Abnehmerinnen zuverlässig und nachhaltig beliefert.

Dabei ist dem Unternehmen eine nachhaltige Energieversorgung und entsprechendes Wirtschaften mit erneuerbaren Ressourcen ein großes Anliegen. Deshalb wird in Strem zur Fernwärmeversorgung auf innovative Technologien und regionale Ressourcen zurückgegriffen.

Ein 1-Megawatt-Biomassekessel, der forstwirtschaftliches Waldhackgut aus umliegenden Wäldern nutzt, erzeugt jährlich umweltfreundliche Wärme aus rund 1.000 Schüttraummetern Holz. Die Kooperation mit der örtlichen Biogasanlage ermöglicht zudem die effiziente Nutzung der Abwärme des Gasmotors, was zu einer Reduzierung von Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen führt und die Energieeffizienz steigert.

Der aktuelle Jahresstromverbrauch beträgt rund 98.300 kWh, wobei etwa 60 Prozent des Verbrauchs auf drei Netzpumpen entfallen. Da diese Pumpen bereits rund 20 Jahre alt sind und nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprechen, besteht Bedarf an modernen, energieeffizienten Pumpen: In der Zwischenzeit wurde die Technologie in der Verbrennungsregelung weiter entwickelt.

Deshalb sollen in weiterer Folge die Netzgroßbereichspumpen und die zugehörigen Frequenzumformer zur Erhöhung der Effizienz erneuert werden. Zudem soll die Netzpumpenregelung auf eine Differenzdruckregelung am Netzende umgestellt und die alte Steuerung und Regelung des Biomassekessels erneuert werden. Auch die Fernwärmeübergabestation soll optimiert werden, indem Einstellungen angepasst und zu klein dimensionierte Wärmetauscher ersetzt werden.

Neue Steuerventile

© Öko Energie Strem regGenmbH

Durch diese Maßnahmen können rund 20 Prozent des elektrischen Energiebedarfs eingespart werden, was einer jährlichen Stromeinsparung von etwa 11.800 kWh und Stromkosten von rund 4.700 Euro entspricht. Eine verbesserte Kesselsteuerung ermöglicht zudem eine jährliche Einsparung von rund drei Prozent des Brennstoffverbrauchs, was bei einem Kostensatz von 25 Euro pro Schüttraummeter Brennstoff eine jährliche Einsparung von etwa 1.100 Euro bedeutet. Schlussendlich können durch die angestrebte Maßnahme jährlich rund 3,4 Tonnen an CO2-Emission vermieden werden.

Für dieses Umsetzungsprojekt werden insgesamt rund 97.600 Euro investiert. Mit Hilfe der Umweltförderung können Kosten in Höhe von 29.300 Euro gedeckt werden. Davon stammen rund 11.700 Euro aus Mitteln des Landes Burgenland und etwa 17.600 Euro aus der „Umweltförderung im Inland“, die von der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) abgewickelt wird.

klimaaktiv Qualitätsmanagement für Effiziente Heizwerke und Wärmenetze

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich um dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Allein im Jahr 2023 wurden in über 550.000 Projekten Investitionen in der Höhe von 3,58 Milliarden Euro am Standort Österreich ausgelöst. Das beinhaltet die Sanierungsoffensive mit dem Sanierungsbonus und der Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“, den Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme, das Energieeffizienzprogramm, die Transforma­tion der Industrie, die Kreislaufwirtschaft, den Reparaturbonus, den Biodiversitätsfonds, die Altlastensanierung, das Flächenrecycling sowie den Bereich Climate Finance. Diese Investitionen helfen dabei jährlich knapp 3,2 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen einzusparen.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html