Kategorie Informationen & Tipps - 30. März 2018
Verkehrssicherheit: Auf zwei Rädern in den Frühling
Trotz verspätetem Start des Frühlingswetters und auf die Gefahr hin, dass Ostern heuer in vielen Teilen des Landes ins Wasser zu fallen droht: Die Zweiradsaison steht kurz vor dem Start und spätestens zu Ostermontag ist mit perfekten Ausflugs- und Tourenbedingungen zu rechnen.
Besonders zu Saisonbeginn werden Motorradfahrerinnen und -fahrer oft nicht oder zu spät wahrgenommen. Was sollten Sie also tun, um gut vorbereitet in den Frühling zu starten? Gute Beleuchtung, helle Bekleidung, kräftige Farben und mittiges Fahren auf dem Fahrstreifen sind besonders am Anfang der Saison wichtig. Verhalten Sie sich berechenbar und fahren Sie nicht versteckt hinter Autos oder in „toten Winkeln“.
Die richtige Ausrüstung schützt
Die richtige Schutzkleidung ist ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit auf zwei Rädern. Viele schwere Verletzungen und vor allem auch Schürf- und Brandwunden können bei entsprechender Schutzkleidung vermindert oder vermieden werden. Tragen Sie im Falle eines Unfalls keine Schutzkleidung, kann das außerdem Ihren Anspruch auf Schadenersatz vermindern.
Aufgrund der Alterung durch UV-Strahlen sollten Sie alle drei bis fünf Jahre einen neuen Helm kaufen und nach einem Sturz unbedingt beim Hersteller überprüfen lassen. Vollvisierhelme schützen den Kopf am besten. Bei Helmen ohne Visier benötigen Biker zusätzlichen Augenschutz.
Sie sollten unbedingt darauf achten, dass keine Nieten in der Motorradbekleidung verarbeitet sind. Nach einem Sturz und anschließendem Rutschen auf dem Asphalt können sich die Nieten so stark erhitzen, dass sie glühen und sich tief in die Haut einbrennen.
In Gefahrensituationen versuchen Motorradfahrerinnen und -Fahrer meist reflexartig, den Sturz mit Händen und Beinen abzufangen. Deshalb sind bei Motorradunfällen besonders die Hände und Füße gefährdet: Achten Sie beim Kauf von Handschuhen daher auf gute Qualität. Handschuhe sollten verstärkt und gepolstert sein. Ziegen- und Känguruleder sind sehr fest.
Tragen Sie beim Motorradfahren immer Stiefel. Denn meist werden die Füße bei einem Sturz unter der Maschine eingeklemmt. Deshalb ist es wichtig, möglichst steife Stiefel zu tragen. Ein Nierenschutz hilft ebenfalls, das Verletzungsrisiko zu verringern, und hält den Fahrtwind ab.
Zu Saisonbeginn müssen Sie Ihr Motorrad (wie nach jeder längeren Pause) kontrollieren. Überprüfen Sie:
- die Batterie
- Flüssigkeitsstände (Motoröl, Kühlmittel, Brems- und Hydraulikflüssigkeit)
- den Zündkerzenstecker und die Lichtanlage
- die Elektrik (Beleuchtungsanlage, Blinker, Bremslicht, Hupe)
- die Kette und die Kettenspannung
- die Bremsbeläge und die Bremswirkung
- das Reifenprofil und den Luftdruck der Reifen
Im Frühjahr ist zudem mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen. Besonders in der Dämmerung früh und abends kann es gefährlich werden. Die erfolgte Umstellung von Winter- auf Sommerzeit bringt uns mit dem im Frühjahr äußerst mobilen Wild zudem zeitlich näher zusammen. Das Schild „Vorsicht, Wildwechsel!“ nicht ignorieren. Es steht an tatsächlich gefährlichen Abschnitten. Deshalb: Tempo drosseln und die Straßenränder beobachten.
Neue Sicherheitskampagne
Die Arge 2Rad startet heuer zu Saisonbeginn eine Sicherheitsinitiative, die an das Bewusstsein aller motorisierten Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer appelliert. Unter dem Motto „No Ride without Training“ konnten zwei Stars der Szene gewonnen werden: der Gewinner der Rallye Dakar 2018 Matthias Walkner und der regierende, vier-fache Moto GP Weltmeister Marc Márquez. „Es war nicht schwer, die beiden zu überzeugen. Sie waren sofort bereit, diese Initiative unentgeltlich zu unterstützen,“ so Karin Munk, Generalsekretärin der Arge 2Rad.
Verkehrsminister Norbert Hofer gratuliert der „Arge2Rad“ zu den beiden prominenten Testimonials für die Kampagne, die er selber auch gerne unterstützt: „Aufgrund des Wetters ist es in Österreich leider nicht möglich, ganzjährig Motorrad zu fahren. Umso wichtiger ist es daher, zu Beginn der neuen Saison ein paar Stunden zu investieren, um Brems- und Kurventechnik zu trainieren, damit die Ausfahrten mit der Maschine unfallfrei genossen werden können. Marc Márquez und Matthias Walkner sind aktuell wohl die besten Biker der Welt. Ohne intensives und regelmäßiges Training hätten sie es nicht an die Weltspitze geschafft. Daher kann ich ihren Appell „No ride without training“ nur voll unterstützen.“
Die klare Message: Ohne Training kein Aufstieg auf das Zweirad. Ein freiwilliges Training zu Beginn der Saison kann Unfälle vorbeugen und Leben retten. Obwohl die Zahl der getöteten Motorradfahrerinnen und -fahrer, die ihr Leben auf Österreichs Straßen lassen mussten, über die Jahre kontinuierlich abnimmt – im Jahr 2017 waren es 83 Personen (davon 26 aus dem Ausland) – ist es der Arge 2Rad und allen unterstützenden Partnern dieser Aktion ein großes Anliegen, hier Präventionsarbeit zu leisten. „Wir hoffen, mit Matthias und Marc zwei Testimonials gefunden zu haben, die positiven Einfluss auf die Motorradfahrer haben. Motorradfahren macht am meisten Spaß, wenn man es durch Training immer besser beherrscht. Und wer kann das besser bestätigen als die beiden Profis,“ so Munk.