Kategorie Mobilität - 30. September 2016
Verkehrsunfallstatistik – Leichtfried setzt Maßnahmen bei Alko-Lenkern und LKW
Rückgang bei tödlichen Verkehrsunfällen im 1. Halbjahr – Anstieg bei Alko-Lenkern und schweren LKW
Die Anzahl der Verkehrstoten ist im ersten Halbjahr 2016 gesunken. Das zeigen die präsentierten Zahlen der Verkehrsunfallstatistik für den Zeitraum Jänner bis Juni 2016. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Verkehrstoten um 11,2 Prozent gesunken (2015: 214, 2016: 190). Bei den Verletzten gab es einen Anstieg um 4,4 Prozent auf 21.740, die Unfallzahlen sind um 2,9 Prozent auf 17.200 gestiegen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried: „Der Rückgang bei der Anzahl der Verkehrstoten ist erfreulich. Aber wir müssen noch mehr tun, um unsere Straßen sicherer zu machen. Kein einziger Verkehrstoter mehr auf Österreichs Straßen – das ist unser Ziel.“ Handlungsbedarf sieht er bei LKW und Alko-Lenkerinnen und -lernkern.
Diese beiden Risikogruppen sind öfter als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs für Verkehrsunfälle verantwortlich gewesen. Als alarmierend beurteilt der Verkehrsminister den Anstieg bei Unfällen mit Alkohol am Steuer um 13,3 Prozent (2015: 919, 2016: 1.041). Expertinnen und Experten sehen insgesamt einen europaweiten Trend zu mehr Alko-Unfällen. „Von den etwa 26.000 Personen, denen jedes Jahr wegen Alkohol am Steuer der Führerschein abgenommen wird, fahren rund 4.000 wieder betrunken und gefährden damit sich und andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Darum arbeiten wir in Zukunft mit Alkohol-Wegfahrsperren“, so Leichtfried. Die fix ins Auto eingebauten Geräte verlangen Atemluftproben vor und während der Fahrt und verhindern, dass alkoholisierte Personen fahren.
Auch bei Unfällen mit schweren LKW zeigt sich ein Anstieg um 21,3 Prozent (2015: 506, 2016: 614). „Das Risiko ist uns bekannt. Tote Winkel bei LKW sind für viele schwere Unfälle verantwortlich. Schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden so leicht übersehen“, so Leichtfried, der auf das im Sommer präsentierte Pilotprojekt „Mobile Eye“ verweist. Dabei werden LKW mit einem Assistenzsystem ausgestattet, das eine Rundumsicht ermöglicht. „Sinnvoll sind hier einheitliche europäische Standards. Ich setze mich dafür ein, dass ab 2020 alle Neufahrzeuge mit Rundum-Kameras ausgestattet sind“, so Leichtfried.
Ein Anstieg bei den Unfallzahlen zeigt sich im höherrangigen Straßennetz – auf Autobahnen und Schnellstraßen. Ausschlaggebend dafür sind signifikante Verkehrszuwächse insgesamt. Auch die ASFINAG verfolgt das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 zu halbieren.