Kategorie Mobilität - 19. Februar 2025
2024 gingen Geisterfahrten um 10 Prozent zurück
2024 sind dem Ö3-Verkehrsservice 400 Geisterfahrten gemeldet worden. Das sind um 44 Meldungen oder rund zehn Prozent weniger als im Jahr davor. Bei Geisterfahrtenunfällen kamen zwei Menschen ums Leben. Ein Mensch wurde schwer, 23 wurden leicht verletzt. In Summe ereigneten sich im vergangenen Jahr elf Unfälle. Das Bundesländerranking führt erstmals die Steiermark an. In geringem Abstand folgen Niederösterreich und Kärnten. Am wenigsten Geisterfahrten wurden in Wien gemeldet.
Einen leichten Anstieg an Meldungen gab es in der Steiermark und dem Burgenland. In allen übrigen Bundesländern wurde ein Rückgang an Geisterfahrtenmeldungen registriert. Am meisten Geisterfahrten wurden mit 64 auf der Südautobahn (A2) gemeldet. Darauf folgten die Tauernautobahn (A10) und die Westautobahn (A1). Das Autobahnteilstück mit den meisten Falschfahrern seit Beginn der Messung ist der Wörtherseeabschnitt in Kärnten auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach. 2024 wurden dort und auf der Semmering Schnellstraße (S6) jeweils 20 Geisterfahrer gemeldet. Im Großraum Villach waren 16 Prozent der gemeldeten Geisterfahrten im Vorjahr unterwegs. Bereits im Jahr 2023 war dort Österreichs Geisterfahrten-Hotspot.
Mehr Geisterfahrten am Abend, im Sommer & am Wochenende
Am wenigsten Geisterfahrten gibt es im Februar. Die höchste Anzahl an Meldungen gibt es im Sommerdrittel von Juni bis September: Im August wurden 49 Meldungen gezählt. Auch der Tag mit den meisten Meldungen ereignete sich im Sommerquartal: Am 25. Juni wurden sieben Geisterfahrten gemeldet. Am Wochenende waren auch im Jahr 2024 am meisten Geisterfahrten unterwegs, besonders oft an den Samstagen. Abends zwischen 21.00 und 24.00 Uhr wurden am häufigsten Geisterfahrten gemeldet. Am unwahrscheinlichsten war es in der Früh zwischen 6.00 und 9.00 Uhr, Geisterfahrenden zu begegnen.
Der bisher höchste Wert seit Start der Ö3-Geisterfahrtenstatistik waren 550 Meldungen im Jahr 2004. Der niedrigste Wert war im Jahr 2020 mit 346 Geisterfahrtenmeldungen. Die Hauptgründe für Geisterfahrten sind Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie Überforderung und Ablenkung.
Mehr Schilder & Farb-Hinweise am Knoten Villach
Die hohe Zahl an Geisterfahrten-Meldungen im Knoten Villach, wo drei Autobahnen zusammentreffen (A 2,
A 10 und A 11), war bereits im Vorjahr Anlass, Verbesserungen bei der sogenannten Lenkerführung umzusetzen. Dort wurden vor allem unaufmerksame Lenker und Lenkerinnen, die sich zu spät auf die richtige Fahrspur einreihten, zu Geisterfahrenden, indem sie im Retourgang ihren Orientierungsfehler ausbessern wollten.
Bereits vor dem Sommer 2023 wurden daher die Richtungen Italien und Slowenien auf den Schildern mit Farbhinweisen ersichtlicher gemacht. Zusätzliche seitliche Beschilderungen verdeutlichen nochmals, auf welcher Spur man sich einreihen muss. Direkt im Knoten ging die Zahl an Meldungen auch von 14 auf 12 zurück. Im Großraum Villach ist die Anzahl an Geisterfahrten-Warnungen jedoch anhaltend hoch. Ein Grund dafür könnten die Baustellen im unmittelbaren Nahbereich des Knotens (Wernberg, Faaker See) sein, bei denen manche Verkehrsteilnehmenden durch die jeweiligen Verkehrsführungen irritiert sind. Die ASFINAG hat angekündigt, die Verkehrsführungen und Beschilderungen in diesem Bereich neuerlich zu überprüfen.
Richtiges Verhalten bei Geisterfahrtenwarnungen:
- Ruhe bewahren
- Geschwindigkeit reduzieren
- Abstand zum Auto vor Ihnen erhöhen
- Auf den rechten Fahrstreifen einreihen und nicht überholen
- Nach Möglichkeit beim nächsten Parkplatz/Rastplatz stehenbleiben und warten, bis es Entwarnung gibt