Kategorie Innovation & Technologie - 31. Oktober 2016
BMVIT will Technologie-Exporte vorantreiben
„Ideen und Know-how sind die neuen Rohstoffe“, hob Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) anlässlich einer Wirtschaftsreise nach Mexiko hervor. Speziell in einem Hochlohn-Land wie Österreich sei die Innovationsfähigkeit entscheidend. Zahlreiche heimische Unternehmen seien internationale Technologieführer, die müsse man bei der Internationalisierung unterstützen.
Auf den Schutz von innovativen Ideen und Lösungen dürfe dabei aber nicht vergessen werden.
In einer aktuellen Studie des Infrastrukturministeriums (BMVIT) wurden dazu 462 heimische Unternehmen untersucht, deren Exportquote über 20 Prozent liegt. Das Außenhandelsvolumen dieser Firmen beträgt demnach 48,1 Mrd. Euro, das entspricht 39 Prozent des gesamten Exportumsatzes Österreichs. Laut BMVIT schaffen diese Unternehmen 194.471 Arbeitsplätze und erreichen eine Bruttowertschöpfung von fast 24 Mrd. Euro. Dennoch gebe es bei den Technologie-Exporten noch Luft nach oben.
Besonders gefragt seien derzeit österreichische Technologien in den Bereichen Abfall und Abfallmanagement, Energie und Alternativenergie, Gesundheitswesen, Informations- und Kommunikationstechnologie, Sicherheit, Verkehr sowie Wasser und Abwasser. Auch die Themen Aus- und Weiterbildungstransfer, Smart Cities, Urban Development und Green Buildings seien auf dem Vormarsch.
Beschleunigtes Patentverfahren
Bei der Vermarktung österreichischer Technologien dürfe aber auch die Rechtssicherheit nicht fehlen. „Mein Ziel ist es, österreichische Ideen auf internationalen Märkten schnell zu schützen, damit wir den Technologie-Export weiter ausbauen können“, sagte Leichtfried und verwies auf das österreichische Patentamt. Innovative Technologien müssten schnell geschützt werden, die Konkurrenz schlafe nicht.
„Da wo ich verkaufe, produziere, wo meine Mitbewerber sitzen“ soll ein Patent angemeldet werden, so die Leiterin des Patentamts, Mariana Karepova. Sieben von zehn Firmen melden ihre Patente auch im Ausland an, so Karepova.
Ein Viertel der Auslandspatente werde in der EU angemeldet, danach folgen die USA und China. Auch Mexiko ist unter den Top 10. Da Mexiko ein wichtiger Partner ist, wurde nun auch hier der Patent Highway fixiert.
Beim Patent Prosecution Highway (PPH) handelt es sich um eine Übereinkunft zwischen bestimmten Patentämtern, die das Patentverfahren in den teilnehmenden Ländern vereinfacht und beschleunigt. „Die Firmen gewinnen dadurch ziemlich viel Zeit“, so Karepova. In den USA beispielsweise habe sich die Wartezeit auf ein Patent damit halbiert. Aber Achtung: Wenn mehr als ein Jahr nach der Patentanmeldung in Österreich verstreicht, kann im Ausland kein Patent mehr angemeldet werden.