Kategorie Innovation & Technologie - 12. Dezember 2017

Biotechnologie: FEMtech-Interview mit Elisabeth Pichler

Elisabeth Pichler, Expertin für Agrarbiotechnologie, ist von der FEMtech-Jury zur Expertin des Monats Dezember gewählt worden. Die promovierte St. Pöltenerin ist für das Qualitätsmanagement in der ERBER AG verantwortlich und koordiniert dieses für mehr als 50 internationalen Standorte. Die ERBER Group, mit ihren Tochterfirmen BIOMIN, ROMER LABS, SANPHAR und EFB, ist ein weltweit führendes Unternehmen der Biotechnologie-Branche mit Sitz in Niederösterreich.

„Unser zentrales Thema ist die Futtermittelsicherheit“, sagt Elisabeth Pichler über ihre Arbeit. „Wir sind weltweit führend in der mikrobiellen Entgiftung und in der Diagnostik von Schimmelpilzen und anderen Kontaminanten in Futtermitteln.“ Mit den von ERBER angebotenen Analyse-Tools testen Unternehmen und Labore ihre Produkte auf unerwünschte Substanzen. Dazu gehören nicht nur Schimmelpilzgifte, oder Pathogene wie Salmonellen sondern auch Allergene wie Laktose.

Nebenberuflich hat die FEMtech-Expertin den Verein Technologykids gegründet. So konnte sie über das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) initiierte und geförderte Programm „Talente regional“ bereits mehr als 400 Kinder zwischen 4 und 14 Jahren mit Naturwissenschaft und Technik sowie weiblichen role models aus diesem Bereich in Berührung bringen. „Das wird sich in den kommenden zehn Jahren hoffentlich nachhaltig auf die Berufsentscheidung der involvierten Kinder, insbesondere der Mädchen auswirken“, blickt Elisabeth Pichler auch in diesem Bereich zuversichtlich in die Zukunft.

 

Wordrap mit Elisabeth Pichler

 

  1. Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
    Wir waren viel draußen: haben den Bach aufgestaut, uns Radparcours ausgedacht oder Räuber und Gendarm gespielt.
  2. Mein Lieblingsfach in der Schule war:
    Chemie aber auch Kochen – bei beiden kann man Dinge mischen und hat interessante und nützliche Ergebnisse.
  3. Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
    Vielleicht Lebensmittel- und Biotechnologie aber kombiniert mit Betriebswirtschaft.
  4. Mein Vorbild ist:
    Es gibt nicht die eine Person, die ich nennen kann. Generell, bewundere ich Menschen, die auf mehreren Gebieten (z.B. Beruf, Familie, Partnerschaft…) erfolgreich sind und trotz Erfolg echt und menschlich bleiben.
  5. Was ich gerne erfinden würde:
    Elektromobilität mit resourcenschonenden Speichermedien.
  6. Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt…
    …wären Fragen der Usability und Nachhaltigkeit stärker im Fokus.
  7. Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt…
    …bin ich wahrscheinlich längst in Pension aber Fragen der Kinderbetreuung, der Chancengleichheit und der Gehaltsschere sind dann geklärt und die Lebensqualität beider Geschlechter hat sich erhöht.
  8. Was verbinden Sie mit Innovation:
    gesellschaftliches Vorwärtskommen, neue Denkweisen, Leidenschaft, Wohlstand bewahren und ausbauen.
  9. Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
    Vernetzung ist der zentrale Punkt: nationale F&E Förderung ist ein wichtiges Sprungbrett für die internat. Förderung. Austausch zwischen Forschung und Industrie wird gefördert, die so nicht stattfinden würde.
  10. Meine Leseempfehlung lautet:
    Marc Elsberg, Blackout – ich mag Romane, die auf gut recherchierten Fakten aufbauen und eine absolut spannende und leider allzu leicht auch in Realität mögliche Story erzählen.
Frauen in Forschung und Technologie: Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) Frauen in Forschung und Technologie und schafft Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung. Unter ,,Chancengleichheit“ werden in diesem Zusammenhang ,,gleiche Rahmenbedingungen und Erfolgschancen für Frauen und Männer in Forschung und Technologie“ verstanden.