Kategorie Informationen & Tipps - 1. März 2021
Schluss mit Plus: Energielabel ab heute nur mehr mit Buchstaben
Das neue Energielabel ist da: Ab 1. März ist Schluss mit „Plus Plus Plus“, die Vorteile sind eine einfachere Bewertungsskala, praxisnähere Angaben und ein QR-Code der Zugriff auf weitere Produktinformationen bietet.
Für Haushaltsgeräte gibt es ab sofort ein neues Energielabel. Die Energieeffizienzklassen von Kühlschränken, Waschmaschinen & Co werden dann nur mehr mit Buchstaben von A bis G gekennzeichnet. Das neue EU-Energielabel macht Schluss mit den Pluszeichen, die bisher hinter den Buchstaben standen. Damit soll die Kennzeichnung einfacher und transparenter werden. Zudem müssen Hersteller Ersatzteile künftig bis zu zehn Jahren vorrätig halten und Reparaturinformationen mitliefern.
Das Energielabel für Produkte unterstützt Konsumentinnen und Konsumenten seit über 25 Jahren bei der Auswahl energieeffizienter Produkte. Nach wie vor seien die Energieklassen für Konsumenten einer der Top-Gründe für die Kaufentscheidung.
Zu finden ist das neue Label zunächst auf Kühl- und Gefrierschränken, Waschmaschinen und Waschtrocknern, Geschirrspülern, Fernsehern und elektronischen Displays, ab September auch bei anderen Lichtquellen. Für Produktgruppen wie Klimageräte, Heizung und Warmwasserbereitung sollen die neuen Labels zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden. Die Energieklassen für Haushaltsgroßgeräte gibt es seit Mitte der 90er-Jahre. Ein wichtiger Grund für die Reform ist die technologische Entwicklung hin zu effizienteren Geräten. Bei der Wäschepflege beispielsweise seien derzeit rund 90 Prozent der Geräte in der besten Klasse.
Die Änderungen im Überblick:
Von A bis G – kein Plus mehr
Für die meisten Produktgruppen gibt es eine Skala von A+++ bis G, die nun durch eine einheitliche Skala von A bis G ersetzt wird. Eine Erweiterung der Skala mit „+“ ist nicht mehr vorgesehen. Die Einordnung in die Klassen A+ bis A+++ erschwerte es Produkte hinsichtlich ihrer Effizienz zu vergleichen. Außerdem wirkt dieser optisch nur graduelle Unterschied zwischen unterschiedlich vielen Plus-Zeichen auf Konsumentinnen und Konsumenten weniger motivierend, ein energieeffizienteres Produkt zu kaufen, als ein Unterschied zwischen C und A.
Welche Produktgruppen bekommen ein neues Label?
Ab 1. März 2021 kommt das neue EU-Energielabel für Haushaltskühl-, Gefrierschränke und Weinlagerkühlschränke, Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler, Fernseher und elektronische Displays. Ab September 2021 wird es auch bei Lichtquellen zu finden sein.
Das neue System vereinfacht die Orientierung für die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie können nun sehr leicht effiziente Produkte erkennen, auswählen und so den Energieverbrauch, ihre Stromrechnung und vor allem auch die Treibhausgasemissionen senken. Gleichzeitig soll die überarbeitete Kennzeichnungsskala für Hersteller ein Anreiz sein, mit Innovationen und neuen Technologien noch energieeffizientere Produkte auf den Markt zu bringen.
Praxisnähere und verständlichere Angaben
Die neuen Labels basieren überwiegend auf neuen Testmethoden. Diese sind noch praxisnäher, führen allerdings zu einer teilweise geänderten Deklaration der Bezugsgrößen. So wird beispielsweise bei den meisten Produktgruppen nicht mehr ein mittlerer Jahresverbrauch angegeben, der je nach Haushaltsgröße und Nutzergewohnheiten deutlich variieren kann. Das neue Label nennt den Verbrauch pro Betriebsstunden oder Betriebszyklen etc. Die Informationen sind damit praxisnäher und leichter nachvollziehbar. Gleichzeitig gilt zu beachten, dass die Werte am alten Label nicht eins zu eins mit dem neuen Label vergleichbar sind.
Im unteren Teil des Labels informieren verschiedene Piktogramme über ausgewählte Produkteigenschaften. Einige der ursprünglichen Piktogramme wurden überarbeitet, mehrere Piktogramme wurden neu hinzugefügt (Energieeffizienz im HDR-Modus bei TVs und Displays, Waschzeit bei Waschmaschinen).
Datenbank und App
Über einen QR-Code kann man in wenigen Tagen auf eine neue EU-Produktdatenbank zugreifen, die zusätzliche Produktinformationen für alle gekennzeichneten Produkte bietet. Ab Mitte März 2021 wird das mit einer App möglich sein, die auch Produktvergleiche, Lebenszykluskostenberechnungen und einiges mehr ermöglichen wird.
Einfachere Reparaturen
Auch sollen neue Elektrogeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher künftig leichter reparierbar sein. Ab diesem Montag müssen die Hersteller Ersatzteile bis zu zehn Jahre lang vorrätig halten. Damit soll verhindert werden, dass Geräte wegen geringer Defekte verschrottet werden müssen.
Darüber hinaus müssen mit dem Gerät künftig Reparaturinformationen mitgeliefert werden, damit die Verbraucher gegebenenfalls selbst zum Werkzeug greifen können und nicht unbedingt auf den teuren Kundenservice angewiesen sind.
SERVICE: Die neuen Labels für die unterschiedlichen Produktgruppen sind unter label2020.at zu finden.