Kategorie Innovation & Technologie - 5. März 2021

144 neue Projekte der Umweltförderung im Inland genehmigt

In der gestrigen 145. Kommissionssitzung der Umweltförderung im Inland (UFI) wurden 144 Umweltprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 48,5 Millionen Euro und einem Förderungswert von rund 8,8 Millionen Euro genehmigt. Durch diese Projekte können rund 24.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ein großer Teil der Projekte stammt aus dem Bereich Erneuerbarer Energieträger. Gefördert werden der Anschluss an Fernwärme, Wärmepumpen, Biomasse-Einzelanlagen und Mikronetze, Geothermie Nutzung und thermische Solaranlagen.

© Toruismus OÖ/Maybach

„Regionale und erneuerbare Energieträger als Ersatz für Öl und Erdgas sind ein wichtiger Fokus im Kampf gegen die Klimakrise. Mit dem „Phase-out“-Plan für fossile Energieträger bedienen wir mit den UFI geförderten Projekten einen wichtigen Hebel für mehr Klimaschutz, steigern die Versorgungssicherheit und schaffen heimische Wertschöpfung“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

In der Kommissionssitzung wurde auch LR Stefan Kaineder einstimmig als neuer Vorsitzender der Umweltförderungskommission gewählt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie alle Kommissionsmitglieder freuen sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Energiezentrale für Smart City Graz

Musterbeispiel für innovative Nahwärmenetze und erneuerbare Energieträger ist ein Projekt in der Steiermark. Im Zentrum von Graz sollen nordwestlich des Hauptbahnhofes als Teil des „Smart City“4.0 Stadtentwicklungskonzeptes mehrere Gebäude für Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen errichtet werden. Die SCM Energie GmbH plant die Errichtung einer Energiezentrale, von welcher aus für die einzelnen Objekte Wärme- und Kälte bereitgestellt werden soll.

 

In Summe werden vier Objekte der ersten Bauphase mit Energie versorgt. Für die Gebäudeteile wird generell ein Niedertemperaturheizsystem in Form von Flächenheizungen verbaut. Zur Kühlung wird ein eigenes Kältenetz aufgebaut, das vorwiegend für Büro- und Gewerberäumlichkeiten eingesetzt wird. In den Serverräumen sind Umluftgeräte vorgesehen. Im Wohnbau kann die Fußbodenheizung im Sommer auch zum Kühlen verwendet werden.

Der Großteil der Energiebereitstellung soll durch die Installation von zwei Wärmepumpen mit einer Grundwasser-Brunnenanlage erfolgen. Werden im Sommer die Wohnbauten über die Fußbodenheizung gekühlt, erfolgt dies ebenfalls als Free-Cooling-System über die Brunnenanlage. Für einen effizienten Betrieb der Anlage ist es außerdem möglich, die Abwärme aus den Server- und Büroräumen als zusätzliche Wärmequelle zu nutzen.

Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“

Die in den Vorjahren stark nachgefragte Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ wird auch 2021 und 2022 fortgesetzt und im Rahmen der bundesweiten Sanierungsoffensive neu aufgelegt. Sie soll Betrieben und Privaten den Umstieg von einer fossil betriebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern. Für die Förderungsaktion stehen für Private und Betriebe insgesamt 650 Millionen Euro zur Verfügung. Damit setzt das Klimaschutzministerium einen weiteren, wesentlichen Schritt zur Klimaneutralität 2040.

Die im Rahmen der UFI geförderten Projekte steigern den Einsatz erneuerbarer Energien in Österreich, reduzieren die Treibhausgasemissionen, erhöhen den nationalen Selbstversorgungsgrad mit Energie und forcieren die heimische Wertschöpfung bei gleichzeitigem Umbau der Wirtschaft in Richtung eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Wirtschaftssystems. Die Umweltförderung liefert damit einen wichtigen Beitrag zum Nationalen Energie- und Klimaplan der Bundesregierung und führt schlussendlich zu einer Zurückdrängung von fossilen Energieträgern.

Umweltförderung im Inland: Vöcklakäserei kühlt klimafreundlich