Kategorie Klima- & Umweltschutz - 24. August 2021
CO2-Speicher & Wasserquelle: Die vielen Werte des Artenschutzes
Auf 30 Prozent der Landfläche lassen sich 70 Prozent der Tiere und Pflanzen schützen – das hat ein österreichisches Forschungsteam nun berechnet. Dabei können große Mengen an Kohlenstoff und Wasser gebunden werden.
Laut Vereinten Nationen (UN) soll bis 2030 auf 30 Prozent der weltweiten Landfläche ernsthafter Artenschutz betrieben werden. Wenn diese Gebiete gut gewählt werden, ist dort das Überleben von 70 Prozent aller Landpflanzen und -Tiere gewährleistet, berechneten österreichische Forscherinnen und Forscher. Damit würden auch 62 Prozent des Kohlenstoffes gebunden, der in die Atmosphäre gelangen kann, und 68 Prozent des sauberen Wassers, berichten sie im Fachjournal Nature Ecology and Evolution.
Das Team um Piero Visconti und Martin Jung vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien untersucht, wo auf der Erde am effektivsten drei Ziele gleichzeitig erreicht werden können:
- Die meisten Arten vor dem Aussterben zu retten,
- Kohlenstoff gebunden zu halten und
- die Frischwasserreserven sicherzustellen.
Mit 30 Prozent der Landfläche lässt sich dies jeweils zu einem großen Teil realisieren, ergeben die Berechnungen.
Flächen strategisch gut wählen
Entscheidend ist, dass diese Flächen strategisch gut ausgesucht werden. Neben altbekannten, besonders schützenswerten Gebieten wie Madagaskar, Indien und Myanmar sowie dem Mittelmeerraum gehören laut der Studie nun auch Gebiete wie der Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika sowie der gesamte Balkan dazu.
„Auch die Alpen sind unter den 30 Prozent der wichtigsten Landgebiete für den Schutz der Artenvielfalt“, erklärte Visconti. In ihren vielen Höhenstufen und Geländeformationen liegen verschiedenste Lebensräume nahe beisammen, die von unterschiedlichsten Pflanzen und Tieren bewohnt werden. „Die Vielfalt in den Alpen wird zusätzlich noch durch ihre Nähe zum höchst artenreichen Mittelmeerraum gesteigert“, so der Forscher.
Service: Die Studie und weiterführende Infos beim UNO global biodiversity framework
Prioritäten-Karte: https://unbiodiversitylab.org/