Kategorie Klima- & Umweltschutz - 23. September 2022
Mission »Net-Zero Industries« – Klimaneutralität für die Schwerindustrie
Es ist soweit: Als Industrienation mit Tradition für Innovation leitet Österreich gemeinsam mit Australien die „Net-Zero Industries“-Mission. Ziel ist es, Schlüsseltechnologien zur industriellen Energiewende voranzutreiben. Im Rahmen des ersten „Global Clean Energy Action Forums“ in Pittsburgh erfolgte nun der offizielle Startschuss durch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Bis 2050 soll die energieintensive Industrie vollständig auf fossile Energien verzichten und klimaneutral werden. Dazu wird massiv in die Entwicklung von entsprechenden Technologien investiert, Österreich wird in diesen Bereich bis 2026 mehr als 250 Millionen Euro investieren. Koordiniert und geleitet werden sämtliche Aktivitäten rund um die Mission vom Klima- und Energiefonds im Auftrag des BMK.
Weltweit stammen rund ein Viertel der CO2-Emissionen aus dem Bereich Industrie. Um das Klima zu schützen, müssen diese Emissionen rasch sinken. Der Schwerpunkt von „Net-Zero Industries“ liegt deshalb auf den Bereichen Stahlerzeugung, Zementindustrie und anderen Hochtemperatur-Prozessen. Dabei hilft der Umstieg auf klimafreundliche Produktionsweisen gleichzeitig den Gasverbrauch zu reduzieren und stärkt damit die Energieunabhängigkeit. China, Deutschland, die Europäische Union, Großbritannien, Kanada, Südkorea und Finnland sind als Kernmitglieder mit an Bord.
„Die Entwicklung und beschleunigte Markteinführung von innovativen Technologien für die Dekarbonisierung der Schwerindustrie sind Voraussetzung für die Erreichung von Klimaneutralität. Ich freue mich, gemeinsam mit Australien als Co-Lead und mit einer signifikanten Anzahl von Mission Innovation-Mitgliedern daran zu arbeiten, die ,Net-Zero Industries‘-Mission möglich zu machen“, so Gewessler.
Im Fokus der Mission stehen Projekte in emissionsintensiven Sektoren. Die Mission baut dabei auf Erfahrungen der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds auf. In den Regionen WIVA P&G und NEFI – New Energy for Industry werden schon jetzt innovative Dekarbonisierungstechnologien in der Industrie erprobt.
Heimische Leuchtturmprojekte
Im Projekt envIoTcast wird unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology das moderne, nachhaltige Konzept der Grünen Gießerei 4.0 entwickelt und demonstriert. Das Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung von energieintensiven Hochtemperaturprozessen wie etwa der Stahlverarbeitung. www.nefi.at
Ziel des Projekts H2Pioneer ist es, eine Vor-Ort-Lösung für den in Zukunft steigenden Wasserstoffbedarf in der Halbleiterindustrie darzustellen. Konkret wird eine Demonstrationsanlage bei Infineon in Villach umgesetzt sowie die Wiederverwertbarkeit des in der Halbleiterindustrie eingesetzten Wasserstoffs analysiert. www.wiva.at
Service:
Homepage der Mission Innovation
Global Clean Energy Action Forum
#COP26: Österreich leitet internationale Forschungskooperation für »Net Zero« Industrie