Kategorie Innovation & Technologie - 17. November 2023

FH Joanneum entwickelte Drohnen-Trainingsparcours für Einsatzkräfte

Drohnen können Einsatzkräften wichtige Unterstützung im Ernstfall leisten. Voraussetzung ist ihre sichere und routinierte Anwendung. Das Institut Luftfahrt an der FH Joanneum hat mit der Freiwilligen Feuerwehr (FF) der TU Graz einen Trainingsablauf für Drohnenpilotinnen und -piloten erstellt, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Zutaten sind – neben der Drohne – lediglich Holzbalken, Plastikkübel und Magnete.

Theorie und Praxis liegen oft weit auseinander: Das ist auch beim Betrieb von Drohnen so. Im Rahmen des Drohnenführerscheins wird das theoretische Wissen rund um den Drohnenflug von der Austro Control abgefragt. Das weitere praktische Training müssen die Drohnen-Anwender dann selbst sorgen.

„Leider gibt es kaum vorgefertigte Trainingsprogramme, um mit seinem Fluggerät vertraut zu werden und Praxis zu sammeln. Besonders für neue Pilotinnen und Piloten ist es wichtig, sich mit dem Fluggerät auseinanderzusetzen“, wurde am Donnerstag von Holger Friehmelt, Leiter des Instituts für Luftfahrt an der FH Joanneum betont.

US-Standard für österreichische Bedingungen adaptiert

Ein geregelter Ablauf könnte das Training deutlich effektiver gestalten, zeigte sich Friehmelt überzeugt. Den Beweis will man mit einem speziell für Einsatzorganisationen optimierten Trainingsablauf bieten. Dazu wurde ein lange erprobter amerikanischer Trainingsstandard für die speziellen österreichischen Bedingungen adaptiert und weiterentwickelt. Als Partner wurde die FF TU Graz hinzugezogen. Neben umfassender Aus- und Weiterbildung betreiben die dort engagierten Mitarbeitenden, Studierenden und Lehrenden der TU praxisnahe Forschung unter Einsatzbedingungen und unterstützen Feuerwehren mit fachlicher Expertise bei komplexen Einsätzen.

Friehmelt erklärte den Aufbau des Parcours, der auf Holzbalken, Plastikkübel und Magnete beruht: „Aus Holzbalken werden vordefinierte Halterungen und Steher zusammengebaut, auf diesen werden magnetisch Plastikkübel befestigt. In diesen Kübeln ist ein Muster aufgebracht, das durch einen Blick in den Kübel beobachtet werden kann und bei korrekter Identifizierung durch Punkte belohnt wird. Durch die Anordnung der Kübel ergibt sich eine vordefinierte Bewegungsfolge, die Pilotinnen oder Piloten mit der Drohne befliegen müssen, um alle Muster zu sehen.“

„Diese Materialien sind günstig, leicht verarbeitbar und für alle verfügbar. Durch diese Materialauswahl ist es möglich, Einsatzorganisationen ohne hohen finanziellen Aufwand mit dem Parcours auszustatten“, begründete Bastian Wagner, Mitglied der FF TU Graz, das Konzept. Eine ausführliche Bauanleitung soll den einfachen Nachbau des Parcours sicherstellen.

In der weiteren Umsetzung wird das Projekt durch AIRlabs Austria unterstützt, dessen technisch-wissenschaftlicher Direktor ebenfalls Friehmelt ist. Das an der FH Joanneum in Graz angesiedelte, nicht-wirtschaftliche Innovationslabor für die Planung, Errichtung und den Betrieb von zivilen Drohnentests in Österreich wird wiederum vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) im Rahmen des FFG-Programms TAKE-OFF gefördert.

apa/red

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