15. April 2016
Lücken in der Gesellschaft überbrücken
St. Pölten / Wien – Eine richtige Brücke bauen – das erfordert viel Wissen und Feingefühl, ganz abgesehen von Planung, Kostenrechnung und Überlegungen zur Instandhaltung. All das will das Projekt „Bridging Gaps“ der FH St. Pölten Kindergarten- und Schulkindern beibringen. Neben technischem Wissen über Brücken an sich soll in dem vom Verkehrsministerium geförderten Projekt aber vor allem auch die symbolische Funktion des Brückenbaus vermittelt werden – im Sinne des Überwindens sozialer Barrieren.
„Durch das Projekt soll bei den Kindern das Verständnis für soziale Unterschiede aufgrund von Herkunft, Geschlecht und Bildungshintergrund ebenso gesteigert werden wie ihr Interesse für Naturwissenschaft, Technik, Forschung und Innovation“, erklärte Projektleiter Frank Michelberger vom Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten.
Als Role-Models fungieren zwei Forscher mit Migrationshintergrund: Die aus Äthiopien stammende Technikerin Hirut Grossberger hat eine Methode für die Inspektion von Brücken mittels Tablets und Smartphones entwickelt, mit der auch die Kinder im Projekt arbeiten werden. Im Zuge des Projekts werden die Kinder eine App zur Inspektion von Brücken entwickeln.
Außerdem wird der Betriebswirt und Politikwissenschafter Özgür Tasdelen teilnehmen. Der Forscher mit türkischen Wurzeln ist am Ilse-Arlt-Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten tätig und wird an Workshops zum Thema Integration mitwirken. Für Kinder mit Migrationshintergrund sei es von Bedeutung, jemanden mit Migrationsbiografie in der Rolle als Wissenschafter zu erleben – das könne Stereotypen entgegenwirken, heißt es vonseiten der Projektverantwortlichen.
Die FH St. Pölten sucht noch interessierte Schulen, die sich mit thematisch passenden Projekten an „Bridging Gaps“ beteiligen wollen. Das Projekt läuft noch bis Ende 2016, für Schulen steht ein Kooperationszuschuss zu Verfügung. (kri, 15.4.2016)
Informationen dazu erhalten Interessierte bei Projektleiter Frank Michelberger: frank.michelberger@fhstp.ac.at.