Kategorie Innovation & Technologie - 12. März 2025
»AI Factory Austria« wird heimische KI-Welt mit neuem Supercomputer in neue Sphären heben
Initiative stärkt Wettbewerbsfähigkeit und heimischen KI-Standort – Neuer KI-Supercomputer und KI-Hub als zentrale Anlaufstelle vor allem für KMU und Start-ups geplant
Großer Schritt zur Umsetzung der österreichischen KI-Strategie: Die Europäische Kofinanzierung der „AI Factory Austria“ (AI:AT) ist gesichert und wird der Initative direkt zum Leuchtturm in der österreichischen Landschaft der Künstlichen Intelligenz verhelfen. Bereits am gestrigen Dienstag gab das gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC) offiziell die Förderung von sechs weiteren AI Factories bekannt.
Die Einreichung des österreichischen Konsortiums, bestehend aus Advanced Computing Austria (ACA) und dem AIT Austrian Institute of Technology , unterstützt von einem starken Netzwerk akademischer und industrieller Partner, erhält dadurch unter anderem 40 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union.
Das Herzstück wird dabei zweifelsohne die Anschaffung des neuen KI-optimierten und speziell für Unternehmensanwendungen ausgelegten Supercomputers, der Forschenden, Start-ups, Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stehen soll. Dazu wird ein KI-Hub aufgebaut, der als One-Stop-Shop, Co-Working-Space und zentrale Anlaufstelle der Community dienen soll. Das Angebot des künftig mit rund 60 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen betriebenen Hubs werde Unterstützung unter anderem bei der Produktentwicklung, einen niederschwelligen Zugang zu KI-Infrastruktur und Schulungsangebote umfassen.
Die Angebote an Unterstützungsdiensten reichen von der Unterstützung bei der Einhaltung europäischer Regulatorik, über die Auswahl von relevanten Daten und Modellen bis hin zu spezialisierten Trainings. Auf diese Weise wird das bisher hauptsächlich für wissenschaftliche Anwenderinnen ausgelegte Angebot von Hochleistungsrechnern optimal ergänzt.
Möglich werde dadurch unter anderem das Trainieren von größeren KI-Modellen, so Markus Stöhr, Projektmanager bei ACA, einer Tochtergesellschaft von Technischer Universität (TU) Wien, Universität Wien und des Vereins HPC Austria. In den nächsten Monaten soll mit den Vorbereitungen für eine europaweite Ausschreibung begonnen werden. Mit einem regulären Betrieb sei Mitte oder Ende 2026 zu rechnen, prognostiziert Stöhr.
Zudem könnten Synergien mit anderen Projekten aus dem Bereich KI-Grundlagenforschung – etwa dem von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und Boehringer Ingelheim gegründeten Institut für KI in der Biomedizin (AITHYRA) oder dem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Exzellenzcluster „Bilateral AI“ – geschaffen werden. Die „AI Factory Austria“ sei auch ein Beitrag zu den europäischen Initiativen, die Europas Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit in diesem Bereich steigern sollen. So wurden im Dezember 2024 von EuroHPC sieben Länder für den Aufbau der ersten KI-Fabriken in ganz Europa ausgewählt. In diesem nächsten Schritt werden sechs zusätzliche Standorte dazu kommen, darunter eben Österreich mit dem AI:AT.
Mit der österreichischen AI Factory manifestiert sich ein Leuchtturmprojekt des KI-Umsetzungsplans. Die Stärkung des KI- und Digitalstandorts Österreich ist ein zentrales Ziel der österreichischen Bundesregierung. Für das Innovationsministerium sind geplante Technologieoffensiven, wie die Stärkung von Schlüsseltechnologien etwa im KI-Bereich oder die Steigerung der Basisfinanzierung der Forschungseinrichtungen des Forschungsfinanzierungsgesetzes, zentrale Maßnahmen zur Erreichung des Ziels einer Forschungsquote von vier Prozent bis zum Ende der Legislaturperiode.