3. Januar 2018
Astronomie: 2018 bringt eindrucksvolle Marssicht und Mondfinsternis
2018 konzentriert seine astronomischen Höhepunkte auf einen Tag: Am 27. Juli wird der Mars heller strahlen als der Jupiter und ist dabei so gut zu sehen wie zuletzt 2003. Zudem gibt es an diesem Abend eine totale Mondfinsternis. Interessant wird es nochmals gegen Jahresende: Da könnte nach Angaben der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) der Komet Wirtanen mit freiem Auge zu sehen sein.
Der Mars kommt am 31. Juli der Erde so nah wie selten. Seine Entfernung wird knapp 58 Mio. Kilometer betragen, zuletzt kamen sich die beiden Planeten 2003 mit 55,8 Mio. Kilometern so nahe. „In dieser Zeit wird der Rote Planet am Himmel heller strahlen als Jupiter“, erklärte WAA-Chef Alexander Pikhard.
Okkasion bei Marsopposition
Die beste Sichtbarkeit auf den Mars wird es ein paar Tage zuvor, in der Nacht auf 28. Juli, geben: Bei der sogenannten „Marsopposition“ stehen Erde, Mars und Sonne so, dass der Rote Planet die ganze Nacht zu sehen ist.
Zudem wird am Abend des 27. Juli der Mond bereits partiell verfinstert aufgehen und ab 21.30 Uhr (Wien) total verfinstert sein. Diese Phase der totalen Verfinsterung wird dann in vollem Verlauf zu sehen sein. Mondfinsternisse gibt es nur bei Vollmond, dabei tritt der Erdtrabant in den Schatten der Erde.
Das Zusammentreffen von Marsopposition und Mondfinsternis ist Zufall, bietet aber einen einzigartigen Himmelsanblick: „Speziell zwischen 22 und 23 Uhr steht unterhalb des total verfinsterten und wahrscheinlich tiefrot scheinenden Mondes der strahlend helle und ebenfalls rote Mars – das ist sehr selten“, so Pikhard.
Alle anderen Sonnen- und Mondfinsternisse sind 2018 von Österreich aus nicht zu beobachten. Das gilt für die partiellen Sonnenfinsternisse am 15. Februar, 13. Juli und 11. August ebenso wie für die totale Mondfinsternis vom 31. Jänner.
Sternschnuppen im August
Sternschnuppen bei sommerlichen Temperaturen beobachten kann man im August: In der Nacht auf 13. August erreicht der Meteorstrom der Perseiden sein Maximum, dabei wird kein Mondlicht die Sicht stören.
Der Komet Wirtanen könnte ab November so hell werden, dass er auch ohne Fernglas beobachtet werden kann. Wirtanen war das ursprüngliche Ziel der europäischen Mission „Rosetta“, doch nachdem der Start der Sonde wegen Problemen verschoben werden musste, wurde der Komet Churyumov-Gerasimenko („Tschuri“) als neues Ziel ausgewählt.
Auch wenn zu dieser Zeit nichts Besonderes am Himmel über Österreich zu sehen sein wird, werden vom 20. bis 31. August Tausende Astronomen nach Wien kommen: In dieser Zeit findet die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in der Bundeshauptstadt statt.
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