Kategorie Informationen & Tipps - 7. Dezember 2020
Auf Sicht fahren schützt Leben!
Mit dem Winter ist auch die frühe Dunkelheit wieder zurück. Gerade im Straßenverkehr ist daher besondere Umsicht und Vorsicht geboten – für alle Verkehrsteilnehmende!
Schlechte Sicht – schlechte Fahrbedingungen
Autofahrerinnen und Autofahrer sind in dieser Jahreszeit extra gefordert und tragen eine besondere Verantwortung. Denn schlechte Witterungsverhältnisse, etwa Frost, bedeuten auch schlechtere Straßenverhältnisse. Das Tempo muss daher immer angepasst und mit Bedacht gewählt werden.
Regen, Schnee und Nebel führen zudem zu schlechten Sichtverhältnissen. Schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, etwa auf dem Rad oder zu Fuß, können leicht übersehen oder zu spät erkannt werden. Achten Sie zudem auch in dieser Zeit auf Wildwechsel, vor allem in ländlichen Gebieten. Zur Morgen- und Abenddämmerung sowie in den Nachtstunden muss verstärkt damit gerechnet werden.
Tipps für die Fahrt im Nebel:
- Fuß vom Gas!
- Abstand halten!
- Abblendlicht einschalten. Tagfahrlicht alleine reicht nicht aus, um auch für Nachfahrende sichtbar zu sein!
- Nebelschlussleuchte nur bei starker Sichtbehinderung – weniger als 50 Meter – bedienen, da sie sonst andere blendet.
- Im Kolonnenverkehr und auf nebelfreien Abschnitten muss die Nebelschlussleuchte im Gegensatz zu den Nebelscheinwerfern auf jeden Fall ausgeschaltet werden.
Tipps für die Fahrt bei Regen und Schnee:
- Tempo verringern!
- Abstand vergrößern!
- Lenkrad mit beiden Händen festhalten!
- Bei Regen unbedingt Abblendlicht einschalten, um das eigene Fahrzeug, von vorne wie von hinten, sichtbarer zu machen. Tagfahrlicht alleine reicht hier ebenfalls nicht aus! Üblicherweise leuchtet das Abblendlicht eines Autos zwischen 50 und 100 Meter.
- Auch Starkregen oder starker Schneefall sind eine Form von massiver Sichtbehinderung, weshalb – analog zur Sichtbehinderung durch Nebel (Sicht weniger als 50 Meter) – die Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden sollte!
Generell gilt: Überholmanöver sollten vermieden werden.
Bei einer Vollbremsung sind dies:
30 km/h = ca. 14 Meter
50 km/h = ca. 28 Meter
100 km/h = 80 Meter
130 km/h = ca. 124 Meter
Tipps für die Fahrt am Rad
- Licht an! Nebel, Regen und die frühe Dämmerung sorgen für schlechte Sichtverhältnisse. Es reicht nicht, eine gute Lichtanlage am Rad zu haben, man muss sie auch einschalten und zwar schon in der Dämmerung.
- Tempo runter! Regen und nasses Laub kann Straßen in Rutschbahnen verwandeln und dadurch den Bremsweg massiv verlängern. Achtung bei Kurven, Bodenmarkierungen und Bim-Schienen: diese können Schwierigkeiten bei Nässe verursachen, wenn man direkt darauf bremst oder lenkt. Es empfiehlt sich ein ruhiges Queren in ausreichendem Winkel.
- Zur besseren Sichtbarkeit sollten Radfahrerinnen und Radfahrer dunkle Kleidung meiden oder Reflektorbänder anbringen, um in der Dämmerung oder bei Nebel besser wahrgenommen zu werden.
- Gute, profilierte Reifen mit richtigem Druck sind immer wichtig! Nehmen Radler etwas Druck vom Pneu, schaffen sie ein wenig mehr Auflagefläche für den Gummi. Das senkt die Ausrutschgefahr minimal ab.
- Bei ungeräumten Radwegen die Fahrbahn benützen. Radwege werden oft gar nicht oder erst zuletzt von Laub und Schnee geräumt. Wird das verabsäumt, entfällt auch bei ausgeschilderten Radwegen die Benutzungspflicht.
- E-Bikes und Pedelecs brauchen im Herbst und Winter übrigens eine Extrabehandlung. Bei niedrigen Temperaturen lässt die Leistungsfähigkeit des Akkus nach, die Reichweite sinkt. Akkus können mit speziellen Neoprenhüllen oder per Lagerung in der Wohnung vor Kälte geschützt werden.
- In der feuchten Jahreszeit unbedingt die Bremsen bestens einstellen und warten lassen, v.a. Felgenbremsen haben bei Nässe Nachteile gegenüber Scheibenbremsen.
Sehen und gesehen werden
Um auf dem Rad oder zu Fuß die Sichtbarkeit in der Dunkelheit zu erhöhen, empfiehlt es sich, Reflektoren an der Kleidung zu tragen und diese am Fahrrad anzubringen. Insbesondere Kinder sollten gut sichtbar sein, da sie das Verkehrsgeschehen anders wahrnehmen als Erwachsene und zudem aufgrund ihrer Größe leichter übersehen werden.
Beispiel: Mit reflektierenden Materialien an der Kleidung sind Fußgängerinnen und Fußgänger schon aus 160 Metern im Abblendlicht eines Autos zu sehen. Eine dunkel gekleidete Person erst aus 30 Metern Entfernung. Reflektierende Streifen können an Jackenärmeln, Hosen und Schuhen ebenso befestigt werden wie an Mützen und (Schul-)Taschen.