Kategorie Informationen & Tipps - 15. November 2018

Neue Ausstellung: Arbeit & Produktion. weiter_gedacht_ im Technischen Museum

Neue Ausstellung ab 16. November 2018 – ein Thema, drei Bereiche

Die Ausstellungsreihe weiter_gedacht_, die Forschung, Innovation und Technologie in den Mittelpunkt rückt, geht in die nächste Runde. Die neue Ausstellung widmet sich ab 16. Novem­ber 2018 dem Thema „Arbeit & Produktion“ in drei Bereichen:

Technisches Museum/APA/Juhasz

Die vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie geförderte Ausstellungs­reihe weiter_gedacht_ befasst sich mit den Themen Innovation, Technologie und Forschung. Der erste Teil der Trilogie war der Zukunft der Stadt gewidmet, nun folgt die Ausstellung zu Arbeit & Produktion.

Die Ausstellung wird ab 16. November 2018 auf ins­gesamt rund 1.000 m² die wesentlichen Themen über die Zukunft der Arbeit und Produktion beleuchten. Von der hochautomatisierten Fertigung bis zur Handarbeit, von visionären Höhen­flügen bis zu beängstigenden Abstürzen, vom historischen Objekt bis hin zum Maker-Space der Zukunft. Und das für Jung und Alt.

Die interaktive Ausstellung „Arbeit & Produktion“ setzt sich mit dem Thema in drei unter­schiedlichen Ausstellungsbereichen auseinander:

Der Ausstellungsbereich IN PRODUKTION blickt hinter die Mechanismen der industriellen Produktion und thematisiert aktuelle Entwicklungen und Trends aus Forschung und Industrie. Dieser Bereich wird bis Juni 2020 zu sehen sein.

© Iosif Kiraly

Die seit 2011 bestehende Dauerausstellung zur Arbeitswelt mit dem Titel IN ARBEIT ist aktuali­siert und themen­spezifisch erweitert worden. Der Bereich beleuchtet nun auch Aspekte der modernen Produktion und deren historische Entwicklung.

Mit der neuen Ausstellung lädt erstmals auch ein interaktiver Workshopbereich zum Selbst-Ausprobieren ein. Im sogenannten techLAB stehen den BesucherInnen moderne Fertigungs­technologien wie 3D-Drucker oder Lasergravur- bzw. -schneidemaschinen zur Verfügung. Unter Anlei­tung oder auch komplett selbständig soll sich die eigene Kreativität entfalten und es können ganz persönliche Produkte entstehen.

Ergänzend zur Ausstellung können die BesucherInnen unterschiedlichster Altersstufen die viel­fältigen Facetten des Themenbereichs Arbeit und Produktion in Workshops und Führungen näher kennenlernen.

In Produktion

Der Ausstellungsbereich IN PRODUKTION blickt hinter die Mechanismen der industriellen Pro­duktion und befasst sich mit aktuellen Entwicklungen und Trends aus Forschung und Industrie. Dieser Bereich wird bis Juni 2020 zu sehen sein.

Die Frage, wie Mensch und Roboter nebeneinander agieren können und kein Sicher­heitsrisiko entsteht, wird in hautnah interagieren gestellt. Roboter sind aus der Industrie schon lange nicht mehr wegzudenken, bisher immer hinter einem virtuellen oder physischen Zaun.

 

Eine interaktive Installation zeigt, wie Roboter in so einer Umgebung agieren und wie Mensch und Roboter immer enger interagieren. Unterschiedliche Strategien – von einer pneumatischen Roboterhaut Airskin über sensitive Roboter bis hin zu bionischen Cobots spielen dabei eine Rolle. Ein Cobot, kurz für kollaborativer Ro­bot­er, ist ein Roboter, der im laufenden Betrieb direkt neben und mit Menschen zusammen­arbeiten kann – ganz ohne jede Art von Zaun.

Alles automatisierbar, oder nicht? Der Bereich anders arbeiten beschäftigt sich mit Jobs und Rollenbildern, die sich in Folge der Digitalisierung und der omnipräsenten Effizienzsteigerung rasant verändern. Berufsbilder wie Data Scientist, Crowdworker oder RoboterinstandhalterIn werden ihren historischen Vorläufern gegenübergestellt.

© Iosif Kiraly

Im Kapitel gemeinsam gestalten steht der Dialog mit den Besucherinnen und Besucher über eine Arbeitswelt der Zukunft im Fokus: Wie finden wir einen Weg, bei dem der Mensch nicht in Konkurrenz mit den neuen Technologien tritt, sondern seine Menschlichkeit erhält? Was ist nachhaltig fair zur Menschheit?

vernetzt bewegen widmet sich dem Themenbereich Logistik. Wir bestellen online und kurze Zeit später trifft das Päckchen bei uns zuhause ein. Was sehr bequem ist, stellt die Logistik vor große Herausforderungen. Güterströme werden größer, der Verkehr wird dichter, die Umwelt leidet und die Erwartungen der Kunden steigen. In den Visionen begegnen wir autonomen E-Fahrzeugen, intelligenten Lagern und surrenden Drohnen.

permanent kontrollieren geht dem Prinzip der Qualitätssicherung nach – wie schmal ist der Grad der Übereinstimmung mit den Anforderungen, aber auch mit der Erwartungshaltung der Kunden? Die Industrie der Zukunft verspricht eine lückenlose Qualitätskontrolle. Zero Fault ist das Ziel, dem nicht nur eine völlige Normierung und Prüfbarkeit von Produkten und die exakte Abbildung, Planung und Überwachung des gesamten Produktionsprozesses vorangehen.

In Arbeit

Die Dauerausstellung zur Arbeitswelt mit dem Titel IN ARBEIT, die seit 2011 besteht, wurde um den Aspekt industrielle Produktion und deren historischer Entwicklung erweitert.

Ein ausge­wähltes Spektrum von Berufen wird in seinem Verlauf durch die vergangenen Jahrhunderte bis zur Gegenwart vorgestellt, darunter Dienstleistungen wie das Apotheker­wesen sowie der Han­del und das Schmiedehandwerk.

 

Ferner werden die Phasen der Industriali­sierung in der west­lichen Welt im Längsschnitt charakterisiert. Sie erfahren eine Ergänzung durch kleine Geschich­ten über den bedeutenden Anteil außereuropäischer Regionen an diesen Prozessen.

Ein- und Ausblicke in die Zukunft lenken ferner den Blick auf vergangene technische und gesellschaftliche Utopien wie auch auf Entwicklungen, die wir gerade durchlaufen oder die uns möglicherweise noch bevorstehen. Hier treffen Science-Fiction, naturwissenschaftliche Erkenntnisse sowie menschliche Abenteuerlust und Bereitschaft zum Risiko aufeinander.

© Iosif Kiraly

Die Schau reflektiert außerdem die starken gegenwärtigen Umbrüche in der Warenherstellung sowie den Wandel in der Arbeitswelt und in unserem privaten Alltag. Aktuellste Objekte veran­schaulichen die Bedeutung von Roboter- und logistischen Systemen zur weiteren Rationali­sierung der Produktion.

In einem weiteren Kapitel wird ein Signum unserer Zeit, die Digitalisierung, in ihren Grund­lagen erklärt, indem die Begriffe analog und digital einander gegenübergestellt werden. Das geschieht am Beispiel der Darstellung von Messwerten, in Form alter und neuer Messgeräte.

techLAB

Mit der Ausstellung Arbeit & Produktion lädt erstmals auch ein neuer inter­aktiver Workshop­bereich zum Ausprobieren ein. Das „TechLAB“ wird als interaktive dritte Komponente die Ausstellung begleiten. Es lädt Besucherinnen und Besucher ein, selbst tätig zu werden. Sie erfahren dadurch die Bedeutung wesentlicher Fragen: Was müssen wir können, um bei der Arbeit und Produktion der Zukunft erfolgreich zu sein? Freude im Umgang mit Technologien, digitales Verständnis und kreative Problemlösungskompetenzen gehören sicher dazu.

Wien

Mit dem 3D-Drucker etwas zu drucken, mit einem Laser zu schneiden oder etwas zu programmieren, das kann in Workshops vor Ort gelernt, oder einfach selbst ausprobiert werden.

Das techLAB ist von Donnerstag bis Sonntag von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet und zu diesen Zeiten für alle Besucherinnen und Besuchern frei zugänglich. Vormittags können Workshops für Gruppen gebucht werden.

Partner BMVIT

Schlagwörter wie Digitalisierung und Industrie 4.0 sind längst in unserem Alltag angekommen. Denn die zunehmende Vernetzung unserer Lebenswelten durch intelligente und effiziente Computersysteme begleitet uns sowohl im privaten wie auch im beruflichen Umfeld stetig, sei es durch Smart Homes und E-Government, robotergestützte Produktionsabläufe oder Computerprogramme, die riesige Datenmengen auswerten und so Handlungs- und Produktionsabläufe vereinfachen.

Technisches Museum/APA/Juhasz

Zukunftsweisende Technologien, industrielle Entwicklungsstrategien und damit einhergehende, neue Geschäftsmodellinnovationen und Produktionswertschöpfungsketten stellen uns aber auch vor Herausforderungen, die es mit Augenmaß zu analysieren und letztlich zu bewältigen gilt. Denn der digitale Wandel bedarf nicht zuletzt einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel, um sein volles Potential entfalten zu können.

Um den Beschäftigten den Übergang in diese vierte industrielle Revolution zu erleichtern, die in den kommenden Jahren tausende neue Arbeitsplätze schaffen wird, sind umfangreiche Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen erforderlich. Daher ist neben einem vorausschauenden politischen Rahmen auch die Unterstützung, Steuerung und Zusammenarbeit aller relevanten Akteure des privaten wie öffentlichen Sektors essenziell, um durch gezielte Förderungen alle Arbeitnehmer in die sich wandelnden Produktionsprozesse einzubinden und sie an diesen auch aktiv teilhaben zu lassen.

Ebenso muss bei unseren Bildungssystemen angesetzt werden, um den nächsten Generationen ein klares Gefühl gemeinsamer sozialer Verantwortung im Zuge digitalisierungsbedingter Entwicklungen zu vermitteln. Nur so kann Arbeit und Produktion letztlich weiter_gedacht_ und zukunftstauglich gestaltet werden.

INFObox: Industrie 4.0 ist das Wort der Stunde in der produzierenden Industrie. Das BMVIT fördert die industrielle Wende in den kommenden Jahren mit Förderungen in Höhe von 250 Millionen Euro. Die umfassende Digitalisierung der Produktion wird es künftig ermöglichen, dass alle produktionsrelevanten Faktoren (Mensch in der Produktion, Maschinen, Werkstücke, Anlagen, Zulieferer und Kunden, Produkte und Logistik) aktiv in den Produktionsprozess einbezogen sind und über intelligente Netze miteinander kommunizieren. Für Österreich als hochentwickelten exportorientierten Industriestandort ein wichtiges Zukunftsprojekt. Zudem hat das Infrastrukturministerium (BMVIT) 2017 die Gründung des Robotik-Rates, der Strategien für den Umgang mit künstlicher Intelligenz und Robotik erarbeiten soll, veranlasst und so auch auf diesem Gebiet die industriellen Wandlungsprozesse durch Digitalisierung und Automatisierung mit einem Expertengremium unterstützt.