Kategorie Innovation & Technologie - 3. Oktober 2016

Austromir – 100 Astronauten und Memorabilien zum 25-Jahr-Jubiläum


APA/APA (Jäger)

Vor 25 Jahren flog Franz Viehböck als erster Österreicher im Rahmen des Projekts „Austromir“ ins All. Zum Jubiläum laden Viehböck und das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) 100 Astronauten im Rahmen des jährlichen Treffens der Association of Space Explorers (ASE) vom 3. bis 7. Oktober nach Wien. Am 5. Oktober haben Interessierte in fünf Bundesländern die Chance, Raumfahrer zu treffen.

Die ASE ist eine Vereinigung von mehr als 400 Raumfahrern und veranstaltet jedes Jahr an einem anderen Ort den „Planetary Congress“. In Wien werden 100 Astronauten, Kosmonauten und Taikonauten aus rund 35 Nationen unter dem Motto „Born to explore“ (dt.: Geboren um zu forschen) über Zukunft und Potenzial der bemannten Raumfahrt beraten. Erwartet werden u.a. Viehböcks Kommandant bei der „Austromir“-Mission, Alexander Wolkow, Chinas erster Astronaut, Yang Liwei, und Buzz Aldrin, der im Rahmen der Apollo-11-Mission kurz nach Neil Armstrong als zweiter Mensch den Mond betrat.

Aus Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wollen Viehböck und seine Kollegen im Rahmen eines österreichweiten „Community Day“ junge Menschen und speziell Frauen für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) begeistern, „denn Wirtschaft und Wissenschaft benötigen guten technischen Nachwuchs und Fachkräfte“, so Viehböck in einer Aussendung.

Am 5. Oktober werden dazu die Astronauten bei einem „Community Day“ in kleinen Gruppen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und der Steiermark als Botschafter für Wissenschaft, Forschung und Technologie unterwegs sein und Schulen, Hochschulen und Unternehmen besuchen sowie Vorträge halten.

Austromir-Memorabilien ausgestellt

Das 25-Jahr-Jubiläum des ersten Flugs eines Österreichers ins All bietet auch die Gelegenheit, Memorabilien des Projekts „Austromir“ zu sehen. Viehböck wird etwa am 6. Oktober seinen Raumanzug als Dauerleihgabe dem Naturhistorischen Museum (NHM) übergeben, wo er dann in einer Vitrine im Planetariumssaal zu sehen sein wird.

Erst im vergangenen Frühjahr hat die steirische Forschungsgesellschaft Joanneum Research, die maßgeblich in das Projekt „Austromir“ eingebunden war, historisches Material der Mission an das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) übergeben. Darunter befinden sich auch zahlreiche Geräte für die 15 Experimente, die Viehböck an Bord der russischen Raumstation „Mir“ durchgeführt hat. Es handelt sich dabei um Duplikate der Flug-Geräte, die angefertigt werden, um bei Problemen vor dem Abflug einen Ersatz zu haben bzw. auf der Erde Lösungen für Schwierigkeiten zu finden, die im All auftreten.

Im Rahmen der Ausstellung „Faszination Raumfahrt“, die vom 13. September bis 22. Oktober in der Kunsthalle Leoben gezeigt wird, kann man etwa Geräte der Experimente „Migmas“ und „Logion“ sehen. Beim Grazer Weltraumtag am 5. Oktober gibt es eine eigenes Zelt „25 Jahre Austromir“, wo u.a. Geräte der Experimente „Datamir“, „Aremir“, „Dosimir“ und „Optovert“ zu sehen sind.

Ein besonderes Stück heimischer Weltraum-Geschichte konnte (noch) nicht nach Österreich geholt werden. Das Technische Museum Wien hat sich bemüht, die Sojus-Landekapsel, mit der Viehböck am 10. Oktober 1991 in Kasachstan gelandet ist, anzukaufen, was nicht geklappt hat, wie eine Sprecherin des Museums der APA bestätigte.

Service: Veranstaltungsübersicht des „Community Day“: http://ase2016.oewf.org/de/kongress/community-day

Diese Meldung ist Teil eines umfangreichen Dossiers zum Thema bemannte Raumfahrt, das auf APA-Science erschienen ist: http://science.apa.at/dossier/raumfahrt.