Kategorie Innovation & Technologie - 13. November 2018
Batterieforschung: Katja Fröhlich ist FEMtech-Expertin des Monats
Die Chemikerin Katja Fröhlich ist unsere FEMtech-Expertin des Monats November. Die promovierte Burgenländerin forscht seit fünf Jahren am AIT Austrian Institute of Technology im Bereich Lithium-Ionen-Akkus und ist seit Ende 2017 auch Leiterin des Batteriemateriallabors.
Die Entwicklung von Batterien als Herzstück moderner, elektrischer Antriebskonzepte erfährt derzeit besonders große Aufmerksamkeit. Weltweit werden große Anstrengungen unternommen, um diesen elektrischen Energiespeicher möglichst effizient, leistungsfähig, kostengünstig und sicher zu gestalten. In Österreich treibt ein Team von WissenschaftlerInnen am AIT den Fortschritt dieser Technologien rasant voran und hat sich einem ganzheitlichen Forschungs- und Entwicklungsansatz verschrieben.
Gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt
Ganzheitlich meint in diesem Zusammenhang, dass der Entwicklungsprozess die gesamte Wertschöpfungskette umfasst – von der Synthese neuartiger Batteriematerialien über die Elektroden- und Zellherstellung, Batterietests, Diagnostik und Simulation bis hin zur Post-Mortem-Analyse. So sollen etwa Leistungsindikatoren der Batterie und deren Integration in Fahrzeuge deutlich verbessert werden.
Katja Fröhlich: „Schon während meines Studiums hat es mich in die Batteriewelt gezogen. Ich war zunächst als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der TU Graz im Brennstoffzellenlabor tätig, bevor es mich nach Wien zog, wo ich seit 2013 am AIT im Bereich der Lithium-Ionen-Akkus tätig bin – zunächst als Doktorandin und inzwischen auch als Projekt- und Laborleiterin.“
Fröhlichs Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Erforschung und Entwicklung von unterschiedlichen Batteriematerialien mit Fokus auf deren Anwendung im Elektromobilitätsbereich. „Ich erforsche hauptsächlich Lithium-Ionen-Akkus und deren Charakterisierung und Synthese“, so Katja Fröhlich über ihre Arbeit am AIT. Lithium-Ionen-Akkus sind in praktisch allen Lebensbereichen wertvolle Begleiter und sind darüber hinaus ganz wesentliche Faktoren in der E-Mobilität oder als Speichermedium für erneuerbare Energien.
Modernste Ausrüstug am AIT
Fröhlich und ihrem Team steht dafür am AIT modernstes Equipment zur Verfügung. „Durch den Umbau unserer Laboreinrichtung kümmere ich mich aktuell um die Auslegung und Einrichtung einer Pilotanlage zur Kleinserienfertigung von Lithium-Ionen-Akkus“, so Fröhlich.
Das AIT deckt als eines von wenigen Instituten weltweit die gesamte Wertschöpfungskette der Batterieforschung und -produktion ab. Unter anderem mit einem Trockenraum sowie einer Forschungspilotanlage zur Herstellung von Prototypen wurde am AIT ein industrienahes Forschungsumfeld geschaffen, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Marktanwendung zu schließen.
Darüber hinaus beschäftigte sich Katja Fröhlich bereits mit Batteriesystemen der nächsten Generation wie Magnesium-Ionen- und Metall-Luft-Akkumulatoren: Neuartige Hochleistungs-Akkus für die Anforderungen von Morgen, die am AIT bereits Heute erforscht werden.
Wordrap mit Katja Fröhlich
- Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
Ich bin als Kind unheimlich gerne auf Bäume geklettert. - Mein Lieblingsfach in der Schule war:
Mathematik. - Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
Ich würde alles genau so wieder machen. - Was ich gerne erfinden würde:
Ohrenstöpsel, die wirklich helfen. - Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt, …
.… würde ich diesen Fragebogen dann ausfüllen? - Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt, …
…gäbe es eine andere Führungskultur? - Was verbinden Sie mit Innovation:
Ich habe das Glück sowohl beruflich als auch privat ständig mit innovativen Menschen und Ideen in Berührung zu kommen. Innovation bedeutet für mich nicht nur die Neuerfindung des Rades, sondern auch das Verbinden oder der Einsatz von bereits existierenden Erkenntnissen zur Anwendung in einem anderen Bereich. - Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
Ohne Forschungsförderung gäbe es keine Forschung – oder nur die, wie sie jene wollen, die sie sich leisten können. Es wäre kein Platz für alternative Ideen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht wirtschaftlich sind. - Meine Leseempfehlung lautet:
Narziß und Goldmund von Hermann Hesse