Kategorie Innovation & Technologie - 2. November 2015
BeSt of FTI in Graz
Das fti…remixed Speeddating fand am 15. Oktober 2015 im Rahmen der BeSt-Messe am Grazer Messegelände statt. Etwa 50 SchülerInnen des Keplergymnasiums Graz hatten im Rahmen von fti…remixed die Möglichkeit sechs ForscherInnen aus dem Umfeld Graz zu „daten“. Sie ermöglichten den SchülerInnen spannende Einblicke in die tägliche Forschungsarbeit. Dabei konnten sich die teilnehmenden Jugendlichen der 7. Schulstufe einiges mitnehmen.
Sandra Pfleger ist seit 2013 als Kommunikations- und Projektmanagerin bei evolaris next level GmbH in Graz tätig und forscht im Bereich Connected Life Technologies. Sie untersucht, wie Dinge und Menschen mit dem Internet verbunden sind und arbeitet intensiv an der Weiterentwicklung von Datenbrillen. Zum fti…remixed Speeddating hat Sandra Pfleger zwei Brillen mitgebracht: Eine für den Industriebereich, die ArbeiterInnen bei der Ausarbeitung ihrer Tätigkeiten unterstützt, und eine, die später im Ski-Sport eingesetzt werden soll.
Bernhard Dieber ist Senior Researcher bei der Joanneum Research Forschungsgesellschaft GmbH in Klagenfurt. Er forscht daran, „dass Roboter nicht mehr hinter Gittern gehalten werden müssen.“ Genau genommen arbeitet er an einer verfeinerten Sensorik, damit Roboter und Menschen näher, besser und sicher zusammenarbeiten können. So können Roboter einfacher und intuitiver gesteuert werden. Für das bessere Verständnis zeigte Herr Dieber Videos von fehlerhaften Robotern, die auf teilweise amüsante Art nicht so ganz den Befehlen der ExpertInnen folgen wollten.
Am Tisch von Georg Feigl rückte der Mensch und seine Anatomie in den Vordergrund. Georg Feigl lehrt und forscht am Institut für makroskopische und klinische Anatomie der Medizinischen Universität Graz. Er brachte einen ganz besonderen Forschungsgegenstand mit zum Speeddating: ein Präparat einer menschlichen Schulter. Damit das Präparat so gut erhalten bleibt, wurde in die Gefäße Silikon eingespritzt. Im Konkreten sprach Georg Feigl über seine Forschungen zur Lokalanästhesie im Schulterbereich.
Welcher Zusammenhang zwischen Angewandter Statistik und einer Eierschachtel (Forschungsgegenstand) besteht, erfuhren die SchülerInnen bei Birgit Kornberger. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Joanneum Research Forschungsgesellschaft GmbH. Dort arbeitet sie am Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung. Die Jugendlichen erfuhren, wie Warenflüsse (Einkauf, Verkauf und Lagerung) aufgrund mathematischer Berechnungen effizient und kostensparend organisiert werden können. Statistischer Auswertungen sind ein Schritt in Richtung Qualitäts- und Quantitätssteigerungen und verhindern unter anderem den Verderb von Waren.
Was hinter Ubiquitous Personal Computing steckt, erfuhren die SchülerInnen des Keplergymnasiums bei Viktoria Pammer-Schindler. Sie forscht und lehrt am Institut für Wissenstechnologie und ist Bereichsleiterin für „Ubiquitous Personal Computing“ am Know-Center der TU Graz. Als Forschungsgegenstand hatte Pammer-Schindler ein Smartphone mitgebracht, welches den alltäglichen Einsatz von Computertechnologien verdeutlicht. Heute ist Lernen und Arbeiten aufgrund von Computertechnologien unabhängig von Zeit und Ort möglich. Bei Viktoria Pammer-Schindler wurde über Interaktionskonzepte gesprochen und wie diese aufgrund der Anwendung von Smartphones, Tablets etc. neu gedacht werden müssen.
Den Jugendlichen des Keplergymnasiums hat das Speeddating sichtlich Spaß gemacht. Ganz genau fragten sie nach, welchen Beitrag die Kunststofftechnik zum Umweltschutz leisten kann, wie fortgeschritten die Robotertechnik ist und wie ein menschliches Schulterpräparat haltbar gemacht wird. Datenbrillen wurden getestet und dabei viel gelacht. Ein Jugendlicher hat bereits seinen Job der Zukunft gefunden: „Kunststofftechniker will ich werden“, verdeutlichte er während des Speeddatings.
Auch wenn beim Speeddating jeweils nur wenig Zeit zur Vermittlung von Forschungsinhalten zur Verfügung steht, meinte Georg Feigl: „Es war sehr entspannt und man könne Wissen auch sehr gut in kurzer Zeit vermitteln.“ Er betonte, wie wichtig es sei, Jugendlichen Wissen über unterschiedliche Forschungsbereich zu vermitteln. Lieblingstische gab es viele. Die Jugendlichen antworteten dabei sehr diplomatisch: „Alle Forschungsthemen-Tische waren sehr spannend“.