Kategorie Energie - 7. Mai 2024

Gewaltige Wertschöpfung: In jedem zweiten Windrad steckt Technologie aus Österreich

Etwa 180 österreichische Firmen sind bei Herstellung, Transport, Errichtung und Wartung von Windrädern rund um die Welt beteiligt. Das belegen aktuelle Zahlen der IG Windkraft und des Klimaschutzministeriums (BMK) in einer neuen Broschüre, in der die heimische Wertschöpfung im Windenergiebereich beleuchtet wird.

„Heute steckt in fast jedem High-Tech-Windrad Technologie aus Österreich“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei der Präsentation der Broschüre anlässlich eines Firmenbesuchs bei ELIN Motoren in Weiz in der Steiermark, einem Unternehmen mit jahrzehntelangem Engagement in der Windbranche einer der bedeutendsten Zulieferbetriebe der Windbranche in Österreich.

„Die Windenergie ist eine der wichtigsten Zukunftsbranchen der Energiewirtschaft – nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt. Auf die Vielzahl der österreichischen Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, können wir stolz sein“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Der Umsatz der hiesigen Windkraftbranche betrug 2022 rund 2,2 Milliarden Euro bei rund 6.000 Beschäftigten.

Werksführung mit Bodo Helm, Geschäftsführer Elin-Motoren & Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. © ELIN Motoren

Allein die Zulieferer und Dienstleister der Branche erwirtschafteten laut Angaben der IG Windkraft im Jahr 2022 einen Umsatz von 550 Mio. Euro bei einer Exportquote von 90 Prozent. Die Wertschöpfung innerhalb der Branche ist außerordentlich hoch. Insgesamt profitiert die österreichische Windkraft-Wirtschaft an jedem Windrad mit circa 8,4 Millionen Euro. Rund 180 innovative Unternehmen sind als Zulieferer und Dienstleister von Österreich aus auf dem weltweiten Windenergiemarkt tätig.

Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und insbesondere der Windenergie spielt damit eine entscheidende Rolle in der Energiewende und somit bei der Gestaltung unserer Energiezukunft. Der Ausbau von Windenergie führt zu einem Ausbau von nationalen Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätzen. Diese Faktoren sind auch von zentraler Bedeutung für die europäische Technologiesouveränität.

„Gerade im Winter leistet die Technologie des 21. Jahrhunderts einen wichtigen Beitrag in unserem Energiemix“, so Gewessler weiter. Bis 2030 soll der Strom österreichweit nur noch aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

„Wir haben das Know-how, die Anlagen, das Potenzial in diesem Bereich. Österreich braucht mehr Selbstbewusstsein, weil wir können das“, erklärte Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft. Er plädierte zudem für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Die Broschüre soll mögliche internationale Partner wie Interessierte aus der Bevölkerung ansprechen. Schon heute wird jeder Teil eines Windrads auch in Österreich erzeugt. In jedem zweiten Windkraftwerk steckt Technologie aus Österreich, zum Teil von Weltmarktführern.

Über Zahlen, Daten, Fakten der österreichischen Windkraftindustrie wurde das 16-seitige Heft als Info-Broschüre über den Windkraft-Sektor aufgelegt. Das sei eine „Premiere“, sagte Gewessler. Die heimischen Unternehmen seien teilweise Weltmarktführer oder bis dato unbekanntere „Hidden Champions“.

ELIN Motoren liefert maßgeschneiderte Generatoren und Komponenten für Windkraftanlagen, die sowohl an Land als auch auf hoher See betrieben werden. Renommierte Windkrafthersteller weltweit setzen auf das technische Know-how, das in Österreich beheimatet ist. Die Fertigung erfolgt in Weiz und Indien, um im internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die im Vorjahr errichtete größte Windkraftanlage Indiens, ist mit einem 5,39 Megawatt Generator von ELIN Motoren ausgestattet. Erst kürzlich hat das Unternehmen in eine moderne automatisierte Fertigungsanlage für Offshore-Komponenten investiert, um seine Position als führender Zulieferer für die weltweite Windenergieindustrie weiter zu festigen.

 


 

Auch für Sonnenstrom wird in einer neuen Broschüre des BMK und der Österreichischen Technologieplattform Photovoltaik die schon heute bestehende heimische Wertschöpfung in diesem Bereich untersucht und gibt einen Überblick über die österreichische Forschungslandschaft sowie offene Forschungsfragestellungen zum Thema Solartechnologien.