27. September 2021
Bericht zum Zustand der Meere: Die Arktis schmilzt, der Meeresspiegel steigt
Der neueste Bericht des Copernicus-Meeresumweltüberwachungsdienstes zeichnet ein besorgniserregendes Bild: Die Ozeane erwärmen sich, das Eis der Arktis schmilzt und der Meeresspiegel steigt.
Seit 1979 geht das arktische Meereis um fast 13 Prozent pro Jahrzehnt zurück. Die Tiefststände wurden dabei in den vergangenen beiden Jahren verzeichnet. Insgesamt 150 Wissenschafter:innen haben nun im Auftrag der EU-Kommission den fünften Bericht zum Meereszustand erstellt und warnen vor drastischen Folgen der aktuellen Entwicklung: Wenn das arktische Meereis weiter schmelze, könne das zur regionalen Erwärmung, der Erosion der arktischen Küsten und zu einer Veränderungen der globalen Wettermuster beitragen.
Die Erwärmung der Weltmeere und das schmelzende Landeis führen zum Anstieg des Meeresspiegels – im Mittelmeerraum um 2,5 Millimeter pro Jahr und weltweit bis zu 3,1 Millimeter. Als Beispiel für die drohenden Folgen nennt der Bericht die Überflutung Venedigs im November 2019, als der Wasserstand auf bis zu 1,89 Meter anstieg. Die Erwärmung der Ozeane habe zudem zur Folge, dass Meeresbewohner in kühlere Gewässer abwandern oder die Bestände von Arten schrumpfen.
Belastung für Ozeane wächst
Eine weitere Erkenntnis: Extreme Schwankungen aufgrund von Hitze- und Kältewellen in der Nordsee stehen in einem direkten Zusammenhang mit Veränderungen im Fischfang. Genannt werden hier die Seezunge, der Europäische Hummer, Seebarsch und Taschenkrebse.
Gleichzeitig geht der Sauerstoffgehalt fast überall zurück und der pH-Wert sinkt. Letzteres führt zu einer Versauerung der Weltmeere, was unter anderem zum Absterben von Meerestieren wie Korallen führt.
„Klimawandel, Umweltverschmutzung und Übernutzung haben eine nie dagewesene Belastung für den Ozean verursacht“, betonte die Vorsitzende des Ocean State Reports Karina von Schuckmann. Die Weltmeere bedeckten den Großteil der Erdoberfläche und regulierten das Klima, eine genaue und zeitnahe Überwachung sei entscheidend, um die Ozeane besser zu verstehen und auf Veränderungen reagieren zu können.