Kategorie Innovation & Technologie - 31. März 2015
Der Stahl für die Autos der Zukunft
Wien – Hochstabil und dennoch leicht sind die wesentlichen Eigenschaften des diesjährigen Gewinners desStaatspreises für Innovation. Vergangene Woche wurde der Preis des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums für den feuerverzinkten und korrosionsbeständigen „phs-ultraform“ -Stahlbauteil an den Stahlkonzern Voestalpine vergeben. Der Bauteil soll Karosserien leichter und sicherer für die Insassen machen.
Der konkrete Anstoß für die Entwicklung von „phs-ultraform“ sei die Kundenanforderung gewesen, verzinkte und damit korrosionsbeständige Bleche im Presshärteverfahren einzusetzen, sagte Franz Michael Androsch, Forschungschef des Voestalpine-Konzerns, zur APA. Das Problem dabei ist, dass Zink ab 900 Grad Celsius verdampft – auf diese Temperatur muss der Stahl für das Härten jedoch erwärmt werden. Die Forscher fanden eine Lösung dafür, obwohl man die Erfolgsaussichten dafür ursprünglich auf nur zehn Prozent geschätzt habe.
Androsch bezeichnet „phs-ultraform“ als die „erfolgreichste Innovation des Unternehmens der letzten Jahrzehnte“. Nach zwölf Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Kosten in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro sei das Unternehmen mit seiner Technologie der Konkurrenz um Längen voraus. „Der derzeitige Auftragsbestand beläuft sich auf mehr als eine Milliarde Euro“, sagte Androsch, „Tendenz steigend.“
Steuerung für Tunnelbohrung
Insgesamt hatten sich 618 Unternehmen um den heuer zum 35. Mal vergebenen Staatspreis beworben. Im Rahmen der Gala hat die Wirtschaftskammer Österreich den Sonderpreis „Econovius“ an die Geodata Ziviltechnikergesellschaft aus Leoben verliehen. Das Unternehmen entwickelt ein Steuerleitsystem für Tunnelbohrmaschinen.
Der vom Verbund gestiftete Sonderpreis „Verena“ ging an das Salzburger Unternehmen AB Mikroelektronik mit dem Kooperationspartner Universität Salzburg für die Entwicklung eines neuen Verfahrens, das Löten von Elektronikkomponenten auf Aluminium möglich macht. (APA/red, DER STANDARD, 1.4.2015)