Kategorie Innovation & Technologie - 20. August 2016

Die Stadt mit Pflanzen kühlen

Städte sind bereits für vier Fünftel des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich. Um den Energiebedarf der Menschheit zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen, spielen neue Ideen rund um städtische Energieeffizienz deshalb eine entscheidende Rolle. Im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms „Stadt der Zukunft“ hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) einen Ansatz erprobt, der gar nicht hochtechnisch klingt: die Begrünung von Häuserfassaden.

Pflanzen haben eine große Wirkung auf das sie umgebende Mikroklima. Im Sommer sind Räume und Höfe in begrünten Gebäuden deutlich kühler als in unbegrünten. Denn die Pflanzen schützen das Haus vor Erwärmung und kühlen durch verdunstendes Wasser. Im Winter wiederum schützt die begrünte Fassade das Gebäude vor dem Auskühlen. Außerdem filtern Pflanzen Feinstaub, verbessern die Luftqualität und schützen vor Lärm.

 

In zwei vom bmvit unterstützten Forschungsprojekten ist der Einfluss von Pflanzen auf Gebäude zuletzt untersucht worden. In GrünPlus-Schule@Ballungszentrum untersucht das Institut für Hochbau der Technischen Universität Wien an einem Gymnasium im 7. Wiener Gemeindebezirk die Einflüsse verschiedener Begrünungssysteme. Die Messergebnisse zeigen deutlich, dass die begrünten Fassaden im Sommer kühler bleiben und die Luftqualität verbessern.

Problematisch ist oft, dass die Pflanzen Wurzelraum benötigen, das Befestigen von Behältern teuer ist und Pflanzen den Pflegeaufwand für die Fassade erhöhen. Im Projekt „Sondierung für die Entwicklung von moosbewachsenen Gebäudefassadenpaneelen“ experimentiert die Technische Universität Wien mit der ganzjährigen Begrünung durch Moose.

INFObox: „Stadt der Zukunft“ ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit). Es widmet sich der Erforschung und Entwicklung von neuen Technologien und Dienstleistungen für die Stadt der Zukunft.