Kategorie Innovation & Technologie - 16. Oktober 2018
Neues Netzwerk zur Katastrophenprävention
Mehrere heimische Universitäten und Institute kooperieren im neuen Disaster Competence Network Austria
Hochwasser, Erdbeben, Unfälle – Katastrophen wird es immer geben. Das lässt sich zwar nicht ändern, doch welche Auswirkungen unterschiedliche Katastrophen haben, wie gut wir uns darauf vorbereiten, und wie effizient es uns gelingt, im Krisenfall zu helfen, sollte nicht dem Zufall überlassen werden.
Um die Katastrophenprävention österreichweit zu verbessern haben die Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und die TU Graz ein Kompetenznetzwerk ins Leben gerufen. Ziel des Disaster Competence Network Austria (DCNA) ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu transferieren und entscheidungsrelevante Informationen und wissenschaftliche Infrastruktur im Katastrophenfall bereitzustellen.
Grundgedanke des Netzwerks sei es, die fachliche und wissenschaftliche Expertise in Österreich auf dem Gebiet der Katastrophenprävention und -forschung zu bündeln und als Ansprechpartner für Firmen und den öffentlichen Sektor zu fungieren. „Damit es nicht zur Katastrophe kommt, spielt die Wissenschaft eine maßgebliche Rolle“. So seien technisches Know-how und wissenschaftliche Erkenntnisse in der Katastrophenvorsorge und -bewältigung zunehmend wichtig.
Landesweite Vernetzung
Im Rahmen des Netzwerks sollen daher Forschungseinrichtungen, Einsatzorganisationen und politische Entscheidungsträger landesweit vernetzt werden. Das DCNA ist als Verein organisiert, neben Boku und TU Graz sind Joanneum Research, das AIT Austrian Institute of Technology, die TU Wien, die Montanuni Leoben sowie die Universitäten Innsbruck, Graz und Salzburg ordentliche Mitglieder.
Ab Herbst wird nun der wissenschaftliche Diskurs angestoßen, im Rahmen der Arbeitsgruppen „Massenbewegungen und Erdbeben“, „Kritische Infrastruktur und Industriegefahren“, „Hochwasser“, „Extremwetterereignisse“ und „Katastrophenrisiko“.
An der BOKU fand darüber hinaus kürzlich eine Konferenz statt, in der Experten aus 30 Ländern über die Möglichkeiten zur Einführung eines EU-weiten Daten-Hub zu Katastrophenrisiken diskutieren. Derzeit gebe es kaum vergleichbare Daten über Katastrophenschäden und Risiken in der EU. Unterschiede würden sowohl in der Methodik der Datenerfassung als auch in den Ansätzen zur Bewältigung von Katastrophenschäden bestehen. Dadurch werde der Austausch und der Vergleich erschwert, insbesondere bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU.
Risikoforschung
Um ein Verständnis von Gefahren und Herausforderungen unter Einbindung der Bevölkerung zu erreichen, ist die Berücksichtigung präventiver Maßnahmen unerlässlich geworden. Mit Fortschreiten der Digitalisierung und der damit verbundenen Verfügbarkeit immens wachsender Datenmengen wird die Schaffung eines vertrauenswürdigen Bildes aus unterschiedlichsten Datenquellen zunehmend wichtiger.
Erreicht wird das durch die Koordinierung von Aktivitäten zur Förderung der Sicherheits- und Katastrophenforschung, durch Informationsplattformen und wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, durch Fachvorträge, Workshops, Konferenzen und Publikationen sowie durch Ausbildung und Förderung von qualifiziertem wissenschaftlichem Nachwuchs.
Auch das AIT verfügt im Forschungsgebiet Crisis & Disaster Management über jahrzehntelange Erfahrung in Forschung, Entwicklung und Betrieb professioneller Lösungen.
Dabei liegen die Schwerpunkte bei 1. (IoT-) Sensor Netzwerk-Management für Punkt-, Strecken- und Flächenmessungen (Satellit, Drohne) uzum Beispiel hinsichtlich Umweltschutz, Klimawandel, Gefahrstofferkennung, 2.Command & Control-Systemen – dem nathtlosen Zusammenschluss sowohl von zivilen als auch zivilen und militärischen Systemen (Dual-Use), und 3. dem Community Interaction & Engagement zur Einbindung Freiwilliger beispielsweise in der Flüchtlingsversorgung oder bei Überschwemmungen mit dem Ziel, die optimale Vernetzung dieser Bausteine zu einem gesamtheitlichen analytischen (Lage-)Bild zu ermöglichen.
apa/red
Service: www.dcna.at