4. Oktober 2023
Dronespace: Neues Verkehrsmanagement für Drohnen in Österreich
Drohnenfliegen in Österreich wird laut Austro Control dadurch sicherer und einfacher – Integration in den Flugraum – Automatisierte Flugfreigaben
Immer mehr Menschen in Österreich lassen Drohnen fliegen. Um die Benutzung der Geräte sicherer und einfacher zu machen, hat Austro Control gemeinsam mit Frequentis ein Verkehrsmanagement-System für Drohnen entwickelt. Mit dem „Austro Control Dronespace“ werden Drohnen in den österreichischen Luftraum integriert, wie es am Dienstag in einem Pressegespräch hieß.
Flugpläne können künftig direkt in eine App, die unter „Austro Control Dronespace“ zu finden sein wird, eingegeben, um sich dort Flugfreigaben einzuholen. Flugsicherung wie Pilotinnen und Piloten können sehen, wo aktuell andere Drohnen unterwegs sind. Die Plattform wird Anlaufstelle für alle behördlichen und operativen Prozesse, ob Registrierung als Betreiber oder Verwaltung des eigenen Geräts. Mit der Funktion „Quick-Check“ soll auf einen Blick ersichtlich werden, wo geflogen werden darf und wo nicht.
Digitale Drohnen-Flugplanung & -Freigaben in Echtzeit
Drohnenpilotinnen und -piloten erhalten ein umfassendes Lagebild über andere Flüge in der Umgebung sowie alle luftfahrtrechtlich relevanten Informationen über Geozonen und Luftraumbeschränkungen. Durch mehr Transparenz bei geplanten Drohnenflügen und den automatisierten Freigabeprozess, der bisher telefonisch durch den Tower erfolgte, bringt das neue System auch wesentliche Erleichterungen für die Fluglotsinnen und Fluglotsen von Austro Control.
„Mit Austro Control Dronespace haben wir gemeinsam mit unserem Technologie-Partner Frequentis eine innovative Plattform zur sicheren und einfachen Abwicklung von Drohnenflügen entwickelt. Wir setzen damit einen weiteren wichtigen Schritt zur Digitalisierung und Automatisierung der behördlichen Prozesse und unterstützen auch die österreichische Wirtschaft, wenn es darum geht, neue Drohnen-Services für den Markt zu entwickeln“, erklärt Austro Control Geschäftsführerin Valerie Hackl.
Wer in Österreich mit einer Drohne in der Kategorie „open“ mit einem Gewicht ab 250 Gramm fliegen will, braucht einen Drohnenführerschein. Dafür muss in den meisten Fällen online ein Kurs und ein Test absolviert werden. Der Führerschein ist fünf Jahre lang gültig. Rund 70.000 Drohnenführerscheine wurden bisher ausgestellt. Die unbemannten Luftfahrzeuge (uLFZ) müssen außerdem registriert werden, 45.000 Mal war das laut Austro Control bisher der Fall.
Der Start des neuen Systems erfolgt in zwei Stufen. Die Registrierung der Betreiber und die „Quick-Check“-Funktion wird laut Presseunterlagen in der Desktop-Version am 10. Oktober freigeschalten. Erreichbar ist diese unter dronespace.at. Die App soll spätestens ab dem 20. Oktober zum Download verfügbar sein. Ab dem 24. Oktober soll schließlich die digitale Flugplanaufgabe und die Flugplanfreigabe möglich sein.
Einen Schritt näher zur sicheren Integration von Drohnen in den Luftraum beschreibt Elisabeth Landrichter, Leiterin der Gruppe Luft im BMK das Potential der App. „Die sichere und effiziente Koexistenz von bemannter Luftfahrt und Drohnen durch die Schaffung technischer und operationeller Voraussetzungen ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Luftfahrtstrategie 2040+ des BMK. Es freut mich daher, dass wir das Drohnen-Verkehrsmanagementsystem jetzt erfolgreich starten und damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung unserer Luftfahrtstrategie leisten.“
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