Kategorie Klima- & Umweltschutz - 1. August 2024

Earth Overshoot Day: Ab 1. August lebt die Menschheit auf Pump

Ressourcenverbrauch überstieg jenen Wert, den die Erde in einem Jahr erneuern kann

Ab dem 1. August verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als die Erde in einem Jahr erneuern kann. Mit anderen Worten: Wir leben ab heute bis zum Ende des Jahres so, als ob wir tatsächlich 1,7 Erden zur Verfügung hätten. Der sogenannte Earth Overshoot Day liegt damit einen Tag früher als noch im vergangenen Jahr.

Zur Erdüberlastung zählt etwa der Verbrauch an Fischen, Ackerland oder Holz aber auch die Aufnahmefähigkeit der Erde für Müll und Emissionen. Auch Flugzeuge seien besonders klimaschädlich. Diese verursachten neben dem CO2-Ausstoß etwa das Dreifache des Treibhauseffekts wie wenn dieselbe Menge CO2 am Boden entstehe, wie die US-Umweltorganisation Global Footprint Network, die den Overshoot Day berechnet, betonte. Im Gegensatz dazu biete der Schienenverkehr eine nachhaltigere Alternative, da er bis zu 28-mal klimafreundlicher als innereuropäische Flüge sei.

„Wir müssen besser auf unsere Ressourcen aufpassen. Das können wir zum Beispiel mit einem Pfandsystem, einer Mehrwegquote oder auch mit dem Reparaturbonus tun. Diese Maßnahmen schonen Ressourcen und schützen somit unsere Erde für die nächsten Generationen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Und auch hierzulande passiert in diese Richtung einiges: Österreich ist bei dem weltweiten Siegeszug der erneuerbaren Energien, der Speichertechniken, der E-Mobilität und der Wärmepumpen ganz vorn mit dabei. So wurden etwa heuer bis dato 100 Prozent der Stromversorgung durch Erneuerbare gedeckt. Dafür mit verantwortlich: Der anhaltende Photovoltaik-Boom. Österreich hat im vergangenen Jahr pro Kopf mehr Photovoltaik zugebaut als etwa China. Erneuerbare Energien können einen entscheidenden Beitrag leisten, um unsere Treibhausgasemissionen zu senken und den Earth Overshoot Day nach hinten zu verschieben. Schon jetzt weisen in Österreich die letzten Emissionsbilanzen sinkende Emissionen aus – und zwar in jedem Jahr um mehr als fünf Prozent.

Trotzdem: Würden alle Menschen so leben, wie wir in Österreich wären alle Ressourcen bereits am 7. April verbraucht, was bedeutet, dass wir unter diesen Standards sogar 3,7 Erden bräuchten. Aus diesem Grund forderte auch die Umweltschutzorganisation WWF Österreich einen Stopp des enormen Ressourcenverbrauchs und die Wiederherstellung zerstörter Natur. „Der maßlose Hunger nach Ressourcen führt nicht nur zur Zerstörung unserer Natur, wir betreiben auch Raubbau an der Zukunft kommender Generationen. Wir müssen endlich nachhaltig mit unserem Planeten umgehen“, sagte Joschka Brangs, Biodiversitätssprecher des WWF Österreich.

„Die Regierungen auf der ganzen Welt müssen endlich damit aufhören, den Planeten ohne Rücksicht auf die Zukunft auszubeuten. Wir müssen überall auf nachhaltige, erneuerbare und ressourcenschonende Strategien umstellen. Auch Österreich hat große Aufgaben vor sich“, sagte indes Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.