Kategorie Innovation & Technologie - 20. September 2016
Ein Beton voll Energie
An einem heißen Sommertag heizen sich Straßen, Gebäude und Plätze auf, nicht umsonst suchen wir im Sommer das Grüne auf und verbringen die Zeit im Park oder am Wasser. Diese Wärme, die durch Sonneneinstrahlung entsteht, bleibt auch noch bestehen, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Beton oder Asphalt speichern diese Wärme und geben sie nachts ab.
Dieses Prinzip – Beton als Energiespeicher – kann gezielt eingesetzt werden, um Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Denn Beton eignet sich gut, um Wärme zu leiten und zu speichern. Die sogenannte Thermische Bauteilaktivierung bietet die Möglichkeit, Energie in tragenden Bauteilen aus Beton zu speichern. Durch Rohrleitungen, die in den Beton hineingegossen werden, fließt je nach gewünschter Innentemperatur heißes oder kaltes Wasser.
Die Wärme bzw. die Kälte wird so an den Beton abgegeben, der wiederum die Energie an das Innere des Raumes abgibt. Es handelt sich also um eine Heizung und eine Klimaanlage in einem. Das Heiz- bzw. Kühlsystem wird somit direkt in die Bauteile eines Hauses miteingebaut.
Das Gebäude als Energiespeicher
Beton eignet sich nicht nur gut, um Wärme zu leiten, sondern ist auch ein hervorragender Energiespeicher. Die thermische Bauteilaktivierung eignet sich daher besonders für die Anwendung von Erneuerbaren Energien wie Windkraft oder Sonne, wenn diese wegen Dunkelheit oder Windstille nicht produziert werden. Der Beton kann dieses unregelmäßige Energieangebot ausgleichen, indem die Wärme in Rohren in den Zwischendecken des Gebäudes in Rohren gespeichert wird.
Im Planungsleitfaden „Heizen und Kühlen mit Beton“ werden die Erkenntnisse aus Forschungsprojekten zur Bauteilaktivierung zusammengefasst. Der Leitfaden informiert über Möglichkeiten der Beheizung und Kühlung von Gebäuden mithilfe thermischer Bauteilaktivierung und gibt Anleitungen für die Planung von Wohnhäusern.