Kategorie Mobilität - 30. Juli 2020
Fahrverbote im Tiroler Bezirk Reutte werden reaktiviert
Gültig an den Wochenenden ab 1. August – Land Tirol verweist auf massiven Stau-Ausweichverkehr
Während sich die Verkehrssituation in den vergangenen Monaten corona-bedingt als weniger belastend erwies, zeigte sich vor allem im Bezirk Reutte an den vergangenen Wochenenden abermals ein anderes Bild: Starker Reiseverkehr auf der B 179 Fernpassstraße sorgte für massiven Stau-Ausweichverkehr auf das niederrangige Straßennetz und durch die umliegenden Orte. Aus diesem Grund teilte das Land Tirol am gestrigen Mittwoch mit, dass mit 1. August im Bezirk Reutte die Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz wieder aktiviert werden.
Dieses Verkehrsaufkommen sei eine Gefahr für die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den betroffenen Regionen und Ortschaften entlang der viel frequentierten Hauptreiserouten, ließ das Land mitteilen. Vor allem im Bezirk Reutte erwies sich die Situation an den Wochenenden – besonders an jenem von 24. bis 26. Juli – „erneut als sehr heikel“, die Gründe für die Fahrverbotsreaktivierung. Die Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste solle gewährleistet bleiben.
Von Samstag, 1. August, bis einschließlich Sonntag, 13. September, gelten die Fahrverbote für alle Fahrzeuge, die sich auf der Durchreise befinden – jeweils von Samstag 7.00 Uhr bis Sonntag 19.00 Uhr in beide Fahrtrichtungen. Konkret betrifft dies laut Land Tirol die Abfahrten auf der Fernpassroute im Bereich Reutte Nord und Vils. Der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr bleibe dabei wie gehabt ausgenommen.
Andere Regionen Tirols waren vorerst nicht betroffen. Weiterhin beobachtet würden aber die Entwicklungen im Großraum Innsbruck oder Kufstein, wo in der Vergangenheit ebenfalls Fahrverbote galten. Bisher habe sich dort kein Handlungsbedarf ergeben. Sollte es aber auch hier zu massiven Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses kommen, könnten die Fahrverbote auch in diesen Regionen umgehend aktiviert werden.
Die im vergangenen Sommer erstmals praktizierten Tiroler Fahrverbote hatten zu Misstönen zwischen dem Bundesland und den deutschen Nachbarn geführt. Trotz massiver Kritik aus Bayern und Deutschland fanden die Fahrverbote auch im Winter schließlich ihre Fortsetzung. Allein im Sommer 2019 wurden im Bezirk Reutte insgesamt knapp 16.400 Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker im Zuge der Durchfahrverbote zurückgewiesen. Nun handele es sich erneut um eine Notwehrmaßnahme, wie das Land Tirol betonte, die verhältnismäßig und notwendig ist, um die Menschen im Raum Reutte vor den negativen Auswirkungen des Durchzugsverkehrs zu schützen.
Die Fahrverbote im Bezirk Reutte betreffen folgende Straßenabschnitte (siehe Übersichtskarte oben):
- L 288 Pinswanger Straße (gesamter Verlauf)
- Zusätzlich ab der Einmündung der Abfahrtsrampe in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach
- L 69 Reuttener Straße (ab Kreuzungsbereich zur L 396 Weißhausstraße / Anschlussstelle Vils) in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach