19. Mai 2020
Flightkeys5D: Flugplanung in der 5. Dimension
Das Wiener Unternehmen Flightkeys hat mit der Software Flightkeys5D den Stand der Technik in Sachen Flugplanung neu definiert.
Der weltweit größte Anbieter von Flight-Planning-Services hat Flightkeys5D bereits in Betrieb genommen. Und auch die amerikanische Fluglinie American Airlines hat das innovative System erfolgreich getestet und bereits mit der Implementierung begonnen. Andere Unternehmen in diesem wirtschaftlich heiß umkämpften Markt sind ebenfalls dabei, Flightkeys5D einzuführen, darunter TUI, Southwest und Jet2.
Die multifunktionale Wiener Software erlaubt nicht nur die automatische Berechnung der optimalen Flugbahnen unter Berücksichtigung aktueller Maschinen-, Wetter- und Luftraumdaten, sondern errechnet bei Abweichungen, die zum Beispiel durch Wetterereignisse notwendig werden, automatisch die kostengünstigste und treibstoffsparendste Route – und das schneller als jedes andere Programm am Markt. „Die bisherigen Programme am Markt sind in etwa wie ein großer Frachter, nämlich überladen und schwerfällig. Jede kleinste Kursänderung dauert sehr lange“, erklärt Felix Hackl, einer der Mitbegründer von Flightkeys, den Vorteil ihrer Softwarelösung. „Wir hingegen fahren mit lauter kleinen Speedbooten davon, sind flexibler und können auch mal schnell etwas Neues ausprobieren und experimentieren.“ Auch Air-Traffic-Management-Funktionalitäten sind in Flightkeys5D integriert, das als „Management by Exception“-Tool, weniger personalintensiv als andere Systeme ist.
Wahrscheinlichkeit als 5. Dimension
„Es gibt fünf andere Anbieter mit ähnlichen Systemen“, so Christoph Prinz, ein weiterer Mitbegründer von Flightkeys, gegenüber der FFG, „das sind sehr große Anbieter, aber ihre Programme sind alle schon in die Jahre gekommen. Unsere Strategie war es, die Flugplanungssoftware völlig neu aufzusetzen: Angepasst an jetzige Computersysteme, benutzerfreundlich mit einem modernen User-Interface und unter Berücksichtigung von Machine-Learning.“
Letztes ermöglicht es der Software, immer genauere Vorhersagemodelle zu erstellen, die die Faktoren Zeitersparnis und Kerosinverbrauch bei der Analyse jeder Flugbewegung mitberücksichtigen. Damit bezieht Flightkeys5D als weltweit erste Flugplanungssoftware neben Raum- und Zeitdimensionen auch einen probabilistischen Ansatz, eine Wahrscheinlichkeitsaussage – als sozusagen 5. Dimension – in die Flugplanung ein und setzt damit gänzlich neue Standards.
Mit reicher Erfahrung an den Start
Flightkeys5D wurde zwar von Grund auf neu entwickelt, die Firmengründer bewegten sich dabei aber auf vertrautem Terrain, denn sie hatten bereits in den 1990er-Jahren ein Programm für die Flugplanung entwickelt, das sich rasch am Markt etablierte und 2008 von einem Mitbewerber aufgekauft wurde. Im Jahr 2015 fanden sich die Gesellschafter Patrice Cotton, Felix Hackl, Peter Radler, Georg Schiefer, Gregor Resch, Raimund Zopp und Christoph Prinz neu zusammen, um den zusehends schwerfälligen Flugplanungsprogrammen eine zeitgemäße Softwarelösung entgegenzusetzen.
Über drei Jahre lang haben die Entwicklungsarbeiten gedauert. Unterstützt wurde das Start-up während der Entwicklungsphase mit Fördermitteln aus dem FFG-Basisprogramm. „Die FFG hat einen großen Teil der Entwicklungskosten mitgetragen“, sagt Christoph Prinz. Unterm Strich zieht er eine höchst positive Bilanz: „Die Zusammenarbeit mit der FFG war wirklich erfreulich. Die Leute, die uns betreut haben, waren absolut professionell und haben uns sehr weitergeholfen. Ohne die FFG-Förderung wäre es viel mühsamer geworden, Flightkeys zu entwickeln.“
Mit Spacekeys hat das Programm sogar noch ein weiteres Feature in petto, welches bei der Scannung des umgebenden Terrains anderen Programmen einiges voraus hat und in jedes Flugplanungssystem integriert werden kann. Es erlaubt Flugzeugbetreibern, Bereiche mit geringer GNSS-Genauigkeit bereits während des Flugbahnerstellungsprozesses zu vermeiden. Es berücksichtigt dabei nämlich nicht nur die Satellitendaten an sich, um die erreichbare GNSS-Genauigkeit vorherzusagen, sondern auch die mögliche Behinderung von Satelliten durch das umgebendes Gelände.