Kategorie Innovation & Technologie - 25. August 2016
„Graz in Space“: Weltraumforschung zum Anfassen am IWF
Das Institut für Weltraumforschung (IWF) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz-St. Peter ist in diesem Spätsommer Austragungsort der Sommeruniversität „Graz in Space“. Grazer Weltraumexperten werden am 8. und 9. September eine leicht verständliche Einführung in aktuelle Forschungsthemen halten und einen Überblick über aktuelle Grazer Weltraumprojekte geben.
Seit dem Jahr 2002 geben Forscher des Grazer IWF, der Universität Graz, der TU Graz und der Forschungsgesellschaft Joanneum Research alle zwei Jahre Wissenswertes über die Weltraumforschung an interessierte Laien weiter. „Zielgruppe stellen Schüler und Maturanten, Studierende und naturwissenschaftlich Interessierte dar“, schilderte der Grazer Astrophysiker Helmut O. Rucker, der die Sommeruniversität initiiert hat, im Gespräch mit der APA. Die Anmeldegebühr beträgt 30 Euro.
„Neben Übersichtsvorträgen gibt es zwei große Schwerpunkte: Exoplanetenforschung und die Rosetta-Mission“, erläuterte Rucker. Die ESA-Raumsonde Rosetta hat ja im Jahr 2014 – mit mehreren Grazer Instrumenten an Bord – ihr Ziel erreicht und ist erstmals auf einem Kometen gelandet. „Nun steht die Mission kurz vor dem Abschluss. Wir werden einen Überblick über die neuesten Ergebnisse der Mission, einen Überblick und Ausblick geben“, so der Vorsitzender der ÖAW-Kommission und wissenschaftliche Leiter der Sommeruniverität, Rucker.
Von Kometen bis zu extrasolaren Planeten
Neben dem von der Muttersonde „Rosetta“ und dem Landeroboter „Philae“ untersuchten Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko werden in der Sommeruni Planeten außerhalb des Sonnensystems und ihre Atmosphären „beleuchtet“. Monika Lendl vom IWF wird einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu extrasolaren Planeten und dabei vor allem auf Projekte mit österreichischer Beteiligung eingehen.
Den Hauptvortrag hält der langjährige ESA-Generalinspekteur Rudolf Schmidt. Er wird auf seine Erfahrungen, Erfolge und Enttäuschungen in 38 Jahren im Weltraumgeschäft zurückblicken. Weitere Programmpunkte beschäftigen sich mit der Plasmawelt der Sonne, dem sogenannten Weltraumwetter und den Einfluss der Sonne auf unser modernes Leben, dem Stellenwert der Weltraumtechnik im Alltag bis hin zur Entwicklung der Weltraumforschung in der Steiermark.
Geboten werden insgesamt 20 Vorträge. Das IWF wird im Rahmen der Sommeruni seine Labortüren öffnen und Spezialeinrichtungen, die für die Entwicklung und den Bau weltraumtauglicher Messgeräte notwendig sind, präsentieren. „Wir haben insgesamt Platz für 80 Besucher, Anmeldungen sind noch möglich“, sagte Rucker.