Kategorie Innovation & Technologie - 17. August 2021
Größte Solaranlage Österreichs in Friesach eröffnet
Ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner und starkem Wind zwang die Organisatoren zwar etwas rascher zur Tat zu schreiten, der feierlichen Eröffnung der größten solarthermischen Anlage Österreichs tat dies jedoch keinen Abbruch. In Friesach im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan wird diese gewaltige Fläche an Paneelen in den Sommermonaten den Warmwasserbedarf der Fernwärmekunden abdecken und in der Übergangszeit zur Heizung beitragen. Bezogen auf ein ganzes Jahr liefert die Solarthermie rund 15 Prozent des Wärmebedarfes aller Abnehmer in der Stadt.
Drei Kärntner Unternehmen haben die Solaranlage auch mit Hilfe von Förderungen des Klima- und Energiefonds errichtet: Unser Kraftwerk mit Sitz in Klagenfurt, der Weltmarktführer für Solarpaneele GreenOneTec und die Kelag Wärme GmbH. „Solare Großanlagen, die kostengünstig und effizient arbeiten, sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende – gerade im Bereich der Fernwärme. So schützen wir unser Klima und sorgen für saubere Wärme in Österreich“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei der Eröffnung.
Für Gewessler ist das Projekt kein kleiner Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. „Öl und Gas sind schlecht für das Klima.“ Die Solarthermie-Anlage bringe den Friesachern Wärme, außerdem bringe sie Wertschöpfung in die Region.
436 Großflächenkollektoren mit 5.700 Quadratmetern wurden aufgestellt, dazu ein Pufferspeicher. Die erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der Kelag Wärme verteilt, die 2,5 Gigawattstunden Leistung entsprechen dem Jahresverbrauch von 500 Wohnungen. CO-Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth, betonte, durch die Förderungen des Fonds setze man entscheidende Impulse, damit solarthermische Innovationen rasch auf den Markt kämen. In das Projekt Friesach flossen 650.000 Euro Förderung. Kelag-Vorstand Manfred Freitag sagte, von der ersten Projektidee bis zur Eröffnung habe es fünf Jahre gedauert, alle Beteiligten hätten einen langen Atem bewiesen. „Die Energiewende ist nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Mobilitäts- und Wärmewende“, so Freitag.
Um Großanlagen in Österreich, das schon heute weltweit zu den Top 3 bei der Nutzung von Solarthermie (kWth/1.000 Einwohner) gehört, zum Durchbruch zu verhelfen, legt der Klimafonds mit der heurigen Ausschreibung einen Schwerpunkt auf Solare Großanlagen (Big Solar) mit einer Kollektorfläche ab 5.000 m². Darüber hinaus wird die im Jahr 2020 initiierte Unterstützung für Planungs- und Machbarkeitsstudien für Anlagen über 5.000m² auch heuer fortgeführt und weiter ausdifferenziert. Die Großanlage in Friesach wurde durch den Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK), mit rund 610.000 Euro unterstützt.
Förderprogramm des Klima- & Energiefonds
Mit seinem Förderprogramm „Solarthermie – Solare Großanlagen“ unterstützt der Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministerium (BMK), seit 2010 den Einsatz von Solarwärme in Tourismus- und Produktionsbetrieben, in Wärmenetzen und zur Erzeugung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung von Gewerbegebäuden. Ein Fokus liegt dabei auf der Verwendung neuartiger Technologien – so wir die Entwicklung und Marktdurchdringung innovativer Anlagen nachhaltig unterstützt.
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— Klima+Energiefonds (@klimafonds) August 16, 2021
Seit 2010 wurden durch den Klima- und Energiefonds 327 solare Großanlagen mit insgesamt rund 135.000m2 Kollektorfläche gefördert. Mit einer Fördersumme von rund 38 Mio. Euro wurden Investitionen von über 103 Mio. Euro ausgelöst. Die Anlagen werden – über ihre Lebensdauer von 25 Jahren gerechnet – über eine halbe Millionen Tonnen Co2 einsparen. Der aktuelle Call ist noch bis zum 24.02.2023 geöffnet.
Gewessler sprach ebenso wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) von einem Freudentag. Für Gewessler ist das Projekt kein kleiner Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. „Öl und Gas sind schlecht für das Klima.“ Die Solarthermie-Anlage bringe den Friesachern Wärme, außerdem bringe sie Wertschöpfung in die Region. Das Gesetz zur erneuerbaren Energie ermögliche die Umsetzung von 160 Projekten.