27. April 2021
Gründer:innen der Green Economy machen Start-ups zum Jobmotor
Die im vergangenen Jahr ausgebrochene Coronakrise ist auch an der heimischen Start–up-Szene nicht spurlos vorübergegangen. Viele mussten 2020 Umsatzeinbußen hinnehmen und staatliche Hilfsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Auf der anderen Seite hat aber auch jedes vierte Start-up im vergangenen Jahr aktiv an der Entwicklung von Lösungen für die COVID-19-Pandemie gearbeitet, wie der aktuelle Austrian Start-up-Monitor berichtet. Für die Zukunft sieht sich die Branche nicht zuletzt deshalb trotz anhaltender Krise gut aufgestellt. Optimistische Aussichten gibt es von den Jungunternehmen vor allem für die Schaffung neuer Jobs – rund 10.000 neue Stellen könnten in Start-ups in nächster Zeit entstehen. Start-ups als Hoffnunsgträger.
Insbesondere die „Green-Start–up„-Szene sei dabei ein wichtiger Jobmotor und berge ein enormes Jobpotenzial, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei der Präsentation des Start-up-Monitors. Mit einem eigenen Kapitel zu Green Start-ups wird deren Stellenwert besonders hervorgehoben. „Mit einer klimafreundlich ausgerichteten Wirtschaft stellen wir uns entschieden der Klimakrise entgegen, sorgen für viele grüne Jobs und können international eine Vorreiterrolle einnehmen.“ Klimaschutz sei eine große Chance für die heimischen Unternehmen, „hier kann und muss Österreich vorne dabei sein“, so Gewessler.
Im Start–up–Monitor für 2020 waren bereits 63 Prozent der Unternehmen Green Start-ups, für die die Erreichung von ökologischen Zielen ein wichtiges oder sogar übergeordnetes Unternehmensziel darstellt. Grüne Start-ups üben so eine Schlüsselfunktion in der nachhaltigen Transformation aus und leisten über ihr wirtschaftliches Erfolgspotenzial hinaus erhebliche Beiträge zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit.
Für den Bericht, der jährlich vom AIT Austrian Institute of Technology, Austrian Startups und dem Gründungszentrum an der WU Wien durchgeführt wird, wurden knapp 600 in Start-ups beschäftigte Personen befragt. Demnach planen mehr als drei Viertel (78,6 Prozent) der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten einen Personalaufbau. Die Befragten wollen zusammen in diesem Zeitraum mehr als 2.000 neue Jobs schaffen, geht aus dem Bericht hervor. Auf die gesamte Start–up-Branche hochgerechnet ergebe sich damit ein Jobpotenzial von 10.000 neuen Stellen. Derzeit beschäftigen österreichische Start-Ups knapp 22.000 Menschen.
2020 haben rund 30 Prozent der befragten Start-ups neue Mitarbeiter eingestellt, während nur bei rund halb so vielen (16,2 Prozent) Mitarbeiter abgebaut wurden.
Auf der anderen Seite mussten 53,1 Prozent 2020 einen Umsatzrückgang wegstecken und 58 Prozent nahmen mindestens eine staatliche Hilfsleistung in Anspruch. Am häufigsten wurde die Kurzarbeit (29 Prozent) in Anspruch genommen, gefolgt von der Investitionsprämie (21 Prozent) und Steuerstundungen (19 Prozent).
Trotzdem sehen die Unternehmer insgesamt positiv in die Zukunft. Auf einer Skala von 0 (sehr pessimistisch) bis 10 (sehr optimistisch) landeten die Befragten auf einem Mittelwert von 8,3 bei der Frage, wie optimistisch sie sind, dass ihr Unternehmen die Krise überstehen wird. Die bisherigen Auswirkungen der Krise werden dagegen gemischt wahrgenommen. 39,3 Prozent sagten, die Coronakrise habe positive und negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen gehabt, mehr als ein Drittel sah negative oder stark negative Auswirkungen und knapp ein Fünftel sah positive oder stark positive Auswirkungen auf die Firma.