Kategorie Mobilität - 10. Mai 2017
„Hallo Leben“
„Hallo Leben“ bedeutet „Nein zum Risiko“ – für ein sicheres Miteinander und ein sicheres Ankommen. Zu viele Autofahrerinnen und Autofahrer unterschätzen die Gefahren und überschätzen gleichzeitig ihr eigenes Können.
Wir wissen es und machen es trotzdem: SMS oder WhatsApp-Nachrichten schreiben, zu wenig Abstand halten, an den Ferienort hasten oder auf den Gurt verzichten. Eine Umfrage des IFES-Instituts unter 1.000 Lenkerinnen und Lenkern, die regelmäßig Autobahnen und Schnellstraßen nutzen, zeigt, dass sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer wider besseres Wissen nicht an Verkehrsregeln halten und das Risiko unterschätzen.
Umfrage zum Risikoverhalten hinterm Lenkrad
Persönliche Betroffenheit und vorgebliches Sicherheitsbewusstsein haben keinen positiven Einfluss auf das eigene Verhalten. So sind bei 41 Prozent der Befragten bereits Menschen aus dem engen Freundes- oder Bekanntenkreis bei einem Unfall getötet worden oder leiden an den Folgen. Fast 70 Prozent sagen, dass die Verantwortung für ihr sicheres Ankommen großteils bei ihnen selbst liegt und gleich neun von zehn Autofahrerinnen und Autofahrern bewerten ihren eigenen Fahrstil als „sicherheitsbewusst“. Gleichzeitig geben viele offen zu, dass sie riskante Verhaltensweisen an den Tag legen.
- Sechs von zehn Befragten ignorieren Tempolimits, wenn sie unter Zeitdruck stehen.
- Jede/r dritte Befragte überholt auch mal rechts. Jede/r Fünfte gibt auch zu, eng aufzufahren, damit die Person vorne zur Seite fährt.
- Fast die Hälfte schätzt den üblichen Sicherheitsabstand auf der Autobahn (bei Tempo 130) auf nur 20 Meter statt der erforderlichen mindestens 70 Meter.
- Die Hälfte der befragten Lenkerinnen und Lenker sind der Meinung, dass sie „besser Autofahren als die anderen“.
- Jede/r Zehnte bedient das Handy hinter dem Steuer (sehr) oft ohne Freisprechanlage.
Warum verhalten sich viele Lenkerinnen und Lenker so oft falsch – und das, obwohl sie sich dessen bewusst sind? „Die meisten unterschätzen den Einfluss von Ablenkung, Müdigkeit oder Geschwindigkeit, wenn es darum geht, eine Gefahr als solche wahrzunehmen und richtig einzuschätzen“, erklärt die Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer aus ihrer Praxis. Denn ein Blick auf die Statistik zeigt, dass gerade diese Faktoren für Unfälle verantwortlich sind.
Die häufigsten Ursachen für Unfälle
Im Jahr 2015 ereigneten sich auf Autobahnen und Schnellstraßen 2.164 Unfälle mit 50 Todesopfern und 3.350 Verletzten. Ablenkung/Unachtsamkeit (37 %), zu hohe Geschwindigkeit (14 %), zu wenig Sicherheitsabstand (13 %) und Übermüdung (8 %) sind jedes Jahr Haupt-Unfallursachen auf Autobahnen und Schnellstraßen.
Lenken wird als Alltag erlebt, läuft oft unbewusst und nebenbei ab. Es steht – als nur vermeintliche Routine – viel zu wenig im Fokus der Aufmerksamkeit. „Viele sind zu wenig aufmerksam und schätzen Gefahren oft falsch ein. Das gilt nicht nur für Führerschein-Neulinge, sondern betrifft auch erfahrene Lenkerinnen und Lenker,“ erklärt Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer.
Autofahrerinnen und Autofahrer unterschätzen, wie gefährlich „Nebentätigkeiten“ hinterm Steuer oder „geringe“ Tempoüberschreitungen sind. Dazu kommt enorme Selbstüberschätzung. Genau diesen Risikomomenten steuert die ASFINAG mit „Hallo Leben“ gezielt entgegen: Alle Ergebnisse der IFES-Umfrage und weitere Hintergrundinfos zu den Sicherheitsmaßnahmen der ASFINAG gibt es unter www.asfinag.at. Auf der Kampagnen-Seite www.halloleben.at können alle einen schönen Moment des Ankommens posten, der dann auf einer Österreich-Karte verortet wird.