Kategorie Mobilität - 9. Mai 2018
Hallo Leben!
Ablenkung ist vor Übermüdung, zu hohem Tempo und zu wenig Abstand Risikofaktor und Unfallursache Nummer Eins auf Autobahnen.
Alle wissen es und viele machen es trotzdem: SMS oder WhatsApp-Nachrichten schreiben, Fotografieren oder die Playlist sortieren. Zu viele Autofahrerinnen und Autofahrer unterschätzen dabei jedoch die Gefahren und überschätzen gleichzeitig ihr eigenes Können. Im Rahmen von „Hallo Leben“, der Initiative für ein sicheres Miteinander auf Österreichs Straßen, setzt die ASFINAG daher in den kommenden zwei Monaten einen Info-Schwerpunkt gegen Ablenkung am Steuer.
Verkehrssicherheit ist Teamwork: “Die ASFINAG sorgt für möglichst sichere Autobahnen und Tunnel. Und wenn sich Lenkerinnen und Lenker an die wichtigsten Regeln halten, schaffen wir bei der Verkehrssicherheit nochmal einen großen Sprung nach vorne. Es geht ganz einfach: Handy weglegen und die Augen auf die Straße“, sagte Karin Zipperer, ASFINAG Vorstandsdirektorin heute im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz.
Klaus Schierhackl, ASFINAG Vorstandsdirektor:„ Wir investieren jeden zweiten Euro – das sind rund 500 Millionen im Jahr – in Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit. Auch Fahrzeughersteller machen mit technischen Innovationen die Autos immer sicherer. Ohne Eigenverantwortung geht es aber nicht: Das Lenkrad ist kein Platz für Multitasking-Versuche.“
IFES Umfrage: Ein Drittel greift am Lenkrad zum Handy
Eine aktuelle IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG zeigt: Acht von zehn Lenkerinnen und Lenkern sagen, dass das Schreiben oder Lesen von Nachrichten stark ablenkt. Aber ein Drittel gibt zu, das Handy hinter dem Steuer dafür zu benützen, obwohl es verboten ist. Jede und jeder Zehnte macht das sehr häufig. Bei Stop-and-Go-Verkehr macht es jede und jeder Vierte oft.
Auf dem Vormarsch sind dabei Fotos oder Videos mit dem eigenen Smartphone: Fast 40 Prozent sagen, dass sie schon Motive während der Fahrt aufgenommen haben, bei den unter 30-jährigen ist es mehr als die Hälfte.
Knapp die Hälfte (47 Prozent) musste daher in den vergangenen zwölf Monaten plötzlich in einer gefährlichen Situation voll abbremsen oder das Lenkrad verreißen – weil sie oder er abgelenkt war.
https://www.youtube.com/playlist?list=PL8hFXfjNI7l1_HjyiFYqE34dOR8bafsKn
Falsche Selbsteinschätzung
Warum kann man nicht widerstehen, eine Nachricht zu lesen – obwohl man weiß und erlebt hat, dass es stark ablenkt? Die Verkehrspsychologie Bettina Schützhofer erklärt: „Obwohl das Schreiben und Lesen von Nachrichten während der Autofahrt seit fast zwanzig Jahren verboten ist, wurde es für viele zur alltäglichen Gewohnheit, deren Gefährlichkeit unterschätzt wird. Die aktuelle Kampagne ist dabei ein wichtiger Baustein im Bereich Bewusstseinsbildung und Information.“
So liegt ein gefährlicher Mix aus positiver Einstellung zum Handy am Steuer, subjektiver Wahrnehmung der Anderen und falscher Selbsteinschätzung vor. Zusammengefasst in etwa: „Multitasking ist gut und spart Zeit“, „fast alle nutzen das Smartphone am Steuer“ und „außerdem fahre ich besser als die meisten anderen“.
Gegen den „Blindflug“
Wer bei Tempo 130 zwei Sekunden abgelenkt ist, legt fast 80 Meter im Blindflug zurück. Im Vorjahr sind auf dem Netz der ASFINAG bei 17 tödlichen Unfällen insgesamt 19 Menschen durch Ablenkung ums Leben gekommen. Ablenkung steht als Risikofaktor klar vor Übermüdung oder Alkoholfahrten. Aus diesem Grund zielt der Fokus dieser Kampagne wieder auf das verbotene Hantieren mit dem Smartphone beim Fahren und gegen den „Blindflug“ auf Österreichs Straßen.