Kategorie Informationen & Tipps - 6. März 2019
Hätten Sie’s gewusst? Hintergründe der Sicherheitshinweise im Flugzeug
Zugegeben: Wer hört eigentlich noch richtig hin, wenn es kurz vor dem Start zu den Safety Instructions kommt: Tische hochklappen, Sitze aufrecht, Telefone in den Flugmodus und die Blenden auf. Einige der bekannte Sicherheitshinweise, die einem während des Fluges mehrmals nahegelegt werden und die man auch – mehr oder weniger kosequent – befolgt. Was bedeuten die jeweiligen Sicherheitshinweise aber überhaupt?
Hochgeklappter Tisch
Bei Start und Landung muss der kleine Tisch, der meist am Vordersitz befestigt ist, immer hochgeklappt sein – aus zweierlei Gründen: Bei Komplikationen in der Luft kann ein nach unten geklappter Tisch schnell zum Verletzungsrisiko werden. Des Weiteren wäre der ohnehin schmale Rettungsweg im Falle des Falles versperrt und Passagiere könnten dadurch am schnellen Verlassen des Flugzeuges gehindert werden.
Aufrechte Sitzlehne
Auch dieser Sicherheitshinweis bezieht sich auf die Start- und Landephase: Die Sitze müssen in eine aufrechte Position gebracht werden. Im Ernstfall würden auch hier die nach hinten geklappten Sitze Personen in der darauffolgenden Reihe auf ihrem Weg zum Notausgang behindern.
Der Flugzeugmodus
Telefone und viele andere Gerätschaften müssen während des Fluges ausgeschaltet oder in den Flugmodus versetzt werden. Lange ging es dabei um die Gefahr, dass Funkwellen andere elektronische Geräte oder gar die Navigationsinstrumente des Flugzeuges beeinflussen könnten. Ausgeschlossen werden kann auch das nach wie vor nicht, nur: Sehr viel störender für die Pilotinnen und Piloten sind nachgewiesenermaßen aber Interferenzen, die Mobiltelefone im Funkverkehr auslösen. Und das kann im schlimmsten Fall verheerende Auswirkungen haben, wenn Piloten durch Störgeräusche wichtige Funksprüche der Flugsicherung verpassen. Daher sollten Handys im Flugzeug wirklich immer nur im Flugmodus aktiviert sein.
Der Flugmodus oder Offline-Modus soll sicherstellen, dass Betriebsmodi von Mobiltelefonen, Tablet-Computern, Notebooks oder anderen Kommunikationsgeräten wie Smartwatches, ohne die Funkeinheiten des Geräts laufen und die drahtlosen Kommunikationsfunktionen deaktiviert sind, ohne dabei andere Gerätefunktionen auszuschalten. Funkdienste mit geringer Reichweite wie Bluetooth oder WLAN – wenn angeboten – dürfen demnach aber benutzt werden.
Geöffnete Blenden
Bei Start- und Landeanflug wird man von den Flugbegleitern immer angewiesen, die Blenden der kleinen Flugzeugfenster geöffnet zu halten. Der Grund: Die Augen der Flugbegleiter und Passagiere sind so an das natürliche Licht gewöhnt und können sich im Ernstfall besser orientieren und somit schneller und effizienter handeln. Im Falle eines unerwarteten Zwischenfalls oder gar eines Unfalls müssen zum einen die Flugbegleiter ungehindert nach draußen schauen, zum anderen müssen auch Rettungskräfte über die geöffneten Blenden die Situation im Flugzeug blitzschnell erfassen können.
Gedämmtes Licht
Einen ähnlichen Grund hat es, dass das Licht oftmals gedämmt wird, wenn das Flugzeug sich im Ab- oder Anflug befindet. Passagiere und Crewmitglieder sind so nicht an das grelle Licht der Kabine gewöhnt und können im Ernstfall schneller reagieren. Unsere Augen können so die Signalleuchten, die zu den Notausgängen zeigen, besser erkennen.
Taschen fest verstauen
Handgepäck, welches nicht in der Gepäckablage Platz findet, gehört unter den eigenen oder den Vordersitz. So soll verhindert werden, dass der Weg zum Notausgang bei Komplikationen erschwert wird. Doch auch ein weiterer Grund spricht für das sichere Verstauen des Gepäcks: Bei Turbulenzen können selbst kleine Taschen und ihr Inhalt im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen, wenn sie nicht sicher verstaut sind.
Notausgang: Nicht nur Beinfreiheit!
Beliebte Plätze, besonders für großgewachsene Menschen: Am Notausgang zu sitzen und dort die größere Beinfreiheit genießen. Es ist jedoch auch mit gehöriger Verantwortung verbunden. Erwachsene, die sich bester Gesundheit erfreuen, werden bevorzugt in der Reihe am Notausgang platziert. Man bekommt dann eine Einweisung, wie im Notfall schnell zu reagieren wäre und wie man den Crewmitgliedern helfend zur Seite stehen kann.
Aschenbecher auf der Bordtoilette?
Auch wenn es auf Bordtoiletten Aschenbecher gibt – Rauchen ist über den Wolken streng verboten und wird auch mit hohen Bußgeldern geahndet. Der kleine Aschenbecher ist nicht nur ein Relikt aus Raucherzeiten, sondern soll heimliche Raucher auch daran hindern, die Asche oder den Zigarettenstummel in den Mistkübel zu schmeißen, wo er womöglich ein Feuer entfacht und größeren Schaden anrichtet. Dennoch: Das Rauchen im Flugzeug bleibt strikt verboten!