Kategorie Mobilität - 18. Juni 2020
Historischer Durchschlag am Koralmtunnel – Beide Röhren nun vollständig gegraben
Nach erstem Durchschlag in Südröhre 2018 erfolgte nun jener in Nordröhre – Fertigstellung der neuen Bahnverbindung von Graz nach Klagenfurt 2025 geplant – BMK investiert über 5 Milliarden Euro in kürzere Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt
In der Nordröhre des Koralmtunnels, der Kärnten und die Steiermark verbindet, ist am Mittwoch um 13:23 Uhr der Durchschlag erfolgt. Es war der nächste Meilenstein beim Bau des 33 Kilometer langen Bahntunnels, nachdem bereits im August 2018 der Durchschlag in der Südröhre gefeiert wurde.
🎉Wir sind durch! 🎉 #Koralmtunnel
Danke an alle Mineure und MitarbeiterInnen, die über die letzten Jahre mit vollen Einsatz an diesem Jahrhundertprojekt gearbeitet haben. 👷♂️👷♀️❤⚒
📸(c)ÖBB/Lehrner pic.twitter.com/BkBsQHfIb6— ÖBB (@unsereOEBB) June 17, 2020
Die Fertigstellung der Koralmbahn von Graz bis Klagenfurt ist 2025 geplant. Dann soll die Zugfahrt zwischen Graz und Klagenfurt nur mehr 45 Minuten betragen. Nach Vollendung der neuen Südstrecke mit dem Semmering-Basistunnel wird sich die Fahrzeit zwischen Wien und Klagenfurt auf nur noch 2:40 Stunden verkürzen.
„Den öffentlichen Verkehr leistbar, umweltfreundlich und bequem für alle zu machen, das ist unser Ziel. Das zeigt auch diese Investition. Für Pendlerinnen und Pendler bringt die neue Südstrecke eine große Zeitersparnis und bequemere Reisemöglichkeit“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Für die Errichtung der 130 Kilometer langen Koralmbahn hat das BMK in das europaweit relevante Infrastrukturprojekt 5,3 Milliarden Euro investiert, 2,3 Milliarden davon entfallen auf den Koralmtunnel. 2025 wird der Koralmtunnel mit einer Länge von 33 Kilometern der sechstlängste Eisenbahntunnel Europas und der längste innerhalb Österreichs sein. Schon vor 18 Jahren hatten die Erkundungsbohrungen begonnen. Neben den zuletzt 800 Mitarbeitern auf der Baustelle standen vor allem drei Geräte im Einsatz: Die Tunnelbohrmaschinen Mauli 1, Mauli 2 und Kora. Letztere hatte sich seit dem Jahr 2014 vom Kärntner Lavanttal aus in den Berg gegraben und schaffte am Mittwoch nach 11.208 Metern den Durchbruch.
Die Zahlen zum Bau des Tunnels lesen sich spektakulär: Jede der drei Tunnelbohrmaschinen ist 200 Meter lang, 2.500 Tonnen schwer und hat eine Leistung von 10.000 PS. Insgesamt 160.000 Tübbinge, Betonteile zur Auskleidung der Röhren, sichern den Tunnel. Beim Bau fielen rund sechs Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial an, was mehr als das doppelte Volumen der Cheopspyramide ist. Davon wurden rund vier Millionen Kubikmeter als Schüttmaterial für Lärmschutzwälle oder Bahndämme, beziehungsweise als Filterkies oder Zuschlagstoff für Beton verwendet.
An der gesamten Koralmbahn sind mit dem finalen Durchschlag im Koralmtunnel nun alle Vortriebsarbeiten fertiggestellt, insgesamt 47 der 130 Kilometer langen Strecke verlaufen in Tunnels. Mehr als 100 Brücken und Unterführungen werden errichtet, 23 Bahnhöfe und Haltestellen entweder modernisiert oder überhaupt neu gebaut. Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h werden auf der Koralmstrecke möglich sein.
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