Kategorie Informationen & Tipps - 30. März 2016
Kinder bauen Brücken
Das Projekt „bridging gaps“ der FH St. Pölten vermittelt Kindergarten- und Schulkindern Wissen zu Technik und der Konstruktion von Brücken. Gleichzeitig schafft es Bewusstsein für das Überwinden sozialer Barrieren.
„Durch das Projekt soll bei den Kindern das Verständnis für soziale Unterschiede aufgrund von Herkunft, Geschlecht und Bildungshintergrund ebenso gesteigert werden wie ihr Interesse für Naturwissenschaft, Technik, Forschung und Innovation. Das Projekt vermittelt, dass Technikerinnen und Techniker neben Fachwissen auch ökonomische und soziale Kompetenzen benötigen“, erklärt Projektleiter Frank Michelberger vom Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten.
Hirut Grossberger – Researcher am Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung – hat eine Methode für die Inspektion von Brücken mittels Tablets und Smartphones entwickelt. Damit können die Kinder spielerisch an Technik herangeführt werden.
Die Kinder lernen aber nicht nur, wie Brücken geplant und instandgehalten werden, sondern setzen sich auch mit der symbolischen Bedeutung von Brücken auseinander. Özgür Tasdelen und Susanne Binder vom Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten erarbeiten mit den Kindern in Workshops, wie soziale Brücken gebaut werden: „Ziel der Workshops ist, die soziale und symbolische Bedeutung von Brücken in der Gesellschaft zu reflektieren. Und ebenso wie die Gesellschaft sind Kindergärten und Klassenzimmer ein Ort kultureller und sozialer Vielfalt. Es ist wichtig, aktiv aufeinander zuzugehen und Begegnungen zu ermöglichen. Eben Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen“, sagt Binder.
In den Workshops geht es auch um Vorbildwirkung. Forscherinnen und Forscher mit Migrationshintergrund übernehmen im Projekt die Funktion von Role-Models für außergewöhnliche Karrieren: „Für Kinder mit Migrationshintergrund ist es von Bedeutung, jemanden mit Migrationsbiographie in der Rolle als Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin zu erleben“, so Michelberger zum möglichen Aufbrechen von Stereotypen und Vorurteilen durch das Projekt.