Kategorie Informationen & Tipps - 15. Februar 2023

klimaaktiv Auszeichnung in Gold für das frisch sanierte Parlamentsgebäude

Einen Monat nach der feierlichen Wiedereröffnung des Österreichischen Parlaments wurde im frisch renovierten Gebäude erneut zu einem Festakt geladen: Die abgeschlossene Generalsanierung des Parlamentsgebäude wurde mit dem klimaaktiv Standard in Gold ausgezeichnet. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler überreichte dazu im Sitzungssaal die klimaaktiv Gold Plakette an Parlamentsdirektor Harald Dossi. Die Auszeichnung ist die höchste, die das Klimaschutzministerium (BMK) für hochwertige Sanierungen vergibt.

 

„Das wunderbar neue Parlamentsgebäude ist ein wahres Leuchtturmprojekt für klimafreundliches Sanieren. Es zeigt vor, wie höchste architektonische Qualität mit den strengen Anforderungen von Denkmalschutz, Klimaschutz und Energieeffizienz in Einklang gebracht werden kann und setzt wichtige Impulse für die Sanierung vergleichbarer Gebäude“, so Gewessler bei der Übergabe der Auszeichnung.

Parlamentsdirektor Harald Dossi schloss sich dem an und meinte, mit der Sanierung des Hohen Hauses sei „ein zukunftsweisender Schritt gelungen“. Die Renovierung wurde auf Basis eines breiten parlamentarischen Konsenses nach den besonders anspruchsvollen Kriterien der Initiative klimaaktiv des BMK umgesetzt. „Wir haben damit ein modernes Arbeitsparlament für künftige Generationen geschaffen“, so Dossi weiter.

Schon 2014 war nach einem Hearing der Parlamentsdirektion entschieden worden, dass die Generalsanierung des Parlamentsgebäudes nach den besonders anspruchsvollen Kriterien von klimaaktiv sowie den umfassenden Qualitätskriterien der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) geplant und umgesetzt werden soll.

Das BMK hat den klimaaktiv Gebäudestandard entwickelt, um klimafreundliche Neubauten und Sanierungen voranzutreiben. Das Parlamentsgebäude wurde mit den Goldmedaillen der Nachhaltigkeit – „klimaaktiv Gold“ und „ÖGNB Gold“ – ausgezeichnet und erfüllt unter anderem folgende Kriterien:

  • Deutliche Steigerung der Energieeffizienz: Der Energiebedarf des Parlamentsgebäudes konnte um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Dafür sorgen umfassend sanierte und hocheffiziente neue Fenster, eine von Grund auf modernisierte Gebäudetechnik sowie weitreichende Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Ausführung.
  • Stromsparende Lichttechnik: Die Beleuchtung wurde praktisch zu Gänze auf moderne LED-Technologie umgestellt. Ein umfassendes Energie- und Komfortmonitoring sorgt im Betrieb dafür, dass der Verbrauch so niedrig wie möglich gehalten wird.
  • Deutliche Verbesserung der Innenraumluftqualität: Sowohl bei der Sanierung des historischen Bestands als auch bei der Schaffung zahlreicher neuer Nutzflächen wurde ein umfassendes Produkt- und Chemikalienmanagement umgesetzt. Zusätzlich wird durch eine hochwertige Lüftungstechnik gewährleistet, dass die Innenraumluft auch im Vollbetrieb besonders schadstoffarm ist.
  • Nachverdichtung im historischen Bestand: Attraktive neue Nutzungsbereiche im historischen Gebäude sorgen für einen schonenden Umgang mit Flächenbedarf und Ressourcen. Die Räume sind für die Allgemeinheit und in weiten Bereichen auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
  • Barrierefreiheit: Das gesamte Parlamentsgebäude ist barrierefrei zugänglich.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit soll auch im laufenden Betrieb des Gebäudes weiter beachtet werden. Das österreichische Parlament strebt laut Dossi daher auch eine EMAS-Zertifizierung nach den Kriterien für das Umweltmanagement-Gütesiegel der Europäischen Union an, die man noch heuer erreichen will.

Das fertiggestellte Parlaments war nach der feierlichen Wiedereröffnung ein echter Besuchermagnet. Allein am Wochenende an den Tagen der offenen Tür Mitte Jänner besichtigen über 25.000 Menschen das im neuen Glanz erstrahlende Gebäude. Auch weiterhin kann das Hohe Haus von seinen schönsten Seiten im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Alle Führungen sind kostenlos. Die Angebote sind für Einzelpersonen oder Gruppen buchbar. Je nach Verfügbarkeit werden auch Führungen in verschiedenen Sprachen angeboten.