Kategorie Informationen & Tipps - 16. Mai 2019

Meilenstein der E-Mobilität: Mit nur einer Karte Zugang zu 3.500 Ladepunkten in Österreich

Die elf Energieanbieter des BEÖ und SMATRICS verbinden ihre Ladestationen zu Österreichs größtem Ladenetz.

Die Ladeinfrastruktur ist wichtiger und gleichzeitig kritischer Bestandteil der Elektromobilität. Die Attraktivität von Elektrofahrzeugen hängt aus Kundensicht oft genau mit dieser Infrastruktur zusammen.

© Klima- und Energiefonds

Anzahl und Verteilung der Ladesäulen, Benutzerfreundlichkeit, ungehinderter Zugang zu diesen, ein einheitliches und einfaches Bezahlsystem sowie nicht zuletzt die Ladezeit definierende Power an den Säulen: Alles entscheidende Faktoren, die potentiell Interessierten den Einstieg zur Elektromobilität schmackhaft machen – oder eben nicht.

Ein wichtiger Meilenstein in diese Richtung ist nun gelungen: Damit mehr Menschen auf diesen Geschmack kommen und die Wachstumsbranche Elektromobilität in Österreich weiterhin eine solche bleibt, vernetzen gleich elf Partnerunternehmen des Bundesverbands für Elektromobilität (BEÖ) und SMATRICS ihre Ladestationen zu Österreichs größtem und schnellstem Ladenetz.

Künftig stehen damit 3.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte zwischen Wien und Bregenz zur Verfügung. Diese Partnerschaft bedeutet für E-Autonutzerinnen und -nutzer, dass sie mit ihrer jeweiligen Ladekarte BEÖ- oder SMATRICS-Ladestationen aktivieren können.

Mehr Power für Elektromobilität

Egal ob das Laden zu Hause, beim Arbeitgeber, am Zielort, je mit kurzer oder langer Verweilzeit, sowie das Schnellladen unterwegs auf längeren Fahrstrecken: „Mit dieser Kooperation entsteht eines der dichtesten Ladenetze für Elektroautos in Europa. Mit nur einer Karte oder App eines BEÖ-Mitgliedsunternehmens, haben E-Mobilisten einen einfachen Zugang und die Sicherheit immer eine Ladestation in der Nähe zu haben. Und das BEÖ-Netz wird in den nächsten Monaten mit weiteren Partnern auch international wachsen“, sagte Ute Teufelberger, Vorsitzende des BEÖ, bei der Präsentation dieses Meilensteins.

 

„Österreich ist auf dem besten Weg zum elektromobilen Vorbildland Europas. Die Quote von E-Fahrzeugen bei den Neuzulassungen liegt aktuell bei drei Prozent – damit liegen wir vor Deutschland. Diese Vorreiterrolle gilt es auszubauen, denn jedes Nullemissionsfahrzeug ist ein Beitrag zu Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz“, sagt Bundesminister Norbert Hofer. „Die verfügbaren E-Automodelle haben heute bereits Reichweiten von 400 Kilometer und mehr. Eine flächendeckende Versorgung mit High-Speed-Ladestationen ist ein wichtiger Baustein, um möglichst viele Menschen zum Umstieg auf die Elektromobilität zu bewegen.“

An den 3.500 öffentlichen Ladepunkten der teilnehmenden BEÖ Mitglieder und SMATRICS können die Kunden ab sofort mit nur einer Ladekarte oder per App einfach laden. Bezahlt wird die Zeit, in der das E-Fahrzeug mit dem Ladepunkt verbunden ist. Auch ein Direct Payment mit Kreditkarte ist möglich. Auskünfte über die Tarifmodelle findet man auf den Websites und Apps der elf BEÖ Mitgliedsunternehmen und bei SMATRICS.

Eines der dichtesten Netze in Europa

Insgesamt gibt es in Österreich mehr als 5.500 öffentlich zugängliche Ladeanschlüsse und über 23.000 reine E-Fahrzeuge. Im Europa-Vergleich liegt Österreich mit 56 öffentlichen Ladestationen pro 100.000 Einwohner/innen unter den Top 10. Nach wie vor an der Spitze liegt Norwegen mit 237 Ladestationen pro 100.000 Einwohner/innen (Zahlen laut EAFO, VCÖ 04/2019).

Seit März 2017 betreiben die elf führenden Energieunternehmen das BEÖ-Ladenetz mit rund 3.000 öffentlichen Ladestationen mit Strom aus erneuerbarer Energie. SMATRICS bietet 450 Ladepunkte, davon sind rund 250 High-Speed mit Strom aus 100 Prozent Wasserkraft.

Im E-Tankstellen-finder sind alle Ladestationen in Österreich und Europa erfasst. Darin enthalten sind öffentliche Ladepunkte von Betreibern wie Energieunternehmen, Supermärkten und Hotels.

„Die Zusammenarbeit zwischen SMATRICS und BEÖ macht das Laden in ganz Österreich noch einfacher und komfortabler. Jeder SMATRICS Kunde hat künftig mit seiner Karte vollen Zugang zu den Ladestationen der BEÖ Mitglieder und umgekehrt. Für SMATRICS ist das der logische nächste Schritt, um Elektromobilität als europaweite Alternative zu fossilen Energiequellen zu etablieren“, sagt SMATRICS Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer.

Die E-Mobilität ist ein schnell wachsender Bereich der Automobilindustrie. Neue Fahrzeug- und Batterietechnologien werden wie selbstverständlich präsentiert. So gut wie alle großen Hersteller bringen neue emissionsfreie Modelle auf den Markt – freilich auch eine Reaktion auf die ab 2020 verschärften Emissionsvorgaben der Europäischen Kommission und Mitgliedsstaaten. Kaum ein Showroom kommt heuer ohne Elektro-Modell aus.

Der Wettbewerb der Marken trifft auch auf ein erhöhtes Kundeninteresse, was die Zahlen der Statistik Austria zu den Neuzulassungen von Pkw für 2018 bestätigen. Das BMVIT unterstützt die Mobilitätswende in diesem Bereich seit Jahren mit Förderungen zum Kauf von E-Autos, E-Zweirädern aber auch für Nutzfahrzeuge und Busse sowie den Aufbau von E-Lade-Infrastruktur.

Die wichtigsten Zahlen und Entwicklungen rund um das Thema Elektromobilität fasst auch das Monitoring der AustriaTech für 2018 zusammen.

Ein weiteres wichtiges Instrument zur Förderung der E-Mobilität ist das Programm Zero Emission Mobility. Im Rahmen der Klima- und Energiestrategie #mission2030 werden über den Klima- und Energiefonds Elektromobilitäts-Projekte zur Umsetzung gefördert. Erst Anfang Mai wurde die zweite, mit sieben Millionen Euro dotierte Ausschreibung des Programms gestartet. Der Fokus liegt dabei erneut auf einer 100prozentigen Elektrifizierung von Fahrzeugen, die Entwicklung und Erprobung von intelligenter Ladeinfrastruktur sowie Zero-Emission-Logistik und Zero-Emission-Mobilitätslösungen

INFObox: BMVIT und BMNT haben die Neuauflage des Förderpakets E-Mobilität beschlossen. Das Paket umfasst ein Fördervolumen von 93 Mio. Euro für die kommenden zwei Jahre und wird von den Ministerien in Partnerschaft mit dern Automobil- und Zweiradimporteuren sowie dem Sportfachhandel finanziert.