Kategorie Klima- & Umweltschutz - 3. März 2025

Meteorologischer Winter war in Österreich ausgesprochen trocken

Der meteorologische Winter – also die Monate von Dezember bis Februar – war sehr mild und dazu der trockenste seit 28 Jahren. Sehr oft gab es Hochdruckwetterlagen, die Tiefdruckgebiete in den Norden oder Süden Europas ablenkten, so Alexander Orlik von der Geosphere Austria. Über die gesamte Fläche Österreichs gesehen, gab es um 45 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Winter.

Niederschlag im Winter 2024/25: Abweichung des Niederschlags vom Mittel: Bild unten im Vergleich zum Mittel 1961-1990, Bild oben im Vergleich zum Mittel 1991-2020. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 25.2.2025. Quelle GeoSphere Austria.

In einigen Regionen lagen die Niederschlagsmengen dieses Winters sogar nahe an den Trockenheitsrekorden. An der Wetterstation Wien Hohe Warte fielen bis inklusive 25. Februar nur 36 Millimeter. Der trockenste Winter wurde hier 1850/51 mit 25 Millimetern gemessen. Bei der Station Graz Universität fielen lediglich 35 Millimeter – der trockenste Winter dort wurde 1881/82 mit 22 Millimetern verzeichnet.

Im Vorjahr erlebte Österreich den zweitwärmsten Winter der Messgeschichte. Auch wenn er 2024/25 nicht so extrem verlief, lag er trotzdem über weite Strecken über dem Temperaturniveau eines durchschnittlichen Winters der letzten Jahrzehnte.

Temperatur im Winter 2024/25: Abweichung der Temperatur vom Mittel. Bild unten im Vergleich zum Mittel 1961-1990, Bild oben im Vergleich zum Mittel 1991-2020. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 25.2.2025. Quelle GeoSphere Austria.

In der vorläufigen Auswertung der Geosphere Austria liegt der Winter 2024/25 im Tiefland Österreichs um 1,1 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen war es um 1,7 Grad milder als im Mittel. „Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 15 in der Reihe der wärmsten Winter der 258-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz neun in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe“, so Orlik. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 lag der letzte Winter im Tiefland um 2,3 Grad und auf den Bergen um 2,8 Grad über dem Mittel.

Sehr milder Winter 2024/25: Dargestellt sind die überdurchschnittlich warmen (rot) und kalten (blau) Winter seit 1767 im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961-1990, basierend auf GeoSphere Austria HISTALP-Daten Tiefland. Quelle: GeoSphere Austria.

In den tiefen Lagen gab es selten Schnee und dieser ist bald wieder geschmolzen. „Auf den Bergen schneite es zwar auch nicht oft, hier war es aber kalt genug, dass sich der Schnee lange halten konnte“, sagte der Klimatologe. In diesem Winter war unterhalb von 500 Meter Seehöhe die Neuschneemenge um 90 Prozent und die Zahl der Tage mit Schneedecke um 85 Prozent geringer als im Durchschnitt. Oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe gab es zwar um 40 Prozent weniger Neuschnee, aber die Zahl der Tage mit Schneedecke entsprach ungefähr einem durchschnittlichen Winter.