Klimafonds & Mission Innovation: Globale Ziele & regionale Allianzen für die Energiewende
Schwerpunkte auf Klimaforschung, Vorzeigeregionen, Modellregionen, Smart Cities, E-Mobilität im Rahmen der #mission2030 & der Mission Innovation
Auf globaler Front ist Österreich seit letztem Jahr auch im Netzwerk Mission Innovation im Kampf gegen den Klimawandel unterwegs. Im Verbund mit 23 Staaten und der Europäischen Union ist das Ziel dieser internationalen Initiative, gemeinsam mit privaten Investorinnen und Investoren die Entwicklung sauberer Energietechnologien voranzutreiben. Koordiniert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) soll der Schlüssel zum Erfolg eine enge Kooperation der öffentlichen Hand mit der privaten Wirtschaft sein und so eine möglichst effiziente Umsetzung aller Projekte garantieren.
Aus diesem Grund treffen sich demnächst österreichische und internationale Expertinnen und Experten sowie Gestaltende der Energielösungen von morgen zur ersten Mission Innovation Austria Week 2019. Vom 06. bis 10. Mai 2019 werden neue Technologien, Projektergebnisse und Lösungsvorschläge präsentiert sowie politische und technologische Entwicklungen, Trends und Herausforderungen zur Erreichung der Klima- und Energieziele diskutiert. In interaktiven Veranstaltungsformaten werden die Potenziale neuer österreichischer Technologien auf den Weltmärkten und deren Beitrag gemeinsam mit Wirtschaft, Regionen und Städten ausgelotet.
Grundlagen der Konferenz bilden aktuelle Ergebnisse der Mission Innovation, dem europäischen SET-Plan, den Technologiekooperationen der Internationalen Energieagentur sowie jenen des BMVIT, die über den Klima- und Energiefonds umgesetzt werden.
Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, ist sich sicher, dass ein solches Event, viele Chancen für Österreich bietet: „Die Klimakrise ist eine Herausforderung, die wir nur in den Griff bekommen, wenn alle an einem Strang ziehen. Mission Innovation ist eine einmalige Initiative, um die privaten Investitionen für die Erforschung und Demonstration von Energietechnologien anzukurbeln. Mit dieser Allianz aus öffentlicher Hand, Wirtschaft und Wissenschaft können wir nicht nur radikale technische Innovationen ermöglichen, sondern auch die Position österreichischer Unternehmen am Weltmarkt stärken.“
Im Anschluss an die Mission Innovation Austria Week findet vom 27. bis 29. Mai 2019 ein Ministertreffen in Vancouver/Kanada statt, bei dem Energie- und Technologieminister aus aller Welt die Zukunft sauberer Energie diskutieren.
Seit 2007 rund 130.000 geförderte Projekte
Darüber hinaus hat das Präsidium des Klima- und Energiefonds zur Bewältigung der Energie– und Mobilitätswende auf nationale Ebene ein umfangreiches Jahresprogramm 2019 vorgestellt. Demnach stehen 101 Millionen Euro für 22 Förderprogramme zur Verfügung. Der Klima- und Energiefonds der Bundesregierung ist dotiert aus Mitteln des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) sowie europäischen Mitteln.
„Die Programme des Klima- und Energiefonds unterstützen uns immens bei der Umsetzung der Klima- und Energiestrategie #mission2030. Mit den Vorzeigeregionen Energie ermöglichen wir unseren heimischen Unternehmen die Teilnahme an der Initiative Mission Innovation – sie werden dazu zu Playern am globalen Markt“, so Innovationsminister Norbert Hofer.
Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger betont: „Um die Folgen des Klimawandels in Chancen wandeln zu können, braucht es besonders für den ländlichen Raum maßgeschneiderte Konzepte, die auf Fakten basieren. Für die Umsetzung unserer Klima- und Energiestrategie braucht es Partner wie den Klima- und Energiefonds, die regional vernetzt sind und so die Energie- und Mobilitätswende vorantreiben.“
„Es ist der besondere Auftrag des Klima-und Energiefonds, Maßnahmen mit größtmöglicher Hebel- und Vorbildwirkung zu initiieren. Der Erfolg der letzten Jahre zeigt, dass dies für eine nachhaltige, wirtschaftliche und zukunftsorientierte Systemänderung und Transformation der richtige Ansatz ist. 2019 setzen wir diese Strategie in unseren Programmen konsequent fort“, so die beiden Geschäftsführer Theresia Vogel und Ingmar Höbarth.
Seit 2007 ist der Klima- und Energiefonds im Einsatz. Bis Ende 2018 wurden durch ihn bereits rund 130.000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,3 Milliarden Euro Förderbudget ermöglicht.
Vorzeigeregion Energie – Aus Österreich auf den Weltmarkt
Die Energiewende bedeutet für den Wirtschaftsstandort Österreich den umfassenden Umbau des Energiesystems, der Infrastruktur und der Produktionsprozesse. In großangelegten Reallaboren, den Vorzeigeregionen Energie, werden mit innovativen Energietechnologien aus Österreich Musterlösungen für intelligente, sichere und klimaverträgliche Energie und Mobilität der Zukunft entwickelt und demonstriert.
„Bis 2021 werden bis zu 120 Millionen Euro Förderbudget des Klima- und Energiefonds in drei Vorzeigeregionen investiert. Über 200 Projektpartner, Unternehmen, Industriebetriebe und Forschungseinrichtungen, arbeiten an der Energiezukunft und werden Österreich international als Energieinnovationsland positionieren“, zeigt sich Hofer über das Wirkungsfeld des Klimafonds erfreut.
Auch Theresia Vogel hat konkrete Ziele fest im Blick: „Unser zentrales Anliegen ist es, innovationsgetriebene österreichische Unternehmen am Weg in die Dekarbonisierung zu begleiten und die richtigen Impulse für die Transformation zu setzen. Mit der Umsetzung der drei Vorzeigeregionen schlagen wir einen zukunftsorientierten Weg in Richtung innovativer, sicherer und klimaverträglicher Energie und Mobilität ein.“
Ein gehöriger Teil der österreichischen Vorzeigeregionen sind die Green Energy Labs. Darin entwickeln und testen mehr als 100 Partner aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand gemeinsam mit den vier Landesenergieversorgern Energie Burgenland, Energie Steiermark, EVN und Wien Energie nachhaltige Energielösungen. Insgesamt 100 Millionen Euro sollen bis 2025 in innovative Projekte investiert werden.
Mehr als 50 Prozent der bis dato zugesagten Fördergelder gehen in die Region der EnergieAllianz Austria – nach Burgenland, Niederösterreich und Wien –, der Rest in die Steiermark. Die vielfältigen Themen reichen von der CO2-Emissionsreduktion im Fernwärmesektor über die Nutzbarkeit von gebrauchten E-Auto-Batterien als Speichermodule bis hin zur optimierten Verteilung von Netzressourcen. An sieben Projekten mit vielfältigen Demonstrationsstandorten wird bereits gearbeitet: ThermaFlex“, SecondLife Batteries, Blockchain Grid, Spatial Energy Planning, Open Data Plattform, Heat Water Storage Pooling und Hybrid DH DEMO.
Regionale Initiativen & wissenschaftliche Fakten
Seit 10 Jahren arbeitet der Klima- und Energiefonds erfolgreich mit Modellen und Best-Practice-Lösungen. Das Ziel der bislang 95 Modellregionen ist es, praktikable Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende und zu den Folgen des Klimawandels direkt vor Ort zu entwickeln, zu erproben und Multiplikatoreffekte auszulösen. Das Know-how zu Best-Practice-Projekten wird über Netzwerke sowohl national als auch international weitergegeben.
Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Unsere Modellregionen stärken den ländlichen Raum langfristig und umfassend: Durch die Nutzung regionaler Ressourcen für die Energie- und Mobilitätswende entstehen green Jobs vor Ort. Die Anpassung an den Klimawandel hebt die Lebensqualität und senkt wirtschaftliche Schäden, wie sie durch Überschwemmungen, Dürre oder sonstige Klimafolgen entstehen können.“
INFObox: Vor nunmehr zwölf Jahren gründete die Bundesregierung den Klima- und Energiefonds. An der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft entwickelt der Fonds – in enger Kooperation mit dem BMNT und dem BMVIT – Strategien und Förderprogramme für die nachhaltige Transformation des Energie- und Mobilitätssystems.